17.06.2009: August Burns Red, Silent Decay, Lavatch, Exposed To Noise - Köln - Underground

17.06.2009
 

 


Für August Burns Red ist es nicht das erste Mal in Deutschland, jedoch ihr erster Besuch in der Domstadt. Leider jedoch lief der Ticketverkauf im Vorfeld nicht all zu gut. Vielleicht weil wenige Tage zuvor bekannt gemacht wurde, dass August Burns Red am Ende des Jahres mit Bring Me The Horizon und A Day To Remember erneut auf Tour gehen werden. Nichtsdestotrotz füllt sich der Biergarten des Undergrounds nach und nach mit einer anschaulichen Zahl an Konzertgästen, die es nicht bei dem schönen Wetter in den Park gezogen hat. Die Abendkasse scheint zu brummen.

Den Anfang machen Exposed To Noise, eine Band aus Dortmund um die man in letzter Zeit nur schwer drum herum kommt. Vor einigen Wochen hatten sie mit knapper Mehrheit bei einem Bandcontest die Chance gewonnen bei Rock Am Ring aufzutreten. Und auch in Bochum durften sie kürzlich mit einer zur Zeit recht angesagten Band spielen. Heute haben sie es einmal mehr ins Vorprogramm einer Szenegröße geschafft. Wenn man sich ihren Auftritt jedoch so anschaut, mag man sich fragen wie es dazu kommen konnte. Denn Exposed To Noise haben wenig was ihre Musik markant machen würde. Zwar wirken ihre Songs musikalisch gut arrangiert und bieten einen Mix aus Metal und Screamo, jedoch hapert es an Bühnenpräsenz und Stimme des Sängers. Da hat auch das Publikum nicht mehr als Kopfnicken und einen warmen Applaus für die Fünf über. Man darf sich jedoch sicher sein, dass man Exposed To Noise relativ bald wieder sehen wird. Und schließlich hat jeder eine zweite Chance verdient.

Heimspiel für Lavatch, die zweite Band des Abends. Sie bringen eine Schar von Anhängern mit, die sich vor der Bühne postiert und die Jungs durch ihre Anwesenheit kräftig unterstützen wollen. Erst vor wenigen Monaten haben die Fünf ihre neue Platte im Städtchen Troisdorf aufgenommen und kurz darauf bei PRHC-Records unterschrieben. Von der neuen Scheibe gibt es heute für alle Anwesenden eine Kostprobe. Und die kommt gut an. Bei dem einen oder anderen Song können einige Undergroundbesucher sogar schon ein bisschen mitsingen, und seien die Tracks auch erst vor kurzer Zeit unter's Volk gebracht worden. Auch an Bewegung auf der Bühne mangelt es nicht. Besonders Bassist Ihsan wirbelt wie wild über die Planken und hat sichtlich Spaß. Lavatch mögen oft mit Bands wie Norma Jean oder Poison The Well verglichen werden, doch heute Abend zeigt sich, dass die Jungs auch ihren ganz eigenen Sound haben, und von dem wird man sicher nicht das letzte Mal gehört haben.

Weiter geht’s mit Metal made in Bavaria oder auch Silent Decay. Doch mit dem Artist Station Records Zögling scheint nicht jeder Konzertbesucher firm zu sein. Zumindestens findet man einige Zuschauer während des Auftrittes der Herren, die bald schon eine neue Platte rausbringen, vor den Türen des Undergrounds. Man hat sich offensichtlich doch dazu entschlossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages noch irgendwie zu genießen. Währenddessen performen Silent Decay drinnen fleißig ihren Auftritt. Schon seit ein paar Jahren sind sie mit ihrer Musik kreuz und quer in Deutschland unterwegs und haben sicherlich durchaus ihre Liebhaber. Auch am heutigen Abend lassen diese nahe vor der Bühne die langen Zottelmähnen fliegen. Allgemein scheint sich das Publikum aber eher ein wenig schwer mit den Herren zu tun.

Es ist spät geworden als August Burns Red endlich ihren Auftritt einläuten. Während sie die Bühne betreten dröhnt zur Untermalung der Song „Everybody's Free“ in einer Technoaufmachung aus den Boxen. Stell sich nur die Frage ob das nun das offizielle Intro der Herren aus Pennsylvania ist, oder ob der Mischer oder jemand Anderes da einen kleinen Scherz erlaubt hat. Die Antwort auf diese Frage wird dem Publikum nicht gegeben, dafür jedoch vom ersten Riff an eine powergelanderen Show die nicht zu verachten ist. Sowohl auf als auch vor der Bühne spielt sich einiges an Action ab. August Burns Red die ebenfalls bald eine neue Platte, Constellations genannt, rausbringen knüppeln buchstäblich alles weg was nicht niet- und nagelfest ist. Bereits beim zweiten Song rufen sie zum Circlepit auf. Und auch an Stagedives spart das Publikum nicht. Nur gut, dass die Prognosen sich nicht bestätigt haben und genug Zuschauer da sind um die Jünglinge, die sich von der Bühne stürzen, aufzufangen. Die Band gibt sich wild, aber auch herzlich. Gratuliert einem/einer gewissen Danny zum Geburtstag, verteilt Handküsschen oder gibt auch schon mal das Mikro ans Publikum weiter. Songs wie An American Dream oder The Eleventh Hour kommen gut an. Aber auch neue Tracks von der kommenden Platte werden performt. Zur guter Letzt darf auch der „Hit“ der Herren nicht fehlen: Composure. Gegen 23.20 Uhr endet das Konzert unter lauten „Zugabe“ Rufen. Man kann davon ausgehen, dass viele der heute anwesenden Fans auch am Ende des Jahres wieder dabei sein werden. Aber zuvor zieht es die Herren erstmal weiter quer über die Weltkugel.