07.10.2009: Boys Noize - Gebäude 9 - Köln

07.10.2009
 

 

Ich habe dem jungen Herrn Alex (kurz: KID ALEX) wohl vorerst Unrecht getan. Erst stellt sich der hibbelige DJ als sehr sympathisch heraus, dann beweist er beim Auflegen Qualität, die man selten sieht. Zwar pendelt Stimmung mit Publikum umher, dafür konnte sich bewahrheiten, dass Platte und DJ-Set doch einen Unterschied darstellen.

Es ist ein verregneter Mittwochabend in Köln. Auf den Ringen pulsiert das Leben, ein Krankenwagen blockiert die Straße und ich mache mich auf den Weg gen Gebäude 9, DER Location in Köln für elektronische Partys und Konzerte. Viel los ist hier noch nicht. Im Gebäude selbst wärmt DJEDJTRONIC die wenigen Besucher auf und es sieht überhaupt nicht nach einem vollen Haus aus. Das ändert sich schnell. Der Raum füllt sich gegen 23Uhr, die Meute hat wohl aufgepasst: Stagetime BOYS NOIZE 23.00Uhr.



Pünktlich auf die Minute werden dann Bier und Spirituosen auf der Bühne platziert und unfähige Securities posieren an der Bühne mit aufgepumpten Brustkörben und Handschuhen. Dass ihnen all das nichts nützt werden sie später noch auf imposante Art und Weise zu spüren bekommen.

Der fliegende Wechsel jedenfalls funktioniert prima. BOYS NOIZE legt los und verfolgt ein einziges, sich wiederholendes Prinzip: Spannung aufbauen, Meute komplett ausrasten lassen und von vorn. Effektvoll und dramaturgisch völlig richtig beginnt also alles etwas dezenter, allerdings hat man schon bei den ersten Beats die Steigerung im Ohr. Die Masse ist schon nach kürzester Zeit komplett in den Bann gezogen. Und dann: Der Ausbruch. Alles hüpft und tanzt, die ersten wagen das Bad in der Menge und jetzt kommen die Securities. Wollen alle Diver aus der Menge ziehen, fallen selbst ins Publikum und werden natürlich nicht aufgefangen. Der Kollege möchte zur Hilfe eilen und wird von einem mächtigen Druck zusammengequetscht um kurz danach auch zu Boden zu gehen. Getanze sind die Herren wohl nicht gewohnt. Das inzwischen proppevolle, bis in die letzten Reihen tanzende, Gebäude 9 jedoch schon. Stillstand ist ausgeschlossen, die Kids raven jetzt im Rausch (wovon auch immer..) und BOYS NOIZE hält die Energie über 2 Stunden an den Decks tapfer aufrecht. Auch wenn es zwischendurch Parts gibt die man durchaus als langatmig abstempeln darf und inmitten der vielen Besucher durchaus fragwürdige Gestalten tanzen, die sicherlich auch gerne die Kölner Ringe beehren.



Vielleicht schon an diesem Wochenende wieder. Aber ansonsten: Eine willkommene Abwechslung zu sonstigen von mir besuchten Konzerten. Gerne öfters. Zum Beispiel am 24. November beim Intro Intim mit THE FIELD.