18.10.2014: Asking Alexandria, The Ghost Inside, Crown The Empire, Secrets - Köln - E-Werk

18.10.2014
 

 


Ausverkaufte Halle in Köln und, wie bereits vermutet, ein sehr junges und buntes Publikum, das auf die Band(s) des heutigen Abends wartet.
Die Lichter gehen aus, der Bass setzt ein.
Der softe Opener SECRETS wird seiner Rolle mehr als gerecht und begeistert sein Publikum durch Songs wie "Dance Of The Dead" mit ganz viel Ohrwurmpotenzial und poppigem Clean-Gesang. Die Jungs aus Kalifornien punkten außerdem mit einem charmanten Auftreten und ihrer Nähe zu der Fangemeinde, die sich nach diesem Abend mit Sicherheit vergrößern wird.
Nach “Live Together, die Alone“ werden noch ein kollektives Selfie für die Mama geschossen und die Drumsticks verteilt.

Mit einem technischen Patzer irritieren CROWN THE EMPIRE nicht nur ihr Publikum, sondern auch sich selbst. Doch bei ihrem zweiten Track „Bloodline“ hat sich die Band gefangen und gibt richtig Gas. Anders als bei ihren Vorgängern, wirkt das Set der Texaner wesentlich forscher und tighter. Auf den Genre-typischen Klargesang können die Fans trotzdem bauen und werden mit „The Fallout“ als Abschluss nicht enttäuscht.

Ein kleiner Wechsel im Publikum ist zu vermerken, als THE GHOST INSIDE die Bühne betreten. Mit dem Song „Avalanche“ von der neuen, im November veröffentlichten Platte „Dear Youth“, wird das Set eingeleitet. Auch, wenn die Jungs musikalisch etwas deplatziert wirken, treten sie routiniert und professionell auf. Zum ersten Mal an dem Abend sind bei „Dark Horse“ schüchterne Crowdsurfs zu sehen, die prompt mit der Übergabe des Mikros belohnt werden. Sympathisch wirken auch die Ansagen, in denen Sänger Jonathan Vigil allen Zuhörern für ihre Anwesenheit dankt und sie auffordert, aufeinander Acht zu geben.
Bei „Engine 45“ wird ein riesiger Pit aufgemacht und ein letztes Mal mit einem grinsenden Vigil mitgesungen.

Ventilatoren auf der Bühne lassen die Deutschlandfahne am Mikrofon zittern. Das Schlagzeug thront erhaben auf einem Podest, während das Intro „The Final Countdown“ anläuft. Indirektes Licht setzt ein und die Fans rufen nach dem lang ersehnten Headliner des Abends - ASKING ALEXANDRIA.
Sänger Danny Worsnop betritt die Bühne in einem Cowboy-Outfit, gefolgt von den anderen von Mitgliedern. „Don't Pray For Me“ heizt dem Publikum direkt ein und holt es dort ab, wo es so sehnsüchtig gewartet hat. Recht zügig und ohne Schnickschnack ziehen die Jungs ihr Set durch. Als eine Flagge aus der Menge auf die Bühne fliegt, wandert die Hand des Sängers langsam in seine Hose – ob sie sich dahin verirrt hat, oder er seine Zufriedenheit demonstrieren wollte, wird für immer ein Rätsel bleiben.
Nicht viel später tauscht der 24-Jährige dann seinen "Crocodile Dundee"-Hut gegen eine plüschige Möpse-Mütze. Die Ansagen fallen im Vergleich zu den anderen Bands, die so geerdet wirkten, eher spärlich aus. Dafür stimmt das Drumherum und das Bild, das die Briten auf der Bühne abgeben. Spätestens bei „Not The American Average“ grölen selbst die neuesten Fans mit.
Es verwundert also wenig, dass die Besucher das E-Werk nach den letzten Zugaben mit einem zufriedenen Lächeln verlassen.