Das Mannheimer Zeltfestival fährt am Sonntag, den 11.06.2017 ein Punk-Rock-Line-Up der Extraklasse auf. Neben Headliner SUM41, bitten ITCHY (Poopzkid) und BLACKOUT PROBLEMS zum Tanz. Sonntag, dreimal Punk-Rock, wenn auch ohne Zelt.
Im großen MAIFELD DERBY Zelt nebenan, nach dem das „Festival“, das in den Tagen rund um das MAIFELD DERBY viele, verschiedene Einzelkonzerte im Zelt und um das Zelt herum veranstaltet, benannt ist, spielt heute MAX GIESINGER. Zwei Gegensätze wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
Während das klassische Radio-Hörer-Publikum also den Weg Richtung Zelt antritt, biegen all die Punker und Punkerinnen schon etwas früher, Richtung Maimarkt Club ab.
Pünktlich um 19 Uhr stehen dort BLACKOUT PROBLEMS aus München auf der Bühne. Vor jener ist zu Beginn des Konzerts noch mächtig Platz, da viele der Besucher am etwas schleppend verlaufenden Einlass fest hängen. Die Münchner lassen sich davon jedoch nicht irritieren und legen von Sekunde eins an wie die Feuerwehr los. Die Jungs um Frontmann Mario Radetzky haben mächtig Bock auf ihren ersten Auftritt in Mannheim und zeigen ohne große Aufwärmphase, wo die Reise (in der nächsten halben Stunde) hin führt. Kaum auf der Bühne zu halten, wird ein Feuerwerk nach dem anderen abgebrannt, jede mögliche Show-Einlage aufgeführt und direkt zu Beginn des Sets der Konzertmittelpunkt (für einen Song) in den Zuschauerraum verlagert, um mitsamt Gitarre und Mikrofonständer, das Konzert zwischen der feiernden Meute fortzuführen. BLACKOUT PROBLEMS liefern eine halbe Stunde voller Energie, starker Songs und einem immer heißer werdenden Publikum, das nach etwa der Hälfte des Sets bereits mit dem Pogen beginnt.
Das Publikum ist somit warm genug für ITCHY aus Eislingen an der Fils. Die Schwaben sparen sich seit diesem Sommer das POOPZKID im Namen und sind seit Albumankündigung Nummer Sieben nicht mehr unter dem Namen ITCHY POOPZKID, sondern einfach ITCHY unterwegs. An der Show an sich hat dies wenig geändert. Noch immer voller Humor und jeder Menge Hummeln im Hintern, bieten ITCHY eine genau so starke Show, wie in alten ITCHY POOPZKID -Tagen.
Genau wie BLACKOUT PROBLEMS haben auch Sibbi, Panzer und Max eine halbe Stunde Zeit, um das Publikum für SUM41 warm zu machen und versuchen dies, vor allem mit älteren und gerade mal einem neuen Song. Und jenes klappt super. Das Publikum dankt mit lautem Mit-Singen und ausgelassenem Tanz, als wären ITCHY bereits der Headliner des Abends.
Doch der eigentliche Headliner kommt mit SUM41 erst noch. Um 21:00 Uhr gehen die Lichter im Maimerkt Club in Mannheim aus und die Kanadier betreten die Bühne. Die Luft ist bereits jetzt stickig-schlecht, von den Temperaturen gar nicht zu reden. Doch die Mannheimer Konzertbesucher sind in Feierlaune und lassen sich davon nicht beirren. Genau so wenig wie vom schlechten Sound, den der Mannheier Maimarkt Club immer und immer wieder zu bieten hat. Im Maimarktclub ist selbst der beste Tonmann machtlos. An diesem Abend ist jedoch so ziemlich alles egal. Bereits gut aufgewärmt, geht das Publikum in das Konzert, denken sich auch SUM41. Denn anstatt bis zum Ende des Sets zu warten, packen SUM41 gleich zu Beginn die Konfetti-Kanone aus und läuten das Konzert im Konfetti-Regen ein.
Wer SUM41 in diesem oder dem letzten Sommer bereits einmal live gesehen hat, dem kommen die nun folgenden Konzert-Minuten bereits bekannt vor. Denn es folgt das klassische SUM41-Festival-Set inklusive QUEEN, METALLICA und IRON MAIDEN-Covern, sowie den fast identischen Ansagen wie bei Rock am Ring und Rock im Park einige Tage zuvor. Doch dem Großteil der Anwesenden ist auch dies egal. Die Stimmung ist gut, es wird lauthals mitgesungen, mit geklatscht und gepogt.
Mannheim ist in Feierlaune und das ist gut so. SUM41 spielen sich einmal durch die komplette Diskografie, ehe sie das Publikum wieder in die heiße Sommernacht entlassen.
