10.03.2009: The Ocean, Burst, Bison, Medeia - Köln - Underground

10.03.2009
 

 

"Eine Show (dt. Schau) ist ein Ereignis mit Unterhaltungs-, zum Teil auch mit Informationscharakter…" sagt unser aller Lieblingsinformant Wikipedia. Kann aber auch bedeuten, dass etwas einen nur vorgespielt wird, dass alles nur schöner Schein ist und man vor lauter "Drumherum" das wesentliche aus dem Auge verliert. So geschehen am Dienstagabend auf dem Konzert von THE OCEAN im Kölner Underground. Aber mal schön der Reihe nach...

MEDEIA, die den Anfang machen, habe ich leider dank mehreren, unglücklichen Umständen verpasst. Und so sind BISON B.C. für mich heute die erste Band des Abends. Die Kanadier mit den langen Zottelmähnen bieten Gitarrengefrickel in alter Trash-/Heavymetalmanier dar. Weniger Vocals, dafür längere Tracks scheint das Motto zu sein das sie sich auf die Fahnen geschrieben haben. Aber der Plan scheint aufzugehen, denn erste Bewegungen im Publikum sind zu verzeichnen. Und sei es nur ein müdes Headbangen in den vorderen Reihen. Nebenbei lassen sich die vier Metalbladekinder noch von einer ganzen Horde Kameramännern aufzeichnen. BISON B.C. feiern sich selbst, wirbeln kräftig mit ihren Instrumenten um sich und bekommen am Ende einen warmen Applaus von den geschätzten 80 Anwesenden.

Es folgen BURST. Nach ca. drei Jahren haben die Schweden wieder ihren Weg nach Deutschland gefunden. Die (Nach)Namen der fünf sind für den ottonormalen Mitteleuropäer eher schwer verdaulich. Aber das soll ihren Auftritt in keinster Weise trüben. Von Anfang an geben sich BURST grundsympathisch. Nicht zu letzt durch die fröhliche, witzige Art von Sänger Linus Jägerskog der immer mal wieder einen flotten Spruch gen' Publikum bringt. "Freut ihr euch auf The Ocean? The Ocean essen immer Fisch. Wir essen kleine Kinder!". Aber auch musikalisch haben BURST einiges zu bieten. Mehrstimmigen Gesang, Shoutingparts, ausgefeilte Gitarrenriffs und episch anmutende Tracks. Mit Songs wie "Nineteenhundred", schaffen es BURST Songs zu performen, die zwar durchschnittlich 7 Minuten umfassen, jedoch nicht langweilig werden. Für mich eindeutig die beste Band des Abends.

Als letzter Act folgen nun THE OCEAN. Eine Band die über keinerlei feste Besetzung verfügt, dafür aber um ein festes Konzept was Licht- und Soundtechnik betrifft. Und so fährt das Team, welches zum immeranwesenden Repertoire der Band zählt, so einiges an Technik auf. Soviel das der Platz auf der Bühne für die Band selbst knapp zu werden scheint. Direkt beim ersten Song wird das Publikum von einer weißen Wand aus der Nebelmaschine umschlossen. Man kann kaum einen Meter weit sehen. Leider schaffen es THE OCEAN im Gegensatz zu BURST nicht, mit ihren überlangen Songs auch musiklisch zu überzeugen. Es ist halt alles nur Show.