THE HYDDEN – das schweizerische Duo überzeugt mit ihrer Kombination aus Grunge, Punk und Stoner Rock, technischer Finesse, eingängigen Refrains und einem talentierten Händchen für interessante Songstrukturen, wie gleich der Opener ‚Leaving Without A Trace‘ des aktuellen Albums „Anthems For The Wild And Hungry“ beweist. Dabei haben wir hier nur Drums und eine Gitarre sowie einen tollen Sänger (und einem vermutlich durch ein zwischengeschaltetes Effektgerät simulierten Bass), die ein mächtiges Pfund auffahren und dabei unfassbar gar nicht europäisch klingen.
‚The Other Way‘ ist so wunderbar Ende-90er Jahre-Frickel-Pop-Rock, dass ich mich noch einmal wie ohne Führerschein, aber mit großen Visionen für die eigene Zukunft fühle. Das Arrangement ist aufgeweckt und dennoch eingängig, ganz wie von Zauberhand.
‚Deeper Underground‘ ist schwer, der half-time Beat und das doom-lastige Riffing erinnern an DOWN, nur nicht so derbe. Der Gesang an PHILIP SAYCE, das Arrangement an frühe MUSE, aber lassen wir die Vergleiche. Das Ding schiebt ohne Ende, besitzt dabei nicht das Pop-Potential des vorherigen Songs. So muss das sein. Lanze brechen!
‚Fully Blown‘ klingt für mich so, wie ich Bands wie TURBOSTAAT höre, nennt man das Neo-Punk? Keine Ahnung, aber Freunde von mir klingen ähnlich. Kurzer Song, der direkt ins Fressbrett und die Ohren geht und trotz der Härte nicht die Melodie verliert.
An wen erinnert mich der Klang der Stimme nur?...
‚The Avalanche‘ – oh, hier wird es prog-esque und hat leichte TOOL-Züge. Gefällt mir sehr gut!!
‚Here I Go Again‘ ist kein WHITESNAKE-Cover, wie ich zuerst gedacht hätte, sondern eher eine Kombination aus HELMET und den STONE TEMPLE PILOTS, wobei die Vergleiche die Kongenialität der Schweizer unterstreichen sollen.
‚Pull You Under‘ ist nicht der Song der in puncto Eingängigkeit und gutem Riffing hinten ansteht und somit auch kein klassischer Filler ist. Die Formel wird hier zwar wiederholt, der rote Faden beibehalten, aber das Niveau bleibt konstant. Der Refrain eher weniger, dafür hat der Vers Ohrwurmpotential und ist ähnlich frech, wie DANKO JONES.
‚Burning Desire‘ – schon der letzte Song, wie wehmütig bemerkt wird. Müsste ich einen Song als Füller bennen, so wäre es wohl dieser, aber nur im direkten Vergleich mit den anderen. Hier gefällt mir der Einsatz des Screaming und der Sprechstimme – wunderbarer Kontrast zum Klargesang. Aber das Ambiente ist hier leider den anderen Songs zu ähnlich.
Diese Platte werde ich kaufen müssen, sowie ein Konzert besuchen. Das macht neugierig. Das ist gutes Handwerk und ein bisschen innovativ. Ich glaube, dass da in Zukunft noch mehr gehen kann, daher will ich mit der Punkte vergabe dem bestimmt noch folgenden „Meisterwerk“ noch ein bisschen Luft nach oben lassen.