12.01.2007: Norma Jean, He Is Legend, Maylene & The Sons Of Desaster, The Showdown - Bochum - Matrix

12.01.2007
 

 

HAVE HEART in Bielefeld, oder NORMA JEAN und HE IS LEGEND in der Bochumer Matrix, dass war die schwere Entscheidung die ich zu fällen hatte am vergangenen Freitag. Nun ja, da ich jetzt dreimal HAVE HEART sehen konnte dachte ich mir doch glatt das es vielleicht mal ein weniger spannender wäre ein paar neue Bands zu sehen. Vor allem nach dem die beide Headliner des Abends, NORMA JEAN und HE IS LEGEND, in meinen Augen qualitativ sehr gute Releases herausgebracht haben.

So machte ich mich frohen Gemüts auf den Weg in die nahe gelegene Matrix und lauschte doch recht früh gegen 19:30 den Klängen des Opener THE SHOWDOWN, die erst bald ihr zweites Album „Temptation Come My Way“ via Century Media veröffentlichen. Auf CD klingen die Jungs mittlerweile ja recht melodisch, aber live erwartet einen ein doch recht unerwartetes Bild. Die Show strotze nur so vor groovenden Riffs und netten Pantera Zitaten, die noch der ersten Platte entstammen. Es wurden nur 4 neue Songs gespielt, wobei diese dem härteren Lager des neuen Longplayer zuzuordnen sind. Mich jedenfalls konnte THE SHOWDOWN nicht so sehr vom Hocker reißen, dennoch kann man von einem gelungenen Auftritt der Band sprechen, da sie in der noch spärlich gefüllten Matrix doch recht positiv aufgenommen wurden

Als nächstes waren MAYLENE AND THE SONS OF DISASTER dran, die ich aber leider verpasste, da ich ein Interview mit NORMA JEAN zur gleichen Zeit geführt habe, was ihr in Kürze bei Allschools lesen könnt. Ich persönlich kenne die Band nicht, dementsprechend fand ich es ein wenig schade sie nicht gesehen zu haben.

Jetzt waren die Rednecks von HE IS LEGEND dran, von denen ich einiges erwartete nach ihrem gut gelungenem neuen Longplayer „Suck Out The Poison“. Leider wurde ich von der Band sehr enttäuscht und musste feststellen, dass HE IS LEGEND an meine hochgesteckten Erwartungen in keiner Weise heranreichen konnten. Die Band hatte einen sehr schlechten Sound (obwohl man hier auch anmerken muss, dass der Sound in der Matrix so gut wie immer schlecht ist) und so kam es das vermeintliche Hits wie „The Pot Bellied Goddess“ und „Attack Of The Dungeon Witch“ in der gut gefüllten Halle total verpufften. Darüber hinaus empfand ich das Stageacting des Sängers sehr, nun sagen wir es mal diplomatisch, interessant. Es war schon recht unterhaltsam zu sehen wie der gute Herr Croom verwirrt und ziellos über die Bühne rannte und die Köpfe der anwesenden Zuschauer tätschelte. Nun ja, ob es nun unterhaltsam war oder eben nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich empfand den Auftritt als nicht so gelungen und muss darüber hinaus noch anmerken, dass es für mich nicht nachvollziehbar ist das rein gar nichts von der ersten CD „I Am Hollywood“ gespielt wurde. Nach einer halben bis Dreiviertelstunde war dann Schluss und die Reaktionen aus dem Publikum waren durchaus gemischt und variierten zwischen angenervt, glücklich und enttäuscht. Bis jetzt hatte ich es eigentlich schon bereut nicht zu HAVE HEART gefahren zu sein, aber NORMA JEAN war als nächstes dran und versprachen einiges.

Man kann von NORMA JEAN halten was man will, aber was diese Band nach kurzer Umbaupause auf der Bühne abfeuerte war schlichtweg großartig. Viel Bewegung und Schweiß kennzeichnete den Auftritt der Südstaatler und HC-Christen. Der Sound war von der ersten Minute an richtig druckvoll abgemischt und so kamen eigentlich alle Songs richtig gut zu Geltung. Zwischen den Songs, die einen gesunden Querschnitt aus den letzten Veröffentlichungen der Band darstellten, projizierte die Band Videos auf die Bühne die im Horror-Stil gehalten waren. Durch Stroboskope links und rechts an der Bühne wurde die unheimliche Wirkung der Kurzfilme verstärkt und man ahnte böses wenn man im Hintergrund die Gitarren dröhnen hörte, kurz bevor wieder brachial los geknüppelt wurde. NORMA JEAN fuhren ein sehr schönes und zugleich minimalistisches Showkonzept, dass den guten Auftritt weiter bekräftigen konnte. Vielleicht sind NORMA JEAN mit ihrem neuen Output „Redeemer“ ein wenig von der Kraft eines Monsters wie „Bless The Martyr And Kiss The Child“ abgekommen, dennoch strotzte das Set nur so vor Energie. Für mich persönlich waren „Memphis Will Be Laid To Waste“ und „A Grand Scene For A Color Film” die absoluten Highlights des Abends und sorgten auch beim anwesenden Publikum für euphorische Reaktionen, die durch Stagedives und Mitbrüllen unterstrichen wurden. Nach einer brachialen und zugleich genialen knappen Stunde war dann Schluss in der Matrix und ich behaupte mal, dass keiner von diesem Auftritt enttäuscht gewesen ist. Thumbs Up für NORMA JEAN.