14.05.2008: No Turning Back, Down To Nothing , Never Had It - Paderborn - Sappho

14.05.2008
 

 


Besser kann es doch nicht laufen: Bis Dienstag, den 13.05.08 Pfingstferien gehabt, um anschließend am nächsten Tag ein schönes Hardcore-Package direkt vor der Haustür stattfinden zu haben. Also, gemäß der Herkunft des Headliners, nahm ich den dutch-way-of-fortbewegung zur Kultdisco-Kneipe Sappho und war nach ca. 10 Minuten entspanntem Radelns angekommen. Just angekommen, wartete fm-berlin-schon mein Redakteur-Kollege Tobi von Ox auf mich, um sich primär (wie ich) natürlich die Show anzusehen, sekundär noch ein Interview mit Sänger und Frontmann Martijn von NO TURNING BACK zu machen (nachzulesen in der Augustausgabe des Ox). Nach einem ca. 30 minüten Interview, in denen sich der oben erwähnte Shouter von seiner besten Seite zeigte, war es noch genügend Zeit für das Genießen süddeutschen Gerstensaftes und ostwestfälischer Sonnenstrahlen, bis die Show beginnen sollte. Nach und nach fanden sich dann auch viele Zuschauer zuerst vor, später dann im Sappho ein, die den Mittwochabend eher mit heftiger Musik als mit einem lauschigen Grillen verbringen wollten.

Gegen 21 Uhr begannen mit NEVER HAD IT aus Paderborn der „local support“ für die Amis und Holländer. Die Band mit dem ehemaligen INTRUDER-Sänger Till zeigten allen Zuhörern, und natürlich hauptsächlich der an diesem Abend in größerer Zahl vorhandenen Mitgliedern ihrer Fanbase, dass sie ihr Handwerk verstehen und so kam ihr durch NYHC-Einflüsse geprägter Sound gut an. Ihr recht kurzer Auftritt, bei dem auch die zwei auf myspace zu hörenden Sogs gespielt wurden, weckte Neugier auf das (hoffentlich) bald erscheinende Demo.

Nach einer kurzen Umbauphase wurde dann international durchgestartet, als die US-Amerikaner DOWN TO NOTHING aus Richmond, Virginia, die Bühne enterten. Die vier Musiker, um den hervorragend aufgelegten Frontmann David Wood, machten mit ihrem Sound von Anfang an klar, wofür sie nach Paderborn gekommen waren, nämliche um eine richtig geile Hardcore-Show, mit allem was dazu gehört, abzuliefern: Mit den unglaublich knallenden und auf den Punkt gespielten Old-School-Krachern zogen sie gleich von Beginn an des Publikum auf ihre Seite, die es ihnen mit mitgebrüllten Refrains und ausgedehnten Tanzeinlagen dankten. Allerdings war der Auftritt der Amis recht kurz und der Meinung nach aller hätten sie ruhig noch das ein oder andere Stück drauflegen können….Insgesamt aber fetter Gig!

Da durch die „Vorband“ nun die Messlatte recht hoch geschraubt und das Publikum so geil angefixt war, konnte man gespannt sein, wie NO TURNING BACK mit dieser leichten Drucksituation fertig werden würden. Als Martijn, Emiel, Giel und Robin nach einem kurzen Soundcheck ihre Show begannen, war klar, dass man auch hier nicht enttäuscht wurde. Nach einem etwas verhaltenen Beginn steigerte sich der 4er aus der holländischen Region Noord-Brabant im Laufe ihrer Show und zeigten sich auch an diesem Abend von einer sehr guten Seite. Ihr Old-School-HC, welcher deutliche NYHC-Einschläge aufweist, wurde auch wieder dankend von Publikum aufgenommen und entsprechend honoriert. Natürlich lag die ausgesuchte Playlist von NO TURNING BACK hauptsächlich auf der Seite ihres neuen Albums „Stronger“, wobei beim gleichnamigen Song, welcher zur Höhepunkt der Show gehörte, die Tourverbrüderung von Holland und Amerika durch ein geiles Gesangsduett der beiden Frontmänner untermauert wurde. Ansonsten knallten auch die älteren Bretter, wie „This World Is Mine“ und wurden gekonnt mit ins Set eingebaut. Nach zwei Zugaben und ca. 50 Minuten Vollgas war der Auftritt von NO TURNING BACK und ein sehr gutes HC-Konzert an diesem Mittwochabend um ca. 23 Uhr vorbei! Nach einem kurzen Stopp am Merchandise-Stand begab ich mich wieder mit den Rad nach Hause und konnte mich sogar noch über knappe 7 h Schlaf freuen, um am nächsten Morgen meine Frau und meinen 8-monatigen Sohn mit erhobenen Zeigefinger und „Stronger“ rufend zu begrüßen!