01.02.2006: The Black Dahlia Murder, Since The Day, Liar - Gießen - MuK

01.02.2006
 

 


Als ich das MuK-Giessen am 01 Februar 2006 betreten habe fiel mir sofort auf, wie stark das Publikum zweigeteilt war. Da war zum einen die langhaarige Metal-Fraktion, die wohl hauptsächlich wegen „Black Dahlia Murder“ anwesend war und zum anderen eben Emo- und Hardcore- Leute, die wegen „Since The Day“ und „Liar“ am Start waren. Eingeleitet wurde der Konzertabend von der Deathgrind-Band „Poostew“, die zwar eine Hand voll Menschen mit ihrer Geschwindigkeit beeindruckten, jedoch keinen zum Moshen oder ähnlichem bewegen konnten.

Die nächste Band sollte „Since The Day“ sein. Ich befürchtet schreckliches, als sich die ersten Jungs mit „Walls of Jericho“- Shirts und Jogginghosen vor der Bühne versammelten. Denn wer bereits im MuK war, weiß, wie beengt die Räumlichkeiten ohnehin schon sind und dass Violent Dancer einem in diesem Club so ziemlich jedes Konzert versauen können. Ab dem ersten Song starteten einige dann auch die ersten Versuche in Richtung Windmill etc., jedoch zaghaft und nur kurze Zeit, da wohl ankam, dass Hardcore-Dancing nicht besonders erwünscht und fehl am Platz war. An „Since The Day“ war eigentlich nichts zu bemängeln, die vier Spielten solide ihre melodischen Metalcorekracher und machten gut Stimmung.

Nach „Since The Day“ kamen „Liar“ auf die Bühne, die ich an diesem Abend als beste Band empfand. Herausragend waren „Liar“ nicht nur wegen ihrer musikalischen Leistung, sondern auch wegen deren Kommunikation mit dem Publikum. Wie es für Liar-Shouter Hans typisch ist, wurde vor fast jedem Song das Publikum und gerade die vorderen Reihen angestachelte mit den Köpfen zu Wackeln und einen Circlepit zu bilden .Da „Liar“ mit ihrem stark vom Metal geprägten Sound und deren Hardcore-Attitüde wohl den kleinsten gemeinsamen Nenner dieses Abends bildeten, glich das Bild vor der Bühne mittlerweile eigentlich eher einer Schlägerei zweier befeindeter Gangs. Zum einen recht junge Teenager, die vor der Bühne headbangen und pogen wollten und zum anderen Violent Dancer, die den Pit durch regelrechte Angriffe aggressiver und brutaler gestalteten.

Headliner des Abends waren „Black Dahlia Murder“, die direkt nach „Liar“ losknüppelten. Die Stimmung erreichte während des „Black Dahlia Murder“ –Sets ihren Höhepunkt. Das erste mal war es wirklich möglich ungestört zu moshen, was alle ausnutzten. Zwischen des Songs ließen „Black Dahlia Murder“ „for the Ladies“ teile des „Fabelhafte Welt der Amelie“ Soundtracks laufen und überhaupt schienen die Jungs ziemlich ausgeglichen und entspannt zu sein. So sprangen teile ihres Roadteams ins Publikum und ab der Mitte des Sets, wurden dann auch die ersten Hüllen fallen gelassen. Musikalisch blieb meines Erachtens nach kein Wunsch unerfüllt und Brecher, wie „Vulgar Picture“ oder „Funeral Thirst“ wurden natürlich alle gespielt. Nachdem „Black Dahlia Murder“ dem mehrfachen Wunsch nach Zugabe noch nachkamen, fand der Konzertabend im MuK dann schließlich sein Ende.

Insgesamt war es ein sehr schöner Konzertabend mit, was die Bands betrifft guter Zusammenstellung. Jedoch empfand ich die Stimmung nicht als die Beste und würde mir für die Zukunft mehr Toleranz aller Konzertbesucher wünschen, ob nun von Violent Dancer, Metaler oder einfacher Musikfreund.