07.11.2008: Funeral For A Friend, Cancer Bats - Münster - Sputnik Halle

07.11.2008
 

 

Spätzle ist sein Leibgericht und Rotkohl findet er anscheinend zum Kotzen. Die Rede ist vom FUNERAL FOR A FRIEND Sänger Matt Davies. Für private Details über die Essgewohnheiten der fünf Waliser ist kein Interview notwendig, sie plaudern auf der Bühne auch mal gerne aus dem Nähkästchen. Das bekamen die Fans aus dem Münsterland bei ihrem Auftritt in der Sputnikhalle hautnah mit. Im Gepäck hatten FUNERAL FOR A FRIEND nicht nur jede Menge Essen, sondern auch ihr neues Album „Memory and Humanity“, den neuen Bassisten Gavin Burrough und als Vorband die Cancer Bats.

Mit diesen startet der Abend in der Sputnikhalle. Gegen acht betreten die CANCER BATS die Bühne und beschallen die Menge mit Liedern wie „Hail Destroyer“, Regret“, „Sorceress“ und „French Immersion“. Eine halbe Stunde später heißt es auch schon Bye Bye, denn die vier Kanadier räumen nach ihrer einheizenden Show die Bühne für den Hauptact des Abends.

Eine halbe Stunde später ertönen die ersten Klänge von „Constant Illuminations“ und es gibt bei den Fans kein Halten mehr. Beim zweiten Song des Abends singt die ganze Halle bei „And I'm nothing more than a line in your book“ aus dem Lied „Juneau“ lauthals mit. Für die kleinen Scherze und Ansagen zwischendurch scheint Sänger Matt eine ganze Menge Deutsch gelernt zu haben. Das kommt beim Publikum natürlich an. Fast alle Ansagen drehen sich ums Essen. So erfährt man, dass Spätzle Matts Leibgericht ist und dass er Kris ganz schön lecker findet. Die gute Laune auf der Bühne steckt das Publikum an und wird bei „Streetcar“ entsprechend honoriert. Die Menge singt, tanzt und lacht für und mit den fünf Walisern. Nach der ersten halben Stunde Spielzeit passiert es dann: Matt geht zum Schlagzeug, dreht sich zur Seite und kotzt mitten im Lied zweimal auf die Bühne. Die Fans wissen nicht, ob sie lachen oder weinen sollen. Schließlich kann ein kranker Matt auch das vorzeitige Ende der Show bedeuten. Nach dem Lied erklärt er aber lachend auf Deutsch: „Das war der Rotkohl.“ Richtig gut scheint es ihm nicht zu gehen, doch trotzdem geht die Show weiter mit Liedern wie „Kicking and Screaming“, „Novella“, „Into Obvilion“ und „Maybe I am“. Das neue Gesicht in der Band Gavin Burrough schlägt sich unglaublich gut. Er hat seinen Platz in der Band gefunden und fühlt sich sichtlich wohl. Musikalisch gesehen, fällt die Änderung des Bassisten aber noch nicht weiter auf. FUNERAL FOR A FRIEND liefern eine Mischung aus energiegeladener Show und Gänsehaut-Atmosphäre bei ihren ruhigeren Klassikern. Zwischendurch stimmt die Band noch das deutsche Essenslied: „Ich habe Hunger, Hunger, Hunger, habe Hunger, Hunger, Hunger, habe Hunger, Hunger, Hunger, habe Durst“ ein. Ein Lacher der Fans ist ihnen dafür sicher. Bevor es in die Endrunde geht, erzählt der Mann mit dem großen Mitteilungsbedürfnis Matt noch: „I really need a shit“. Den sollte er nach dem ruhigen „History“ und dem letzten Song „Escape Artists Never Die“ auch haben. Denn eine Zugabe hält er anscheinend nicht mehr aus und so endet der Abend mit FUNERAL FOR A FRIEND der unter einem schlechten Stern des deutschen Essens steht. Im Bühnenvorraum nehmen die Fans ihnen die fehlende Zugabe nicht weiter übel und fast jeder geht zufrieden mit seinem FUNERAL FOR A FRIEND Lied im Ohr nach Hause.