08.03.2007: Sepultura, Betzefer, Forever Will Burn, Contraption - Hannover - Musikzentrum

08.03.2007
 

 


Ca. gegen 20:20 Uhr kam ich, mit einer leichten Verspätung, im Musikzentrum an. Man sollte meinen, dass Konzerte immer ein wenig Verspätung haben, nicht aber das Musikzentrum. Pünktlich um acht schien die deutsche Thrash/Metal Core Band Contraption, aus dem Raum Darmstadt, angefangen zu haben und leider bekam ich deshalb nur das letzte Lied mit. Etwas enttäuscht hierüber verschaffte ich mir einen Überblick über das nicht allzu volle Musikzentrum. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass viele von dem Donnerstag Termin abgeschreckt wurden und lieber zu Hause geblieben sind. Dementsprechend war die Luft dort aber wunderbar und man hatte genug Platz um in Ruhe die nachfolgenden Band zu begutachten.

Als nächstes standen FOREVER WILL BURN auf dem Programm. Nach einer kurzen Umbauphase war es soweit und die Länderflagge durfte natürlich nicht fehlen. FOREVER WILL BURN hatten erst im Dezember 2006 ihr Debüt-Album veröffentlicht. Die 5 Jungs aus Südafrika, Joe Mullin (guitar), Andreas Smit (guitar), Louis Henn (vocals), Wallace Warner (bass) und Alastair Pursch (drums) legten eine gute Show hin, trotz ihrer nicht allzu großen Bühnenerfahrung. Gut vor allem, weil mich der Frontmann Louis Henn immer wieder mit seinem Gesang bzw. Scream Parts beeindruckte. Songs von ihrem selbstbetitelten Debüt, wie "It Ends In Darkness" oder "It's Rising" wurden zum Besten gegeben. Doch leider sprang der Funke nicht auf das Publikum über. Immer noch war das Musikzentrum ziemlich leer und nur hier und da bewegte man mal den Kopf zum Beat. Die Band tat ihr Bestes, die Show lief souverän weiter und nach einer guten halben Stunde verließ man die Bühne.

Nun sollten BETZEFER zeigen was sie konnten. Tel Aviv, Israel und Metal passen eigentlich nicht so wirklich zusammen und es ist wohl nicht als Land der "harten Szene bekannt" aber das soll sich mit Betzefer ändern. Nach der eher ruhigen Haltung des Publikums, sollte nun Bewegung in die Location gelangen und ehrlich gesagt fragte ich mich wo auf einmal die Leute her kamen. Denn das Musikzentrum wurde voller so hatte ich zumindest den Eindruck. Nach Beginn der Show hat sich gleich ein Pit bildete und einige Stage Diver waren unterwegs, was mit der vorherigen Anzahl der anwesenden Leute in die Hose gegangen wäre. Betzefer, mit ihrem Sänger Avital Tamir legten los mit ihrem Song "Early Grave" von ihrem 2005 erschienen Album "Down Low". Laut eigenen Aussagen der Band soll demnächst ein weiteres Album folgen. Da die Stimmung immer besser wurde und man sich immer mehr bewegte konnte man erkennen das Avital Tamir den Saal unter Kontrolle hatte und weiter Songs wie "Fuckin´Rock N´Roll" und "Doomsday" taten ihr Übriges dazu. Tja so war dann auch die ruhige Donnerstag-Atmosphäre dahin und beim letzten Track "Down Low", war die Menge nicht mehr zu halten. Jetzt konnte man getrost den Pullover ausziehen, ohne das einem kalt wurde. Amüsant war, dass der eine Gitarrist von Forever Will Burn, immer mit seiner Digital Camera auf der Bühne unterwegs war und scheinbar selbst ein Fan der Band ist. Auch hier endete der Auftritt nach einer guten halben Stunde. Vielleicht ja, damit man doch früh nach Hause konnte um noch genug schlaf zu kriegen...

Nein, denn nun ging es in die Vollen. Der Headliner des Abends kam auf die Bühne: Sepultura. Die 1984 in Belo Horizonte gegründete Brasilianische Band, legte mit ihrem Intro "Lost" los. Der jetzige Sänger Derrick Leon Green, der seit 1998 dabei ist, brüllte ins das Mikro, dass in seiner Hand eher wie ein Spielzeug aussah. Die Stimmung klang nicht ab. Ihre damaligen Erfolgen wie z.B. das Album "Roots", damals noch unter anderer Bandbesetzung, sind bis heute Meilensteine der Metal-Geschichte. Erst mit dem neuem Sänger Derrick, sollte Sepultura 2006 wieder zu einem Höhepunkt kommen, mit ihrem Album "Dante XXI". Man vermischte gekonnt Thrash Metal mit klassischem Hardcore. Die Power des Auftrittes wurde mit zu nehmender Zeit, immer druckvoller. Guter Sound und passende Lichteffekte kamen dazu. Von einem, nur noch rumstehen Publikum, konnte keine Rede mehr sein. Derrick wusste mit dem Publikum umzugehen und lies teilweise auf Deutsch Kommentare über seine Lippen gleiten, die zu allgemeinen Erheiterung beitrugen. Der Rest der Band ist natürlich nicht zu vernachlässigen. Der neue Drummer Jean Dolabella (seit Juni 2006) gab sein Bestes, Andreas Rudolf Kisser beherrschte seine Gitarre gut und eindrucksvoll. Paulo Xisto Pinto Jr., dass noch übrig gebliebende Uhrgestein von Sepultura, ließ den Bass qualmen. Teilweise wirkte er eher ruhiger als der Rest der Band. Der ganze Zauber wurde noch von den umher fliegenden Harren von Derrick verstärkt. Bei den "alten" Tracks wie "Roots bloddy Roots" oder "Refuse Resist" merkte man, dass doch die zweite Gitarre fehlte und die Stimme von Derrick konnte die von Max Cavalera nicht 100% ersetzen, was aber niemanden davon abhielt, aus vollem Hals mit zu schreien. Jetzt wurde die Luft im Musikzentrum sogar schlechter, die bis zu dem Zeitpunkt sehr human war. Nach anderthalb Stunden und einer Zugabe war der Gig zu Ende.