18.08.2010: 50 Lions, Grave Maker, Antagonist AD - Cafe Sputnik - Münster

18.08.2010
 

 

Nachdem ich letzte Woche zusammen mit vielen weiteren Gästen ein letztes Mal die fantastischen RUINER erleben durfte, die zusammen mit weiteren tollen Acts einen unglaublichen Abend bereiteten, zieht es mich nun erneut nach Münster in das Sputnik Cafe. Heute auf dem Plan stehen ANTAGONIST A.D. aus Neuseeland, GRAVE MAKER aus Kanada und 50 LIONS aus Australien, die zur Zeit zusammen quer durch Europa touren.

Im Vorfeld des Konzerts gab es bereits einige Diskussionen, den Veranstalter betreffend, welche ich hier jedoch einmal außer acht lassen werde, da es einmal nur um die Bands und ihre Leistungen an diesem Abend gehen soll. Für weitere Informationen zur Diskussion lest bitte die Einträge in den entsprechenden Foren.
Bevor es jedoch überhaupt los gehen konnte, stand für mich eine nervenaufreibende Autofahrt an, bei der sich alles gegen mich wendete, denn neben den unzähligen Baustellen begann außerhalb des Autos bereits der Weltuntergang mit unvorstellbaren Regenschauern. So verzögerte sich meine Ankunft in Münster also um über eine Stunde und ich rechnete damit schon die Hälfte des Konzerts verpasst zu haben. Jedoch schau ich nicht schlecht als ich am Sputnik Cafe ankomme. Gerade mal 50 Leute tummeln sich auf dem Vorhof und von Konzertstimmung ist noch nichts zu spüren. Dieses hat nämlich eineinhalb Stunden nach offiziellem Beginn immer noch nicht angefangen. Wahrscheinlich wartete man vergebens noch auf ein paar Gäste, die jedoch auf Grund der Diskussionen im Vorfeld nicht mehr erscheinen sollten. So blieb es an diesem Abend also bei einem überschaubaren Publikum.

Gegen neun Uhr betreten nun endlich die Jungs von ANTAGONIST A.D. die Bühne und sollten sich im Laufe ihres Sets für mich als echte Überraschung herausstellen, denn was diese Band abliefert ist musikalisch, wie performancemäßig wirklich amtlich, so dass ich mich schon während ihres Auftritts ärgere mich bisher noch nicht zu genüge mit ihnen auseinandergesetzt zu haben, was ich jedoch schnellstens nachholen werde. Durch das fehlende Publikum entstand leider des Öfteren eine Leere vor der Bühne, die Sänger Samsam aber gut auszufüllen wusste, indem er selbst die Bühne verließ und die Menge animierte, was trotz verhaltener Stimmung sehr gut ankommt. Die Neuseeländer sind sichtlich froh über die Chance zum ersten Mal durch Europa zu touren und bedanken sich für die Anerkennung des Publikums und bei ihren Tourkollegen GRAVE MAKER und 50 LIONS. Ihr Set schließen sie wie bereits bei anderen Gelegenheiten mit dem Song „This Gun“ und beenden damit eine wirklich überzeugende Show.



Als nächstes sind GRAVE MAKER an der Reihe, das überschaubare Publikum in Bewegung zu bringen, was ihnen auch durchaus gut gelingt. So langsam lassen sich immer mehr Leute zum moshen animieren und auch die obligatorischen Violent-Dancer dürfen da nicht fehlen. Die Herren legen einen ordentlichen Auftritt hin, bei dem vor allem die älteren Titel überzeugen können. Mir persönlich wirken sie manchmal ein wenig zu prollig, aber das ist ja heutzutage des öfteren der Fall bei Hardcore-Konzerten. Deutlich wird vor allem, dass es nicht ihre erste Europatour ist, da die Band den meisten Gästen geläufig ist und so, anders als noch bei ANTAGONIST A.D., auch ihre Texte mitgegrölt werden. Doch wartete der Großteil wohl doch auf die Headliner dieser Tour 50 LIONS. Sänger Oscar McCall ließ es sich übrigens nicht nehmen sich ebenfalls die Auftritte seiner Tourkollegen anzuschauen. So endet auch dieses Set wirklich überzeugend, doch kann ich einfach nicht die Erinnerungen an letzte Woche aus meinem Kopf verdrängen. Nicht zu vergleichen sind diese beiden Abende, allein die Besucherzahl ist zu letzter Woche lächerlich und lässt so auch keine vergleichbare Stimmung aufkommen. Doch machen die Bands das Beste daraus und liefern eine tolle Show, obwohl es mit mehr Publikum wohl noch um Längen besser geworden wäre.



Nun stürmen die 50 australischen Löwen die Bühne und haben während ihres Sets mit einigen technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, die aber im Laufe ihres Auftritts behoben werden können. 50 LIONS legen einen soliden Auftritt hin, der nun endlich den Großteil der Meute in Bewegung versetzt. Doch wirken sie zu meiner Enttäuschung in den Pausen zwischen den Songs recht lustlos und auch mit Ansprachen übernimmt man sich nicht gerade. Anscheinend hinterlässt ihre Europatour bereits ein paar Spuren. Nichtsdestotrotz macht ihr Auftritt unglaublich Spaß und man bekommt eine breite Bandbreite an Songs geboten, die die Menge nun auch zu Stage-Dives und ähnlichem hinreißen. Das Warten hat sich also am Ende doch noch gelohnt und man wird mit einer tollen Show entschädigt, die alle Gemüter befriedigen sollte. Leider ist auch ihr Set, genau wie das der vorherigen Bands, zeitlich recht knapp bemessen und so endet nach kurzer Zeit auch dieser Auftritt und somit ein Abend, der von Überraschungen und Enttäuschungen geprägt wurde.