17.08.2008: The Ocean - Köln - Underground

17.08.2008
 

 


Was ließe sich nicht alles über THE OCEAN schreiben: Dass der Rahmen des Underground aufgrund des ihnen vorauseilenden Rufes eigentlich nicht genügen dürfte, dass sie gemeinhin als eine der progressiven Bastionen hardcorelastigen Prog- Metals gelten, keiner so recht weiß wer des Kollektives wann und wo live und in welcher Konstellation zu sehen ist (wobei klar war dass es dieses Mal nicht Sänger Nico sein konnte, der ja bekanntlich Verpflichtungen – oder besser Privilegien – im Rahmen der WAR FROM A HARLOT `S MOUTH- Us- Tour nachkommt) und dass zu jeder Live- Gelegenheit die sich im Bandnamen bereits andeutende Entgrenzung der musikalischen Sinne der Hörerschaft auf eben jene überträgt?

Vielleicht auch, dass – ungeachtet der Tatsache, dass die meisten Flacker- und Glimmstrategien für Shows im harten Musikbereich eigentlich lächerlich sind – das funkelnde, rhythmische Blendwerk auf den Brettern des Underground nach einem ordentlichem Vorschuss Skepsis den grooveverursachten elektronischen Entladungen von Stammhirn und linkem Grauzellenlappen wunderbar entspricht und außerdem den durch das widererwartend nur unzureichend aufgetauchtem Publikum verursachten Zweifeln entgegenwirkt? Oder dass eine derart fragmentierte, in alle Himmelsrichtungen verstreute Band wie THE OCEAN es doch immer wieder schafft die pure Gewalttätigkeit der Gezeiten und der tausend geflügelten Oktopussy mit gnadenloser Präzision ein musikalisch- ästhetisches Gewand zu verschaffen, so wie es im Underground an diesem Abend auch wieder geschehen ist? Aber wäre es eigentlich nicht zudem wichtig zu erwähnen, dass der riffprovozierte, völlig abseitig- meshugghaesk- kontrakte Blick in die Tiefen dieses schwermetallischen Marianengrabens, dem die anwesende Zuschauerschaft habhaft wird, einen Großteil der Faszination dieses Abends ausmachen könnte? Nein, in einem Satz sollte alles gesagt werden, knapp und präzise, also auf eine Art und mit einer Rhetorik, derer sich THE OCEAN nur in ihren knackigsten, prägnantesten Breakeskapaden bedienen: THE OCEAN COLLECTIVE are da shit, one more time!