19.08.2007: Fall Out Boy, The Academy Is..., Cobra Starship - Köln - Palladium

19.08.2007
 

 

Das Fueled By Ramen Imprint Label Decaydance Records, welches von den beiden FALL OUT BOYs Pete Wentz und Patrick Stump sowie Travis McCoy von den GYM CLASS HEROES ins Leben gerufen wurde, veranstaltete an diesem Sonntag einen Labelnight in Köln. Für dieses Ereignis flogen neben den auch hier äußerst erfolgreichen FALL OUT BOY ebenfalls THE ACADEMY IS... und COBRA STARSHIP für eine exklusive Show in der Domstadt ein. Bereits im Vorfeld war das Ticketkontingent des E-Werks erschöpft und das Event ins benachbarte Palladium verlegt. Pech für den lokalen Schwarzmarkt, denn aufgrund der erneuten Verfügbarkeit von Karten, musste man sogar noch knapp unter dem Abendkassenpreis seine Investition abstoßen.

Pünktlich um 19:00 Uhr trafen wir jedenfalls vor der Lokalität ein und unmittelbar drangen die ersten tanzbaren Rhythmen von COBRA STARSHIP an unser Ohr, die ihren ersten Song vor einem Haufen kreischender Mädels ablieferten. Das Palladium war gut gefüllt aber nicht ausverkauft. Ich hatte nun wirklich nicht erwartet, dass das hierzulande wenig umworbene und via Warner veröffentlichte "While the City Sleeps, We Rule the Streets" auf eine derartige Resonanz stoßen würde, aber Gabe Saporta und seine Crew sorgten auch für einigen Wirbel auf der Bühne. Noch vor kurzem hat der ehemalige MIDTOWN Frontmann das endgültige Aus des von mir hoch geschätzten Pop Punk Acts verkündet und wird sich nun wohl noch stärker auf sein von Dancebeats begleitetes Projekt konzentrieren. Musikalisch und auch visuell weisen COBRA STARSHIP und MIDTOWN jedenfalls recht wenige Parallelen auf. Überzeugte MIDTOWN stets durch eine solide Punkrock Bühnenperformance, bei der sich Saporta auf seinen Basss und seine Vocals konzentrierte, bedeutet eine COBRA STARSHIP Show Entertainment pur. Es wird lasziv getanzt, mit der hübschen Keytaristin geflirtet, ein paar Textzeilen auf Spanisch geschmettert und Kuscheltiere in Empfang genommen. Dann wird auch noch eine "On Stage Tattoo Peformance" abgeliefert und Gabe lässt sich ein Kaugummi-Tattoo auf die Wange klatschen. Nach 40 schweißtreibenden Minuten mit hohem Unterhaltungswert beendet der Song "Bring It (Snakes On A Plane)" vom "Snakes On A Plane" Soundtrack mit Gastauftritt von William Beckett (THE ACADEMY IS…) sowie Rapeinlage das Set von COBRA STARSHIP.

20:00 Uhr und die nächsten US Durchstarter standen auf der Bühne. Auch hier gab es einen äußerst warmen Empfang für THE ACADEMY IS... die souverän die Bühne in Beschlag nahmen. Es wurde eine ansprechende Mixtur von den beiden Longplayern der Band, "Almost Here" und "Santi" zum Besten gegeben, wobei erstaunlich viel Material vom älteren Album dargeboten wurde. Die ebenfalls fliegenden Kuscheltiere wurden hingegen gepflogen ignoriert. Ansonsten blieb das Bild ähnlich wie bei COBRA STARSHIP: In den ersten Reihen die verliebten Teenager, nach hinten und außen wurde das Publikum hingegen deutlich älter und sogar einige melierten Schläfen waren auszumachen. THE ACADEMY IS… vermochten das Publikum ähnlich wie ihre Vorgänger verzücken, persönlich würde ich die Leistung lediglich als solide bezeichnen.

21:05 Uhr und die Headliner dieses Abends zückten ihre Instrumente. Mit "Thriller" dem Opener des aktuellen Albums "Infinity On High" leitet man die Party ein und weiß die bis dato bereits gute Stimmung noch mal zu toppen. Mit "Where Is You Boy" von "Take This To Your Grave" wird sofort im Anschluss ein älterer Song hervorgekramt und dankend von dem Publikum aufgenommen. Neben jeder Menge neuer Songs gibt es ebenfalls Material von "From Under The Cork Tree" aber auch besagtem "Take This To Your Grave". Im Grunde lassen sich sehr viele Parallelen zur März Show im Februar feststellen. Die Ansagen ähnelten sich doch recht stark und wieder hat man mit Kumpel A.J einen "Professional Circlepit starter" mit eingeflogen, der das Publikum in Bewegung bringen soll und abermals gab es ein kurzes Animationsprogramm bevor die noch einmal 6 Songs umfassende Zugabe mit "Thnks fr th Mmrs" eingeleitet wird. Glücklicherweise verzichtete man auf den "Eier-Tritt-Stunt" und konnte stattdessen mit weiteren Details überzeugen. Als Pete den nächsten song als wohl "besten Song der jemals geschrieben wurde" bezeichnet, notierte ich mir bereits das Stichwort "arroganter Schnösel" im Geiste, bevor mich die Band mit einer MICHAEL JACKSON Coverversion von "Beat It" positiv überraschte. Auch eine weitere coverversion schlich sich in der Zugabe in die Setlist und so durften sich die Nostalgiker über "Power Of Love" freuen. Imposant war ebenfalls der Stunt vom selbigen Bassisten, der sich kurzerhand an einer Querstrebe unter der ersten Etage entlanghangelte um sich anschließend aus respektabler Menge ins Publikum fallen zu lassen. Ein unterhaltsamer Abend klingt mit "Saturday" kurz nach 22:00 Uhr aus. Zufriedene Gesichter strömen an diesem Abend aus dem Palladium. Es wurde im Prinzip das abgeliefert, was das Publikum erwartet hat und über 22 Euro im Vorverkauf kann man sich bei dem doch sehr kommerziellen Line-Up auch nicht wirklich beschweren, ein wenig anders steht es mit den Shirt Preisen von 25 Euro, ein Zipper kostete gar das Doppelte. Das Ziel, die weiteren Acts der Decaydance Familie dem deutschen Publikum näher zu bringen, ist jedenfalls voll und ganz aufgegangen und vielleicht verschlägt es den einen oder anderen Act in der Zukunft ja mal auf eine etwas familiärere Clubtour durch die hiesigen Gefilde.