20.01.2009: No Use For A Name, Only Crime - Hannover - Faust

20.01.2009
 

 

Eine halbe Bierflasche an Freudentränen sammelte sich augenblicklich mit Ankündigung dieser Tour: Die „Alten Helden“ NO USE FOR A NAME, zusammen mit der Allstar-Formation ONLY CRIME – und das Ganze auch noch direkt in Hannover, also ohne nach der Show noch ca. 2 Stunden auf der Autobahn verbringen zu müssen. Gespannt und mit einer hohen Messlatte an Erwartungen ging es also zur Faust, die eben nicht wie im Voraus durch falsche Gerüchte angenommen ausverkauft war, sondern noch ein gesundes Kontingent an Tickets für alle Spätzünder bot. Überpünktlich gegen 20.30h machten die Lokalmatadore von FAT BELLY den Anfang, leider noch in einer eher mäßig gefüllten Halle. Die Freundes- und myspace - Fan - Fraktion sammelte sich sofort in der ersten Reihe und nahm die 5 Jungs herzlich in Empfang. Trotz spitzenmäßigem Sound und netten Songs wollte der Funke aber nicht überspringen. Eine eher nüchterne Show sowie teils einfach nicht wirklich hitverdächtige Songs ließen die halbe Stunde Spielzeit zwar länger, aber nicht unangenehm wirken.

Nach fixer Umbaupause enterten dann ONLY CRIME die Bühne und traten ordentlich Ärsche. Trotz des (schon wieder) im Line-Up fehlenden Bill Stevenson gab es eine amtliche Portion ONLY CRIME als Vorspeise. Hits beider Alben wie „Take Me“ oder „Just Us“ und die routinierte Livestimmung der Band ließen das Thermometer der Faust in die Höhe schnellen. Ein gut gelaunter Russ Rankin entließ das Publikum an diesem laut ihm „Happy New President Day“ schließlich nach einer knappen dreiviertel Stunde und machte die Bühne frei für NUFAN.

Nach dem typischen Intro (was bei jedem Hauptact wohl heutzutage Pflicht ist, aber wohl nicht mal NUFAN selbst kapierten...) wurde die Arschtritt-Latte noch höher gehängt. Die mittlerweile auch nicht mehr die jüngsten 4 Herren aus dem sonnigen Sunnyvale knatterten Hits über Hits wie ein verdammtes Fatwreck - Maschinengewehr. „Soulmate“, „On The Outside“, „Justified Black Eye“, aber auch die Knüller des aktuellsten Album „Feel Good Record Of The Year“ wie “Biggest Lie” und “I Want To Be Wrong” fanden Platz auf der Playlist – nicht aber (leider) Songs der früheren NUFAN von Scheiben wie “Daily Grind” oder “Don´t Miss The Train“. Bestens gelaunt stellte Tony Sly schon nach 5 Songs fest “It seems that we have to play a whole lot of songs tonight”. Word. Hannover versuchte mit Gröhlchören, Tanzeinlagen und der kleinen Stagedive - Grundschule NUFAN bei Laune zu halten. Ca. 85 Minuten inklusive Zugabenblock gelang das auch prima. Nach dem POGUES - Cover „Fairytale Of New York“ mit Russ Rankin an den Gastvocals (!!!) gaben sich letztlich aber auch Tony, Matt und Co. geschlagen und wurden in den Backstage entlassen. Die unglaubliche Live - Tightness und das über Jahrzehnte anhaltende Hitpotential dieser Kalifornier ließen uns überglücklich und mit gesundem Herzrasen nach Hause wanken. Grosses Tennis. Sollte man - auch in Hannover - ruhig öfter zu sehen bekommen.

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