19.08.2008: As Friends Rust, Nothing Gold Can Stay - Köln - Underground

19.08.2008
 

 


2008, das Jahr der Reunions. Hot Water Music spielen umjubelte Gigs, H2O melden sich zurück und auch die, schon fast vergessenen, AS FRIENDS RUST melden sich zurück. Gerüchte gab es schon länger jedoch ließen Bestätigungen auf sich warten. Irgendwann, welch Glück, dann doch die Botschaft – AS FRIENDS RUST sind zurück und spielen auch in Deutschland. Der Underground in Köln hielt dafür also her und das Bild, welches sich um 20.00Uhr bot, war mehr als Besorgniserregend. Viele Besucher waren es nicht, die sich hier einfanden.

Als dann endlich, mit gehöriger Verspätung, die Türen öffneten begannen NOTHING COLD CAN STAY aus Wien ihr Set. Old-Schooliger Hardcore wurde hier gespielt und brav zu jedem Song eine moralische Story zum besten gegeben. Das interessierte im Grunde nicht viele aber wer’s braucht. Musikalisch gab es hier nichts neues und Überraschungen wurden völlig ausgelassen. Die meisten der, bisher noch, sehr raren Zuschauer machten sich also noch im Biergarten breit bis dann überraschend schnell AS FRIENDS RUST die Bühne betraten.

Darf man bei denen eigentlich schon von Legenden sprechen? „We on some next Level Shit“ eröffnet das Set erwartungsgemäß und zeigt die Band, besonders Damien Moyal noch sehr steif herum stehen. Das Publikum ist vor der Bühne noch eher bewegungsunfreudig und noch klaffen Lücken hervor. Doch das ändert sich schnell. Moyal taut schnell auf, die Band auch und das Publikum quetscht sich von der einen auf die andere Minute vor der Bühne herum. „Perfect Strangers“ ? Nee, fremde sind das hier nicht. Im Gegenteil - ein Bild, welches man von einer solchen Show auch erwartet. Hit nach Hit. Stage Dive nach Stage Dive und Sing A Longs. War einem das vorher so bewusst, dass dies eine solche Show werden könnte? Völlig egal. Im Moment zählt hier nur abfeiern bis zur Extase. AS FRIENDS RUST agieren entgegen aller Berichte sehr wach und sind voll dabei. Keine Schwächen, keine Arroganz, nur Feiern. „Won’t be the First Time“ ? Nein – sicherlich nicht. Und hoffentlich auch nicht das letzte Mal. „First Song on the Tape you make her“ huscht um die Ecke, sorgt mit seinen angenehm atmosphärischen Gitarren für Gänsehaut und für das, inzwischen permanente, wilde tanzen im Moshpit. „More than just Music, It’s a Hairstyle“ sorgt dann für den ungewollten vorläufigen Schluss des Sets. Die Band spielt sich so in Extase und ist so in ihrer Musik versunken (Kein Scheiß, das sah super aus) dass Gitarrist James Glayat seine Gitarre fallen lässt. Diese gibt nun den Geist auf und eine fast 20 minütige Pause sorgt für allerhand Furore. Ein Stromausfall macht den Abriss perfekt, doch die Band nimmt es mit Humor. Fleißig wird Bier und jede Menge Wasser im Publikum verteilt und Moyal bittet, doch bitte jemanden mit etwas mehr Charisma als er es doch hat auf die Bühne zu bringen, damit den Besuchern nicht langweilig wird. Irgendwann klappt endlich alles und „Coffee Black“ sorgt für den nächsten konspirativen Euphorieausstoß. Auch wenn bis hierhin fast alle relevanten Hits gespielt wurden, ein Song wird von allen Anwesenden schmerzlichst vermisst. „Austin, we have a Problem“ kommt heute gar nicht zum Zuge. Ebenso wird des Autors Liebling „Ten“ nicht gewürdigt. Im Grunde ist das egal denn Publikum sowie Band sollten nach diesem Gig klinisch am Ende sein.