02.02.2009: The Real McKenzies - Hannover - Bei Chez Heinz

02.02.2009
 

 

Mit dem Kater vom Wochenende scheint man im Alter gut umgehen zu können, zumindest waren an jenem Montag, als wir gegen 21.30h das Bei Chez Heinz betraten, bei bestimmt gut der Hälfte der älteren Besucher schon wieder ordentlich die Lampen an. Motivation und Vorbildsfunktion en masse wurde sogleich von 5 der 6 REAL MCKENZIES geboten – sie supporteten sich selbst mit einem eher spontanen Acoustic-Set. Noch brav sitzend und leise-Töne-erzeugend wurden slapstickartig Songs wie „Pickled“ dargeboten, die sich dem Hörer erst beim genauen Hinhören erschlossen. Das Publikum, was wie gesagt einen erheblich höheren Alterdurchschnitt als bei sonstigen Heinz-Veranstaltungen aufwies, trainierte sich lieber im Rauchen, Schwitzen und Ausleeren von Kümmerlingfläschchen.

Als das angemessene Pensum für die keltische Trinkparty erreicht war, wurde die Bühne noch mal kurz anständig verlassen und man kehrte komplett – leider ohne Sean (Ex-GOOD RIDDANCE) am Schlagzeug – auf die Bühne zurück. Von der ersten Sekunde an wurde Vollgas gegeben, Hits reihten sich an Hits und Tanzeinlagen von Mr. McKenzie himself sprangen auch auf die ersten Reihen des Publikums über. Schon nach den ersten ohne Pausen durchgeknüppelten Songs stieg die Temperatur erneut um gefühlte 9 Grad Celsius und der Pegel des Dudelsack-Spielers um sicher 1,5 Promille. Die Herren in den Schottenröcken ließen auch nach einer guten halben Stunde Spieldauer nicht nach und an einen Abpfiff schien niemand zu denken. Das Heinz-Personal wurde am Bühnenrand zum Provider einer Bier-Flatrate für die Künstler, klatschnasse T-Shirts wuselten durch den Raum. Die 6 Kanadier schlugen Haken um Haken und zwangen auch den abgehärtetsten Punker der alten Schule, glücklich und lautstark mitzugröhlen und zu johlen. Der 1,90-Riese am Dudelsack nahm seinen Job mittlerweile nur noch halb ernst, der Dudelsack machte Pause auf der PA-Box, denn mit nur einer freien Hand lies sich das Bier wohl einfach zu schwer öffnen. Der Rest der McKenzies bewies Stehvermögen und zockte trotz des Alkoholkonsums auf der Bühne professionell und frisch weiter. Nach gut einer Stunde gab man sich tatsächlich geschlagen und verlies nach „Nessie“ vorerst die Bühne, feuerte aber sogleich mit einem Zugabenblock um sich, der das Publikum glücklich und so manche Leber eher unglücklich in die Restwoche entließ. Ein Garant für Spaß und Tanzbarkeit. Auch schön: Der nette Stand mit Punkeraccessoires. Wie früher. Unbedingt die aktuelle McKenzies Platte checken! Und bei der Gelegenheit: Auch gleich „10000 Shots of Whisky“ und „Loch´d & Loaded“ mitbesorgen! ca. 280 Besucher

Maik+Moppi