04.06.2011: The Faceless, Born Of Osiris, Veil Of Maya, Gorod - Underground - Köln

04.06.2011
 

 

Schwingende Arme von der Seite, Tritte in der Luft, mit einem Auge zur Bühne und mit dem anderen zum immer größer werdenden Kreis davor. Ein Bericht über eine Show wie „Never Say Die“ oder Bands, die den Sound des typischen jährlichen Lineups fahren? Nein, eigentlich nur VEIL OF MAYA, die nach den eher durchschnittlichen und wohl nicht ganz zu unrecht weniger beachteten GOROD als zweite auf die Bühne durften.



Die paar Moshparts und Breakdowns in den sonst eigentlich so progressiven Songs scheinen dem recht jungen Publikum zu reichen, um ihre übliche Show auch heute vorzuführen. Glücklicherweise fand man hinsichtlich dessen bereits hier seinen Höhepunkt, sodass man sich später bei BORN OF OSIRIS eher auf etwas moshen, und letztendlich bei THE FACELESS vorrangig aufs aufmerksame Zuhören beschränkte.

Doch dass bereits bei einer Vorband so viel los ist, überrascht wenig: Drei der wichtigsten aktuellen Vertreter progressiver Deathcore-Bands in einem so kompakten Package zu haben ist schon wirklich ein Glücksfall. Und so musste man sich bereits recht früh etwas weiter hinten anstellen, wenn man das Underground erst mit dem Ertönen der ersten Töne betrat. Auch für die Bands selbst war es aber ein besonderer Abend, war heute doch der letzte Tourtag – und entsprechend spielfreudig zeigte man sich.



Gerade BORN OF OSIRIS und ihr durchgehend strahlender Sänger merkte man dies an, nachdem VEIL OF MAYA zuvor mit einem schönen Set (vordergründig mit Stücken von der großartigen „The Common Man‘s Collapse“) glänzten. Hierbei zeigte sich das Publikum als äußerst dankbar, egal ob man nun neues von der „The Discovery“ oder hauseigene Evergreens der „The New Reign“ spielte. So ließ man sich auch nicht lange bitten, als Sänger Ronnie Canizaro zum gemeinsamen Singalong das Mikro gen Masse richtete.



Den Vogel schossen an dem Abend aber vor allem THE FACELESS ab. Nicht, weil es sonderlich herausstechende Action gegeben, oder die Band mit besonderen Gesten geglänzt hätte. Hier reichte allein das musikalische, was noch mal durch einen glasklaren Sound (für den sich die Band allerdings auch verdammt lange Zeit nahm) unterstrichen wurde. Gerade Stücke wie „Planetary Duality“ oder „Sons Of Belial“ hätten kaum aufwühlender sein können, und wurden absolut tight zum Besten gegeben. Vom neuen Album, an dem die Band nach der nun beendeten Tour weiter arbeiten möchte, spielte die Band auch etwas – und machten damit definitiv Lust auf mehr. Als einziger Wermutstropfen blieb da lediglich die Tatsache, dass man sich trotz letzten Tourtags nicht für eine Zugabe erbarmte. Insgesamt aber dürfte dieser Abend als durchaus kurzweilig in Erinnerung bleiben – wenn auch sicherlich nicht als mehr.