18.12.2008: Gold Kids, Daggers, My Defense, Whatever - Köln - Underground 2

18.12.2008
 

 


Im Zeichen der jeden zweiten Samstag des Monats stattfindenden Stay-Gold-Party im kuscheligen Underground2, an der – soviel sei in eigener Sache gesagt – Allschools nicht ganz unbeteiligt sind, hieß es erstmal aufwärmen und schwitzen. Dazu lud man – passender könnte es nicht sein – die glorreichen GOLD KIDS im Schlepptau mit DAGGERS (mit denen sie auch just in diesen Moment auf Tour sind) sowie zweier sympathischer lokaler HC-Formationen in die Kölner Location.

Den Anfang machten WHATEVER, die den Abend noch verhältnismäßig ruhig, jedoch souverän einleiteten. Die noch etwas knappe und müde Crowd konnte sich mit der Zeit dann doch zum taktgetreuen Kopfnicken bewegen; viel mehr war aber (noch) nicht drin. Schlecht war das – vor allem musikalisch – aber bei weitem nicht, vielmehr ist erste Vorband spielen stets ein undankbarer Job.

Dass die hier anwesenden noch nicht ganz in Feier-Laune waren, erkannten die über-motivierten MY DEFENSE – und handelten. Sänger Perry verlängerte die Bühne bis zum Publikum hin, tanzte, keifte, sprang, ja organisierte sich sogar seinen eigenen Stage-Dive (wohlgemerkt bei einer Crowd, die weit von der Bühne entfernt war) oder moshte mit einigen ersten Tanzlustigen. Ferner glänzte er durch humorvolle Ansagen, mit denen er das Publikum weiter auflockern konnte. Nach einen kleinen, wenn auch alleinigen Lachanfall einer jüngeren Dame fügte er demütig hinzu: „Wow, das ist das erste mal, dass jemand bei unseren Shows über einen Witz von mir gelacht hat!“

Mit DAGGERS war dann aber Schluss mit lustig. Abgefuckter, dreckiger Hardcore, als wäre man bei Jacob Bannons Label-Mannen unter Vertrag. Ganz so durchgedreht wie ihre Vorgänger waren die Belgier zwar nicht; ihr dissonanter, verstörter Sound konnte dennoch Publikumsreaktionen erwecken. Einziger Wehmutstropfen: Wie auch bei MY DEFENSE war der Sound am Gesang nicht ganz optimal und klar. Darüber ließ sich im Eifer jener Energie jedoch schnell hinweg sehen.

Dass die Meute jedoch nur auf eine Band wirklich wartete, zeigte das Szenario bei den tobenden GOLD KIDS. Endlich füllte sich ein wenig der Raum, und endlich wurden aus Ansätzen richtige Bewegungen. Eifrig brüllte man jede Zeile des energiegeladenen Sets mit, gewagt sprang man von der Bühne in die paar Mannen, die sich da „Crowd“ nannten, und flott schwang man das Tanzbein. „So etwas in Köln“, merkte schon Kollege Torben an. Und er hat Recht: So etwas sieht man hier noch viel zu selten.