03.08.2008: Architects, The Blackout Argument, Coming Up For Air - Köln - Underground

03.08.2008
 

 

"Habt ihr schon mal gemerkt wie nervig Fotografen seien können", eine ziemlich bezeichnende Aussage aus dem Mund des Sängers der Kölner von Coming Up For Air, die an diesem lauen Sommersonntag für den musikalischen Auftakt verantwortlich waren. Sänger Carsten nutze die Bewegungsfaulheit des Publikums aus und befand sich fast pausenlos vor anstatt auf der Bühne, ließ sich auf die Knie fallen und schrie all sein Herzblut aus der Kehle. Bassist und Gitarristen wirbelten über die Bühne und gaben sich redlich Mühe das Publikum mit ihren Auftritt zu überzeugen. Überraschenderweise sprang der Funke nicht wirklich über. Aber davon ließ sich die aufgedrehte Rasselbande nicht beirren. Vor der Bühne tummelten sich geschätzte 10 bis 15 Fotografen mit semi bis professionellen Equipment, die es sich nicht nehmen ließen das Geschehen auf der Bühne für die Nachtwelt festzuhalten. Dieses Schauspiel wirkte allerdings ein Wenig komisch in Relation zu den rund 80 Besuchern die sich weiter hinten im Raum beim Mischpult positioniert hatten. Leider haben sich nicht allzu viele Besucher eingefunden, schade, denn das Line-Up war gar nicht mal so schlecht. Das Set von Coming Up For Air fand meiner Meinung nach zu früh sein Ende. Wir haben gewiss nicht das letzte Mal von den Jungs gehört.

Es folgen The Blackout Argument aus dem tiefsten Bayern. Eine recht ansehnliche Truppe die die Architects auf ihrer kompletten Tour begleitet. The Blackout Argument, Moment mal, haben die nicht vor ca. nem' halben Jahr auf der Never Say Die Tour supportet und waren alles andere als gut? Aber man kann Ihnen ja nochmal eine Chance geben, schließlich hat sich viel getan bei den Münchnern dessen neuste Platte grad raus ist. Und sie geben sich auch alle Mühe, bei Einigen kommen sie auch richtig gut an. Einige alkoholverwöhnte, junge Musikliebhaber tanzen oder purzeln ausgelassen vor der Bühne hin und her. Bei mir kommen die Herren besser an als noch vor nem halben Jahr, trotzdem fehlt ihnen irgendwas, das in mir wahre Begeisterung auslösen würde. Warum auch immer aber mir haben sie es nach wie vor nicht all zu sehr angetan. Wenig innovativ aber durchaus auf dem Markt gut platzierbar, wenn auch nicht direkt neben dem sonstigen massenkompatiblem Metal- meets Hardcore Geplänkel. Kurzum: Wer's mag?

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt mag man meinen, wenn man die schlechte Besucherresonanz des Abends betrachtet. Aber vielleicht brauchen Architecs auch ein Zugpferd, oder mehr Esel, wie Bring Me The Horizon (die mit auf der vergangenen Tour mit Architects dabei waren) um die Massen zu begeistern? Eigentlich sind die Herren aber absolut nicht auf sowas angewiesen,, denn in den paar Jahren, in denen die Brightoner Inselbewohner schon gemeinsam performen, haben sie doch merklich an Können aber auch an Fans gewonnen. Und so steht die fünfköpfige Truppe auf der Bühne und schmettert ein Ding nach dem anderen raus. Jetzt sind auch die Zuschauer endlich wach geworden und an die Bühne gerückt. Weiter hinten machen sich sogar einige Kamikaze-Schattenboxer Luft. Wer jetzt jedoch nicht ausreichend der englischen Sprache mächtig ist, wird die Ansagen von Säger Sam kaum verstanden haben. Der gute spricht mehr als nur schnell. Das erweckt ein wenig den Eindruckt er habe keine Lust auf die heutige Show. Aber nur ein wenig, denn durch seine Bühnenpräsenz macht er das wieder gut und auch die restlichen Mitglieder stehen ihm in nichts nach. Schade, dass das Konzert so früh ein Ende findet.

Einen Tag darauf erfahre ich das die Show in Hamburg noch viel schlechter besucht war, da muss man wohl darauf warten bis wieder ein Herdentier sie auf der kommenden Never Say Die Tour dem Publikum unter die Nase hält. Ich werde dabei sein!