09.05.2009: Metallica, Machine Head, The Sword - Stuttgart - Hanns Martin Schleyer Halle

09.05.2009
 

 

Stuttgart war die dritte Station von Metallica‘s Hallentour durch Deutschland. Davor trat die Band in München und Leipzig auf.
Die unfreiwillige „Vorband“ hatte am Samstag Nachmittag bereits ganze Arbeit geleistet indem der Vfb Stuttgart Wolfsburg 4:1 schlug was zur Folge hatte, dass hunderte bestens gelaunter Vfb Fans vom Stadion aus in Richtung Hanns-Martin-Schleyer-Halle pilgerten.
Dort legten The Sword pünktlich um 19:00 Uhr los und konnten Teile des Publikums durch eine sehr engagierte Performance für sich gewinnen. Wie das aber bei Bands wie Metallica so ist, interessierten sich herzlich wenige Leute für den doch recht durchschnittlichen Stoner- / Doom-Rock von The Sword.
Machine Head hatten wie schon in München mit katastrophalem Sound zu kämpfen, kamen aber beim Publikum richtig gut an. Im Endeffekt war das Set so ziemlich identisch zur Show in München. Soll heissen: Drei Songs von The Blackening, das Maiden Cover „Hallowed Be Thy Name“, „Descend The Shades Of Night“ von der Through The Ashes Platte und „Davidian“ durfte wieder als Rausschmeisser fungieren. An der Bühnenpräsenz gab es wie immer bei Machine Head nicht auszusetzen. Rob meinte nur, dass die Münchner richtig lahm waren und dass Stuttgart deutlich besser drauf sei. Dieses Statement kann ich so unterschreiben. Die Schwaben sind schon bei Machine Head ziemlich gut mitgegangen. Allerdings möchte ich nicht wissen, was los gewesen wäre, denn Machine Head nicht geklungen hätten wie eine Matschbrühe. Dem Sound fehlte jeglicher Druck und so etwas wie Dynamik war ebenfalls nicht zu erkennen.

Meine lieben Helden von Metallica: ich finde es einfach eine Frechheit wenn den Besuchern 60-70 Euro für die Karten genommen werden und dann nicht einmal sicher gestellt wird, dass die Vorbands anständig klingen.

Metallica selbst betraten mit dem Standard Intro „The Ecstasy Of Gold“ die Schleyer-Halle und boten danach wieder einmal die perfekte Rockshow. Los gings mit dickem Laser-Gewitter und „That Was Just Your Life“ gefolgt von „The End Of The Line“. Danach gings weit zurück im Backcatalog und „Creeping Death“ wurde unter frenetischem Jubel der Fans, die wirklich ausser Rand und Band waren, zum Besten gegeben. Die Stuttgarter und alle angereisten waren extrem gut drauf und ich kann mich an kein Metallica Konzert mit einer so guten Stimmung erinnern. Im grossen und ganzen wurde die Setlist wie schon in München rund um „Death Magnetic“ und die Standard Metallica Hits („Master Of Puppets“, „One“, „Enter Sandman“, „Nothing Else Matters“, …) gebaut. Highlights in der Setlist waren „No Leaf Clover“, „Damage Inc“ und „Phantom Lord“. Im Zugabenblock wurden Killing Joke mit „The Wait“ gecovert. Wie üblich war Seek And Destroy der letzte Song während dem es aufgeblasene Badebälle mit Metallica Aufdruck von der Decke „regnete“. Auch auf die Metallica typischen Pyro-Effekte musste Stuttgart nicht verzichten.

Alles in allem muss man einfach festhalten, dass Metallica Profis sind die es verstehen wie man ein Publikum in den Griff bekommt. Als Beispiel kann man hier James‘ nette aber deutliche Ansage werten, dass es nicht so cool ist 1 Liter Bierbecher auf die Bühne zu werfen. Das Stuttgarter Publikum war (bis auf die üblichen wenigen Deppen) richtig stark und am Ende des Abends ging jeder glücklich und mit einem breiten Grinsen im Gesicht nach Hause.

Setlist Metallica:
That Was Just Your Life
The End Of The Line
Creeping Death
Wherever I May Roam
One
Broken, Beat And Scarred
Cyanide
Sad But True
No Leaf Clover
The Judas Kiss
The Day That Never Comes
Master Of Puppets
Damage, Inc.
Nothing Else Matters
Enter Sandman
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The Wait
Phantom Lord
Seek and Destroy

Photocredit (Creative Commons): http://www.flickr.com/photos/one_schism/3513020192/