05.10.2017: DAVE HAUSE AND THE MERMAID,FRANK IERO AND THE PATIENCE, THE HOMELESS GOSPEL CHOIR, PACESHIFTERS

06.10.2017
 

 

DAVE HAUSE AND THE MERMAID sind für einige Clubshows in Deutschland unterwegs gewesen.
Die Band hatte eine tolle Unterstützung dabei: PACESHIFTERS, THE HOMELESS GOSPEL CHOIR und FRANK IERO AND THE PATIENCE.
Während der Show wurde schnell klar, dass die Bands ihre gemeinsame Tour genießen und als Freunde auf Tour sind.
 
PACESHIFTERS eröffneten den Abend. Leider begannen sie 30 Minuten früher als geplant zu spielen, deswegen bekam ich nur noch die letzten zwei Songs mit. Aber wenigstens habe ich sie in Lindau erlebt und kann sagen, dass ihre Musik gleich gefesselt hat.
Der Hirsch in Nürnberg war mäßig gefüllt und die ersten FRANK IERO AND THE PATIENCE Fans standen schon in den ersten Reihen.
Die PACESHIFTERS wurden ordentlich bejubelt und gefühlt 5 Minuten später stand schon THE HOMELESS GOSPEL CHOIR auf der Bühne.

Die Ein-Mann-Band mit Gitarre, die den Abend noch mehr versüßte.
Viele empfangen ihn mit liebevollem Geschrei. Es war deutlich zu spüren, dass THGC sich schon einen Namen als Ein-Mann-Band während der Tour gemacht hat.
Das ist auch nicht verwunderlich: Eins seiner Markenzeichen ist erst einmal er selbst – ein unfassbar sympathischer und talentierter Musiker! Und natürlich seine typische Aussage „This is a protest song!“, welche viele immer wieder amüsierte, da es sich wie ein roter Faden durch seinen Auftritt zog. Er hat keine Hemmungen, zu sagen was er denkt, spricht in seinen Texten politisch fragwürdige Situationen an und was es überhaupt bedeutet „normal“ zu sein – bzw. eher die Leute zu beruhigen, dass es okay ist, „unnormal“ zu sein. Wenn er auf der Bühne steht, überkommt einen ein starkes Zusammenhaltsgefühl und Freude. Musik verbindet! Immer wieder. Und es ist fantastisch, so etwas immer wieder zu erleben.

Nachdem THGP seine Show beendete, war es Zeit für FRANK IERO AND THE PATIENCE. Der Saal füllte sich immer mehr. FRANK IERO und seine Band haben den Hirsch zum Springen, Tanzen, Pogen, Headbangen und Mitgrölen gebracht. Jedoch gab es hier im Publikum eine „Linie“. Vorne: Frank Iero Fans, die die Musik in vollen Zügen genießen, alles vergessen und abgehen. Hinter der Linie: Mit dem Kopf-nickende Leute, die sich anscheinend einfach nur mal einen Teil von MY CHEMICAL ROMANCE anschauen wollten, aber trotzdem ziemlich zufrieden damit aussahen. Wundervoll!

Dann wurde es Zeit für den Hauptact: Dem fabelhaften DAVE HAUSE und seine Mermaid. Der Saal füllte sich komplett. Es war auf einmal so voll, dass selbst ich mich gefragt habe, wo die ganzen Leute auf einmal herkommen.
DAVE HAUSE AND THE MERMAID starteten gleich mit ihrer Titelsingle aus dem aktuellen Album „Bury Me In Philly“. Das Publikum war sehr ruhig und hat ein wenig getanzt. Nach und nach tauten alle auf und jeder verlor sich in Daves Musik.
Die Harmonie und Freude der Band übertrug sich zu 100% auf das Publikum. Frontmann Dave konnte es anscheinend gar nicht glauben, dass der Hirsch tatsächlich so voll ist. „How did you even know about this show?“ Diese ehrliche Freude, die er und die Band die gesamte Zeit ausstrahlten, war unbezahlbar!
Es kommt heutzutage nicht mehr sooft vor (wahrscheinlich gar nicht), dass man keinen Menschen mit einem Smartphone während des Konzertes sieht. Was macht Dave also mit Zuschauern, die oft am Handy spielen? Tja, er nervt sie so lange, bis sie ihm das Handy überreichen. Und dann? Steckt er es einfach in seine Akustikgitarre. Warum auch nicht? Ist bestimmt ein tolles Video mit überragendem Ton geworden. ;) Es ist doch viel schöner, ein Konzert im Herzen zu tragen, als sich nur an seinen Bildschirm vom Handy erinnern zu können. Ich hoffe trotzdem, dass das Mädel ihr Handy nach der Show unversehrt wiederbekommen hat.

Neben seinen eigenen Songs spielte Dave mit seiner Band einen Cover Song. Einen speziellen Cover Song: „Learning To Fly“ von TOM PETTY. Was für eine wahnsinnige Performance und gleichzeitig ein sehr trauriger Moment. Vor ein paar Tagen twitterte DAVE HAUSE: „Heaven for me is the idea that Tom Petty is playing to 58 or so people from Las Vegas right now in the great wide open.” An diese Aussage musste ich die ganze Zeit denken.
Konzerte wie solche überzeugen immer wieder davon, das Leben in vollen Zügen zu genießen und diese Erlebnisse mit Gleichgesinnten zu teilen.