16.02.2008: The Casting Out, Die Is The Cast, Captains Diary - Bochum - Matrix

16.02.2008
 

 

um sich an alte Zeiten zu erinnern. Er, der gute alte Boysetsfire Fan. Für diesen Abend hat er genau zwei Möglichkeiten: alleine zu Hause alten Zeiten nachtrauern oder sich auf was Neues einlassen und den Weg nach Bochum in die Matrix wagen. Die Neugier packt ihn und er entscheidet sich für Letzteres. Und dann steht er da mit den Gleichgesinnten. Auf deren Brust steht das gleiche Leid geschrieben und keiner weiß so Recht worauf er sich da einlässt. Aber bis es soweit ist, heißt es erstmal warten.

Der erste der die Wartezeit verkürzt nennt sich CAPTAIN’S DIARY. Dahinter verbirgt sich ein Sänger und Songwriter aus Oberhausen, der mit seiner Gitarre und Stimme melancholische Songs zum Besten gibt. Da kann man ruhig mal die Augen zu machen und an die guten alten Zeiten denken, aber jetzt bloß nicht weinen, schließlich sind wir hart, denkt er, der immer-noch-Boysetsfirefan. Ein Stimmungsumschwung gibt es dann bei THE DIE IS CAST, die fünf Bochumer springen für PHONEY 14 ein. Mit ihrem locker leichten Emo-Rock sorgen sie für gute Mitwackelstimmung. Musik die ins Ohr geht und zum Mitsingen anregt, ob man die Texte kennt ist doch eh egal. Dann ist es endlich soweit.

Der eine zupfte sein T-Shirt zurecht, der andere seine Krawatte. THE CASTING OUT stehen auf der Bühne. Spannung liegt in der Luft. Bis die ersten Töne erklingen. Was ist das denn? Das hört sich auf Platte und im Internet aber irgendwie anders an. Die Frau, auch Dana genannt, steht zwar auf der Bühne, bewegt auch ihre Lippen und die Tasten auf ihrem Keyboard, aber von ihrem Gesang und ihrem Keyboard ist irgendwie nichts zu hören. Dafür erkennt er die männliche Stimme wieder. Da ist er. Nathan Grey, Ex-Boysetsfire-Sänger, im Anzug und mit seiner neuen Band. Ein Schreihals ist erwachsen geworden. Aber irgendwas fehlt doch? Stimmt! Josh, der ehemalige Boysetsfire Gitarrist ist weit und breit nicht zu sehen und zu übersehen ist der ja eigentlich nicht, aber für Ersatz ist gesorgt. Das Herz schlägt trotzdem höher, denn das was THE CASTING OUT auf der Bühne von sich geben, klingt weniger wie Indierock, sondern ja…ein ganz kleines bisschen wie Boysetsfire. Stimmung kommt auf und so bildet sich vorne eine glücklich abgehende Masse, zu dem schlechten Soundbrei der aus den Boxen kommt (Gitarren und Gesang von Nathan zu laut, Gesang der Dame und Keyboard so gut wie nicht hörbar). THE CASTING OUT punkten bei ihm mit Liedern wie „Alone“, „For Tonight“, „Your Last Novelty“ und „This Bar Is A Shooting Gallery“.

Und so geht er, der Boysetsfirefan, glücklich nach Hause, zieht sein T-Shirt aus und riecht noch einmal daran. Der Geruch ist ein bisschen anders, aber das T-Shirt ist immer noch dasselbe.