11.03.2012: War From A Harlots Mouth, As Blood Runs Black, Thy Art Is Murder, Bermuda - Karlsruhe - Stadtmitte

11.03.2012
 

 



Die Stadtmitte ludt zum wohlklingenden Metzgerabend ein und präsentierte WAR FROM A HARLOTS MOUTH, AS BLOOD RUNS BLACK und THY ART IS MURDER. Nachdem I, THE BREATHER leider absagen mussten, konnten die Amerikaner von BERMUDA spontan ins Boot gezogen werden, und das war auch gut so. Ohne eine vierte Band wäre der Abend doch relativ kurz geworden.
Anfangen sollten also auch BERMUDA. Die Jungs aus Kalifornien kamen ohne großes Brimborium auf die Bühne und entfachten ein gutes erstes Feuer für diesen Abend. Ein weiteres Mal fällt mir ein Gitarrensound auf, der so sehr an MESHUGGA erinnert, dass einem schon fast die Haare zu Berge stehen. Aber abgesehen davon bringt die Kapelle Bewegung ins Festzelt. Songs wie „Parasitic“ oder auch das gerade erst veröffentlichte „In Trenches“ zeigen, dass BERMUDA ziemlich groovige Deathwalzen und vereinzelt sogar relativ melodische Soli verbinden können. Nichts völlig neues, dafür aber grundsolide gespielt.
Weiter ging es mit THY ART IS MURDER, die mich wirklich überrascht haben. Auf der Bühne hat deren Sänger Chris nicht nur den heftigsten Psychoblick aller Gezeiten im Gesicht, sondern auch eine so wahnsinnig brachiale Röhre, da bleibt einem der JackyCola direkt im Hals stecken. Nach der ersten Band war die Luft also für die Australier scheinbar heiß genug, sodass auch der Rest der Band richtig gut auf Touren kam. Schlagzeuger Lee hämmerte dazu über seine Felle und gab der gesamten Band richtig Drive. Ein sehr rundes Set gespielt auf hohem Niveau.
AS BLOOD RUNS BLACK schlossen sich eigentlich auf gleichem Level an und feierten mit dem langsam aufblühenden Publikum einen Hit nach dem anderen ab. Neben „In Dying Days“, „Resist“ und „Devided“ gab es in der Zugabe natürlich auch noch „My Fears Have Become Phobias“ zu hören; das darf ja nicht fehlen. Und Schlagzeuger Leech ist auch der einzige der die Doublebase am Ende des Songs wirklich so hinbekommt wie sie auf Platte klingen. Einzig und allein auf der Bühne haben sie ein bisschen an Präsenz verloren, da die Ex-Mitglieder/Stageclowns Ernie und Chris eben doch Publikumsmagnete waren. Aber das verschlechtert die musikalische Leistung der Amerikaner in keiner Weise. Die war wirklich genial.
Zu einem guten Ende mussten jetzt nur noch WAR FROM A HARLOTS MOUTH eine gute Show hinlegen. Auch wenn die Bühne der Stadtmitte leider etwas zu klein war, ließ die neue Bühnendeko der Berliner auf Gutes hoffen. Und Gutes geschah. Nico ist einfach ein Vieh von Frontmann, der konnte verdammt gut mit dem Publikum und ich glaube die Zuschauer/-hörer hatten auch richtig Spaß. Die Hitze in der Stadtmitte war schier unerträglich, aber die Hauptstadtschlachter hatten kein Erbarmen. Kaum ein schwacher Song war in ihrem Set zu finden, was bei der Auswahl an Alben aber ja auch kein Kunststück sein sollte. Es ist immer wieder eine Freude eine Deutsche Band zu sehen, die (hauptsächlich) amerikanische Bands headlined und ihnen in absolut nichts nachsteht. Im Gegenteil, ich finde WFAHM stachen sogar noch sehr positiv aus dem Line-Up des Abends heraus, da sie nicht “nur“ die typische Deathmetal-/Deathcore-Schiene bedienen, sondern auch ein bisschen “outside the box“ denken und spielen können. Absolut gelungener Auftritt!
Schlussendlich war die Stadtmitte ein sehr guter Gastgeber. Auch wenn die Bühne etwas klein war, ist es doch dieser Laden, der Hardcore und Metal in Karlsruhe ein bisschen am Leben hält.