14.01.2008: Bring Me The Horizon, Maroon, Architects, Blessed By A Broken Heart - Trier - Ex-Haus

14.01.2008
 

 


An diesem Montag Abend ist es sehr kalt und ungemütlich in Trier. Im Ex-Haus soll sich dies allerdings schnell ändern denn heute geben Maroon ihr Gastspiel und haben mit Bring me the Horizon einen echten Szenemagneten dabei und noch 3 Vorbands. Also ist klar, dass es im Ex-Haus nicht sonderlich kalt sein wird.

Als wir die Location erreichen ist schon eine beachtliche Schlange zu sehen also gehen wir erst essen. Was im nahe gelegenen Burger King an Menschen zu finden ist, ist eine Mischung aus Metalheads und Schwarz gekleideten Hardcore Kids. Man kann sich ungefähr ausmalen was heute los sein wird. Als ich den Keller vom Ex-Haus betrete ist die erste Band schon fertig.

Recht schnell stehen dann auch schon die Lustigen Kerlchen von Blessed by a broken Heart, die ich zuvor interviewen durfte auf der Bühne. Laser Show, 80�s Metal, Vokuhila und ein Frontmann der nicht nur mich an den Sänger der Chili Peppers erinnert. Die Jungs verbreiten verdammt gute Laune und grinsende Gesichter. Natürlich entziehen sich die Oberposer von der Szenepolizei sofort um sich diesen �allergrößten Schrott� nicht anzutun aber im Laufe der Show geht auch das Publikum mit. Der Gitarrist beweist Humor und teilt dem Ex-Haus "Ich bin schwul" und "Ich habe einen kleinen Penis" mit. Ob diese Informationen nun nützlich sind sei mal dahin gestellt. Spaß macht der Auftritt allemal. Die Mischung aus Enter Shikari und 80's Metal kommt gut an. Songs wie "Move your Body" oder "side by side" werden sogar teilweise schon mitgesungen. Myspace sei Dank. Anzumerken ist das der Gitarrist ein verdammtes Monster ist. Jeder einzelne der Songs ist ein einziges Solo dieses Kerlchens. Selten einen solch guten Gitarristen gesehen.

Als nächste Band sind die noch sehr jungen Kerle von den Architects zu sehen. Meines Wissens nach aus England kommend, räumten die Jungs erst mal die 80's Matten auf Seite und machten mächtig Druck der bei dem steifen Publikum nicht ganz ankam. Ein bisschen Metal hier, ein bisschen Emo da, ein bisschen Hardcore dort. Fertig waren die Architects. Gelegentlich gab es ein paar gute Momente aber alles in allem ein eher langweiliger Auftritt.

Dann die Überraschung: Als nächste Band stehen Maroon auf der Bühne und nicht wie angekündigt Bring me the Horizon. Der Sänger von BMTH war wohl noch in London und konnte somit erst später nach Trier, somit verschob sich der Auftritt auf den Headliner-Slot.
Also nun der eigentliche Headliner. Dafür das Maroon eigentlich die Band des Abends sein sollten war allerdings recht wenig los, und auch die Masse bewegte sich erst im Laufe des Sets schleppend, aber am Ende doch ausgelassen und rücksichtslos. Maroon gaben Songs vom aktuellen Album und auch Songs von älteren Werken zum Besten und trafen den Geschmack der Fans. Vom Sound her war an der Show nichts auszusetzen aber nervige Ansagen vom Sänger machten das Set kaputt, da die Zeit begrenzt war. Die Songs von Maroon gingen geradewegs nach vorne. Keine Verschnaufpause für die Fans die inzwischen ein beachtliches Pit auf die Beine gestellt haben. So schnell wie Maroon dann allerdings auf die Bühne kommen so schnell verabschieden sie sich wieder und hinterlassen bei den Fans zufriedene Gesichter wobei das sicherlich nicht der beste Maroon Auftritt war.

Kaum sind Maroon von der Bühne, schon lehrt sich der Saal schnell. Meine erster Gedanke ist also das BMTH vor kleinem Publikum spielen Falsch gedacht. Fast noch mehr Zuschauer als bei Maroon stehen vor der Bühne und warten. Meist sind es Mädels mit schwarzen Haaren und... lassen wir das. Ein jeder weiß das der Sänger ein Mädchenschwarm ist und das wurde heute auch klar. Egal. Hier geht es um Musik. Die Jungs begannen ihr Set und vom ersten Ton an flippten alle aus. Es ging heiß her im Ex-Haus. Der Mob konnte alle Songs mitgröhlen. Wenigstens die Fans. Denn Sänger Oli hatte einige Ausfälle seiner Stimme was den meisten aber kaum auffiel. Die Fans feierten die Band gehörig ab. Musikalisch kann man den sehr jungen Mitgliedern nichts vorwerfen. Ihre Instrumente beherrschen sie enormst. Der Sound war okay aber ab und an ein wenig breiig. Als letzten Song gab es dann den �hit� for stevie wonders eyes only. Letzte Chance nochmals zu zeigen was man vor dem Spiegel so geübt hat an Sprüngen und Tritten und dann geht es heim. Morgen ist Schule.

Alles in allem waren Blessed by a broken Heart mit Sicherheit die beste und talentierteste Band des Abends, aber über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

by Raphael