12.02.2007: The Casualties - Hannover - Bei Chez Heinz

12.02.2007
 

 


Nachdem ich THE CASUALTIES bei ihren letzten Besuchen in der Region immer verpasst hatte, wollte ich mir an diesem Abend das farbenfrohe Spektakel nicht entgehen lassen. Gegen 22 Uhr kamen wir in strömendem Regen im kuscheligen Keller des Bei Chez Heinz an und konnten nur noch die letzten Klänge der Brasilianer von DEAD FISH hören. Das Bei Chez Heinz war gut gefüllt aber entgegen vieler anderer Shows der laufenden Tour nicht ausverkauft. Das Wetter lud ja auch nicht wirklich zu einem abendlichen Spaziergang ein, aber im Kellerraum herrschte eine gute Stimmung. Punks zwischen 15 und 40 Jahren reichten sich die reingeschmuggelten Wodka-Pullen, drehten sich Zigaretten oder kauerten schon komatös in einer der Ecken.

Als die New York City Streetpunks dann die Bühne betraten, war die Meute schnell wieder auf den Beinen und warteten gespannt auf die ersten Töne der Instrumentalfraktion um Front-Punk Jorge. Jener war bester Laune und heizte dem Publikum unmittelbar ein, welches es ihm mit munterem Gepoge dankte. Die Bude heizte sich sichtlich auf und die aufgedrehten Punks entledigten sich ihrer Shirts. An diesem Abend konnte wunderbar die Standfestigkeit der einzelnen Irovariationen unter Beweis gestellt werden, denn während sich die eine Haarpracht nach und nach den äußeren Einflüssen aus Bierregen, Stagedives und Transpirationskondensat beugte, hatten andere definitiv das bessere Hausmittelchen am Start. Jorge ist bereits nach kurzer Zeit durchgeschwitzt, lässt die Crowd fleißig mitsingen und initiiert bereits nach wenigen Songs einen amtlichen Circlepit. Nachdem er seine Liebe für die hübschen, deutschen Frauen bekennt und keine hässlichen Leute in der Menge ausmachen kann, widmet er sich dann schließlich "Ugly Bastards" selbst und dreht den Energielevel weiter rauf. Bald freut man sich über den genialen RAMONES Tribute Song, gefolgt vom "Blitzkrieg Bob" Cover, welches ein Freiwilliger aus dem Publikum singen darf. Jener Jungpunk kennt zwar bis auf "Hey Ho, Let’s Go" nicht den Text und brabbelt stattdessen sinnfreies Kauderwelsch, wird aber trotzdem durch die Menge abgefeiert bevor Jorge ein Einsehen hat und den jungen Herren textlich unter die Arme greift. Weiterhin darf man sich über eine bunte Songauswahl der CASUALTIES sowie den Versuch Jorges freuen ein wenig mexikanisches Hüftschwung-Flair in den Laden zu bringen. Der Funke bei "La Kukaratcha" vermag an diesem Abend jedoch nicht wirklich überzuspringen und so besinnt man sich weiterhin auf temporeiches Geknüppel. Ein schöner Abend geht zu Ende und jeder, der jetzt noch steht wird ein positives Resümee ziehen.