01.03.2009: The Bronx - London - Rough Trade Record Store

01.03.2009
 

 


Das Leben ist kein Wunschkonzert? Stimmt? Nein stimmt nicht immer, zu mindestens nicht wenn es um THE BRONX und ihren Auftritt in der Londoner Brick Lane geht. Im Plattenladen „Rough Trade“ findet heute ein Gastauftritt der fünf gestandenen Männer aus Los Angeles statt. Frei nach dem Prinzip „Rein kommt wer früh kommt“ hat sich bereits eine Stunde vor Auftrittsbeginn eine beschauliche Menschenmenge eingefunden. Denn um dieses Ereignis mitzuerleben muss man an eins der begehrten Wristbands (Armbänder) kommen.

Um Punkt 18 Uhr beginnen die Angestellten des Rough Trade alle die Jenigen raus zuschicken, die nicht an ein Wristband gekommen sind. Sie räumen Regal aus dem Weg und bauen Platten- und CD-Ständer von den Wänden ab. Scheinbar finden hier des öfteren solche Auftritte statt denn man hat Rollen unter den Regalen angebracht und auch die Wandständer sind in Null-Komma-Nichts abgebaut. Weiter gibt es eine kleine Bühne mit anschaulicher Soundanlage. Nur die Lichtanlage ist mit den Funktionen an und aus ein bisschen zu kurz gekommen. Das macht aber weiter nichts, denn hier und heute geht es weniger um große Lichtshows als um THE BRONX und dessen Songs. Direkt zu Anfang gibt sich Sänger Matt Caughthran sympathisch sowie gut gelaunt und stellt den ca. 100 glücklichen Anwesenden vor die Wahl: „Welchen Song wollt ihr hören?“. Klar das es direkt sämtliche Songs der Band als Musikwünsche in den Raum gerufen werden. „Shitty Future“ wird als erster Track des Abends auserwählt und Matt erklimmt sofort beim ersten Riff die Menschenmenge. Die Band hat sichtlich gute Laune und kommuniziert aktiv mit dem Publikum. Mit „White Guilt“ wird der zweite Trackwunsch erfüllt. Auch hier ist merkbar das THE BRONX merklich von Hardcorebands der 80ger Jahren beeinflusst wurden. Stielelemente die auch bei Black Flag oder The Victims zu finden waren, fassen THE BRONX gekonnt auf. Die Band erklärt sich gegenüber Rought Trade und den Publikum dankbar für diesen besonderen Auftritt. Es sind Momente wie dieser Auftritt die aus dem manchmal sehr strukturkalten Touralltag raus stechen. Nach sechs Songs folgt der wohl heute Abend am meist gewünschte Song: „Heart Attack American“. Bei dem bricht auch das erste und leider auch letzte Mal Bewegung unter den Anwesenden aus. Denn dies ist der letzte Song für den heutigen Abend. Aber wer noch mehr hören will wird für den kommenden Mittwoch herzlichst in den Electric Ballroom geladen. Sicherlich werden sich dort einige der heutigen Konzertbesucher wiedersehen.