15.03.2016: LIEDFETT, DER FLOTTE TOTTE - Weinheim - Cafe Central

18.03.2016
 

 

„Reinbügeln! Reinbügeln! Reinbügeln!“

Das Motto des LIEDFETT Konzerts in Weinheim ist schnell gefunden, denn das Zauberwort des Abends heißt zwar auch Musik, aber vor allem Alkohol.

Los geht es (eigentlich) um 21:00 Uhr. Als wir das Cafe Central jedoch püntklich betreten sitzen bereits eine Handvoll Menschen auf dem Boden, vor der Bühne und lauschen gespannt den Tönen von DER FLOTTE TOTTE, der es sich auch, vor der Bühne, ohne Mikrofon und Verstärker, gemütlich gemacht hat. Mist. Genau wie ich es mag. Warum müssen Konzerte eigentlich immer zu früh oder zu spät anfangen? Sind die Deutschen international nicht für ihre Pünktlichkeit bekannt?  Nunja, die letzten 3 Lieder stehen ja noch und reichen vor allem aus, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Denn die Stimmung ist, obwohl der Raum eher spärlich gefüllt ist, bereits auf dem Höhepunkt und soll trotzdem noch weiter steigen. Es werden Witze gemacht, mit dem Künstler interagiert, geklatscht, gesungen und gelacht.  DER FLOTTE TOTTE u.a. durch seine Band THE MONSTERS OF LIEDERMACHING bekannt, weiß wie er das Publikum mitreißt und Weinheim lässt sich nicht zweimal bitten. Die Musik ist, wie bei den MONSTERS OF LIEDERMACHING auch, wer hätte es gedacht, klassisches Liedermaching. Gitarre plus einfache, lustige Texte. Das war’s, reicht aber auch schon aus, um die rund 40 Besucher glücklich zu machen. DER FLOTTE TOTTE ist einfach ein Kerl zum Lieb haben. Umso trauriger ist das viel zu schnelle Ende, aufgrund unseres zu-spät-Kommens.

Aber der eigentliche Headliner des Abends steht ja noch aus - LIEDFETT. LIEDFETT machen Akustik-Pop-Punk. Einfache, lustige aber auch mal ernstere Texte, treffen auf Cajon, Gitarre, Gesang und erstmals auch auf Bass. Denn die 3 Musiker aus Hamburg haben sich, für die Live-Tour, Unterstützung am Bass gesucht und touren somit erstmals zu viert durch die Nation.

Sichtlich angeheitert, allem voran Sänger Daniel Michel, begeben sich die 4 auf die Bühne. Alkohol soll an diesem Abend noch eine größere Rolle spielen, wie sich bereits zu Beginn des Konzerts andeutet. „Heute haben wir uns vorgenommen uns einfach auf der Bühne zu betrinken“ sagt Sänger Daniel Michel und ordert den ersten „billigen Wein“, um den passenden Song hinterherzuschießen. „Es kann ruhig auch `ne ganze Flasche sein“. Warum auch geizen, wenn man endlich, nach langer Zeit, mal wieder auf Tour ist.

Das Publikum hat sich mittlerweile wieder vom Boden erhoben und zeigt sofort, was sie auf dem Boden noch nicht beweisen konnten - sie können nicht nur mitsingen, mitfeiern, mitlachen, sondern auch mittanzen. Und wie! Die Stimmung ist, von Lied Nummer 1 an, grandios. Jeder im Raum singt. Jeder im Raum tanzt. Jeder im Raum trinkt. Erst recht als die letzte Flasche Raps-Schnaps aus dem, doch von Fritz-Cola gesponserten, Band-Bus geholt und im Publikum umhergereicht wird. Schluck, Schluuuck, Schluuuuuuck. Heute, an einem Dienstag-Abend, haben alkoholfreie Getränke Hausverbot. Auch wenn bei den meisten am nächsten Morgen wieder der Wecker klingelt und die Arbeit ruft. Egal. Auf Bier folgt Wein, auf Wein folgt Schnaps, auf Schnaps folgt Bier,...  Kein Wunder dass heute selbst der Bar des Cafe Centrals applaudiert wird.

Mit der Zeit fällt das Reden und vor allem Texte merken, immer schwerer. Strophen werden vertauscht und falsche Texte auf richtige Melodien gesungen, was der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch tut. Obwohl heute nur rund 40 Leute den Weg zu LIEDFETT (ins Cafe Central) gefunden haben ist die Stimmung besser als auf manchem 20.000 Zuschauer-Arena-Konzert, mit welchem sich die 4 Jungs, im Laufe des Abends, immer wieder vergleichen, bis der Tonmann sogar Stadion-Applaus (zwischen den Songs) einspielt.

LIEDFETT geben durchweg alles und das Publikum gibt genau so viel zurück. Ein wirklich intensives, durchweg spaßiges Konzert.

Zum Ende legt DER FLOTTE TOTTE nochmal einen Freestyle aufs Parkett und die 5 verabschieden sich, zumindest kurz, in die Nacht. Solange bis die Bar bzw. der Merch Tisch wieder rufen und da weitergemacht wird, wo auf der Bühne auf der Bühne angefangen wurde.

 

„Reinbügeln! Reinbügeln! Reinbügeln!“