02.03.2007: Parkway Drive, On Broken Wings, Carpathian, Machinemade God - Bochum - Matrix

02.03.2007
 

 


Es muss schon wirklich einen triftigen Grund geben, wenn man sich Freitag Abend in den Feierabendverkehr durch den Pott quält. Natürlich gab es Grund genug, denn PARKWAY DRIVE, die Durchstarter aus Down Under haben sich mal wieder in unsere Gefilde verirrt. Es sollte die dritte Tour durch Deutschland sein, die zweite als Headliner, obwohl die erste eher eine unfreiwillige Headlinertour im ganz familiären Rahmen war.

Keine Ahnung ob vor den im Ruhrgebiet beheimateten MACHINEMADE GOD bereits jemand seine Duftnote auf der großen Bühne der Matrix setzte, wir kamen jedenfalls pünktlich mit den ersten Tönen besagter Band an, die mit einem gewissen Heimvorteil ans Werk gingen. Der Metalblade Act war sicherlich der metallischste Vertreter des Abends, und legte ein ordentliches Brett aus Deathmetal Riffs und Hardcore Parts ab. Die Location war schon gut gefüllt und das Publikum versuchte sich an den ersten Tanzeinlagen. Insgesamt ein ordentlicher Band, der einen gespannt auf das neue Material warten lässt.

Nun wurde es interessant, denn CARPATHIAN schnappten sich ihre Instrumente um der Matrix einzuheizen. Die Jungs aus Melbourne haben in ihrer Heimat ja schon einiges gerissen und sind nun mit ihren Freunden von PARKWAY DRIVE auf Tour gekommen. Ihr aktuelle Album " Nothing to Lose" ist zwar hierzulande noch nicht veröffentlicht, aber das Publikum scheint trotzdem einen guten Teil der Songs zu kennen. Die moshlastige Metalcore Version der Jungs wurde gut aufgenommen und langsam sind die Sporthosenträger warm geworden und präsentieren ihre neusten Kicks. Leider lebten jene, die sich die Show einfach nur anschauen wollten ziemlich gefährlich in den vorderen Reihen und so waren die Leute mehr damit beschäftigt sich vor den Verrenkungen der anderen zu schützen als CARPATHIAN zu genießen. Dennoch war das Set der Australier äußerst energetisch und ich freue mich schon auf ihre Headliner Show, die am 30.03.2007 in Neuss steigt.

Weiter ging es mit ON BROKEN WINGS, deren neues Album gerade bei Alveran erschienen ist. Die Jungs aus Boston bringen einen düsteren Touch in ihre Songs, die ordentlich zum Moshen einladen. Glücklicherweise wird an diesem Abend nicht so viel von den melodischen Einschüben gebracht und so beschränkt man sich auf die härteren Songs im Backkatalog. Das Publikum ist sichtlich angetan und dankt es der Band mit der ersten blutigen Lippe des Abends. Ich kann gar nicht beschreiben, wie lächerlich die Leute sind, die nicht auf eine Show kommen um ihren Spaß zu haben sondern euch einfach nur Leuten in die Fresse treten wollen. Da ein Großteil besagter Showbesucher noch in der Pubertät zu sein scheint, schiebe ich das Verhalten mal auf den unausgeglichenen Hormonhaushalt. ON BROKEN WINGS liefern jedenfalls eine solide Show ab und habe mir deutlich besser als auf Platte gefallen.

Nun war es aber auch Zeit für den Headliner des Abends und gemessen an der Anzahl der PWD T-Shirts im Publikum haben sich die Live Qualitäten der Band mittlerweile rumgesprochen. Brachial und tödlich lassen die braungebrannten Jungs ihr Byron Bay Hardcore / Metal Biest aus dem Sack und die Menge beginnt zu toben. Der Bollopit verlagert sich nach hinten, denn vorne sind nun die Leute, die Spaß haben wollen und gerne mal von der Bühne springen. Der Erfolgslongplayer "Killing With A Smile" wird rauf und runter gespielt und schnell darf sich die Crowd über den Überhit "Romance Is Dead" freuen und 'so cry me a fuckin’ river – BITCH!' konnte wohl jeder der Anwesenden schreien. Es war eine super Show von PARKWAY DRIVE aber nicht die Beste. Das lag wohl vielmehr an der Atmosphäre, denn in Hamburg mit SHAI HULUD und in Bremen war die Stimmung mal einfach unglaublich und deutlich positiver. Trotzdem wurde jeder Breakdown dankend angenommen, jedem Aufruf zum Circlepit nachgekommen. Ohne eine Zugabe kommen die Jungs natürlich nicht von der Bühne und so endet dieser Konzertabend mit einem Knall und einem guten Gefühl in der Magengegend. PWD sind neben UNEARTH zweifelsohne das Beste was der Metalcore Markt aktuell hergibt.