12.11.2010: Cerebral Ballzy, Splitside, Trash Talk - Falkendom - Bielefeld

12.11.2010
 

 

Als ich vor einigen Wochen von einer erneuten TRASH TALK Tour gelesen habe, die Jungs waren erst Anfang des Jahres in Deutschland, war meine Freude groß, hatte ich doch bisher noch nicht das Vergnügen die Mannen einmal live zu erleben. Dafür habe ich aber umso mehr von ihren Shows gehört und darunter sehr erschreckende Sachen. So war ich sehr gespannt was mich an diesem Abend im Falkendom in Bielefeld wohl erwarten würde. Der Veranstaltungsort war übrigens auch eine Überraschung für mich, da nur insgesamt drei Shows für Deutschland angesetzt waren und darunter eine in der Weltstadt Bielefeld. Doch kommen wir nun zu den Geschehnissen dieses Abends.

Nachdem ich mir erfolgreich meinen Weg durch den strömenden Regen zum Falkendom gebahnt habe, heißt es erstmal warten, bin ich doch mal wieder viel zu früh dran. So richtig voll ist es jedoch bei Beginn der ersten Band SPLITSIDE auch noch nicht. Doch sollte sich dies auch den restlichen Abend in Grenzen halten, fanden doch nur etwa 40 Menschen heute den Weg in diese Location. Dementsprechend ist die Stimmung also zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich überragend, doch gibt es durchaus wohlwollendes Fußwippen und anerkennendes Klatschen, aber so ganz wissen die Herren mit ihrer Mischung aus Punk, Ska und Hardcore dann doch nicht zu überzeugen.

Was nun folgt ist vielleicht kein unbedingt musikalisches Highlight, aber auf jeden Fall ein unterhaltungstechnischer Höhepunkt. CEREBRAL BALLZY sind nun an der Reihe das Publikum zu begeistern, was ihnen mit der one-man-show von Sänger Honor auch super gelingt, der übrigens optisch eine Mischung aus Jimmy Hendrix und Jack Sparrow darstellt. Dieser ist an diesem Abend mehr als nur ein bisschen betrunken und veranstaltet die seltsamsten Dinge auf sowie vor der Bühne, nicht zuletzt mich zu bitten ihn zu küssen, was ich jedoch dankend ablehne. Daher ist es ein eher chaotischer Auftritt, bei dem die Musik etwas in den Hintergrund gerät, was ich etwas schade finde, denn musikalisch kann man das ganze grob in Richtung Black Flag und Minor Threat einordnen. So hätte diese doch durchaus ihren Reiz gehabt, verkam so jedoch zur Nebensache. Naja unterhalten haben die Jungs trotzdem, daher kann man sich nicht wirklich beschweren. Zumal die meisten Leute heute Abend sowieso nur wegen einer Band hier sind und die heißt TRASH TALK und ist als nächstes dran die Bühne einzunehmen.

Nachdem bei den ersten beiden Bands so gut wie nichts los war, kommt nun das erste mal an diesem Abend richtig Bewegung auf. Jedoch lässt sich dies nicht annähernd mit dem vergleichen, was ich von TRASH TALK Shows bisher gehört habe. Wobei dies an der sehr geringen Besucherzahl liegt, denn die Leute die da sind geben wirklich ihr Bestes. So wird also geschubst, geschlagen, getreten, geschrien und noch vieles mehr, wer etwas zarter besaitet ist muss also einige Schritte zurücktreten, um nicht von herum wirbelnden Gliedmaßen getroffen zu werden. Die Jungs von TRASH TALK tun ihr übriges dazu und liefern ein ordentliches Set ab. Wie nicht anders zu erwarten lässt Sänger Lee es sich auch nicht nehmen zusammen mit der Menge abzufeiern und ist so mehr vor als auf der Bühne. So schmettern sie einen energiegeladenen und wütenden Song nach dem nächsten und lassen kaum Wünsche offen. Leider ist ihr Set auch schon nach einigen Minuten wieder zuende, aber dies ist ja nicht verwunderlich, bei einer durchschnittlichen Songlänge von ein bis zwei Minuten. So haben sie trotzdem einiges runter gerissen und lassen ihre Fans zufrieden den Abend ausklingen, mit Songs im Kopf wie „Explode“ und „Eyes And Nines“.