10.12.2005: The Bled, Fear Before the March Of Flames, The Fall Of Troy - Münster- Sputnikhalle

10.12.2005
 

 


Das erste, was ich wirklich wahrnahm, nachdem ich die Sputnikhalle betreten hatte, war ein schmächtiger Typ mit aufgemaltem Piratenbart, der sein Unwesen trieb und sich dem Mikrokabelsalat annahm. Ziemlich fix hatten Fear Before The March Of Flames ihre Zelte aufgeschlagen und starteten ihr exzessives Programm. Der Mann mit dem Piratenbart war der Sänger, der Mann mit dem hellblauen T-Shirt und den rosa Giraffen drauf der Drummer. Meiner Beschreibung nach, schien die Band irgendwie nicht ganz so hardcore zu sein. Oder grade eben doch? Was ist hardcore? Naja, die Menge ist nicht wirklich abgegangen, obwohl man es Fear Before gewünscht hätte (Dank an den einen Großen, der ein paar Szene-Credibility-Punkte von mir verliehen bekommt, weil ER derbe abgegangen ist). Die Band ging umso mehr ab.

Der Bassist drehte sich und seinen Bass auf einer Reise ins Land der Derwische in Ekstase, derweil kroch der Pirat auf dem Bühnenboden herum, hangelte sich an den Boxen hinunter ins Pit, stürzte dabei absichtlich oder unabsichtlich und blieb direkt vor meinen Füßen liegen. War er nun alle, geschafft oder hatte er gar das Zeitliche gesegnet? Da mein lieber Freund posiXrob sich nun auch nicht ganz sicher war, versuchte er ihm auf die Beine zu helfen. Funktionierte nicht so wirklich, war aber nett gemeint.

Mit ihrem Screamo-Experimental-Hardcore haben mich Fear Before auf alle Fälle überzeugt und ich wollte mir doch eine Platte kaufen. Muss ich wohl vergessen haben.

The Bled gegenüber war ich total Voreingenommen. Ich war mir sicher, dass ihr musikalisches Output nur mal wieder so ein gehypter Metalcore, Sieh-Her-Ich-Und– Mein-Schwarzgefärbter-Seitenscheitel- Wir-Sinds-Scheiß wäre. Gar nicht wahr! Metalcore war es auf alle Fälle, jedoch wurde ich extremst überrascht und dann doch noch überzeugt.

Diverse Mikro-Probleme-Ich-Kann-Dich-Nicht-Hören-Sekunden später, ließen The Bled keinen Moment verstreichen, in dem man nicht den Kopf nickend auf die Bühne starren musste. Gitarrist Jeremy (oder hieß er nun Ross?) war eine Augenweide in Punkto Den-Gitarrenhals-Bearbeiten-Und-Dabei-So-Schauen-Als Ob-Ich-Gleich-Einen-Orgasmus-Bekomme.

Diesmal hatten sich auch mehr als nur der eine Große dazu entschieden das Pit auseinander zu nehmen. Also, zum Schluss hin- Wie die Bands, so das Publikum.



Pics by posiXrob