21.10.2017: GUANO APES, ALEX MOFA GANG - Hamburg - Große Freiheit 36

23.10.2017
 

 

Die GUANO APES feiern 20 Jahre "Proud Like A God". 

Neben der Neu-Veröffentlichung des "alten, neuen" Albums, gehen GUANO APES auf große "Proud Like A God"-Tour und machen dabei u.a. in Hamburg halt.

 

Die ALEX MOFA GANG eröffnet pünktlich um 19:00 Uhr den Abend in der Großen Freiheit 36. Anfangs lassen sich noch viele skeptische Gesichter im Publikum beobachten. Nach und nach zieht die Gang das Publikum aber auf ihre Seite. Sänger Sascha geht auf Tuchfühlung, klettert kurzerhand auf den Balkon und motiviert die schläfrige Freiheit zum Mitsingen. Nachdem Sascha im Anschluss aus einer Vorratskiste eine Vorwärtsrolle auf die Hände des Publikums zelebriert, sind die Gäste endgültig auf die Seite der ALEX MOFA GANG gezogen. Die Gang verabschiedet sich nach einer guten halben Stunde und macht Platz für die GUANO APES.

Die Setlist der Gang bestand größtenteils aus Songs des aktuellen Albums "Perspektiven", welches in diesem Jahr via People Like You Records erschien

 

Willkommen in unserem Proberaum, 1997“

 

Mit einer Viertelstunde Verspätung aufgrund eines „kleinen, technischen Problems“ starten die GUANO APES ihr kleines, intimes Proberaumkonzert. Ohne große Show entert die Band die Bühne. Diese wurde durch zwei Trennwände im Hintergrund verkleinert, um das Proberaumfeeling von 1997 ins Jahr 2017 zu holen und die Zeitreise durch 20 Jahre „Proud Like A God“ perfekt zu machen. An der Wand hängt ein Poster von Kurt Cobaine und der NIRVANA-typische Smiley lächelt einem entgegen. Alles ist klein, intim und kuschelig. Dies soll sich im Verlauf des Abends allerdings noch ändern.

Ähnlich wie bei der ALEX MOFA GANG benötigt das Publikum erst einmal Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Selbst bei der Frage, wer denn alles die „alte, neue Platte besitzt“, kommt es nur vereinzelt zu Handzeichen. Sandra Nasic stört das nicht. Die Frontfrau packt alle nötigen Rock, wie Pop-Posen aus, um das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Und das Publikum wird immer wärmer und wärmer. Zu „Lose Yourself“ von EMINEM, den Sandra Nasic nach eigener Aussage ziemlich „geil“ findet, gehen erstmals alle Hände in die Luft, um (wenn auch etwas unkoordiniert) das Rock-Konzert in eine Rap-Hölle zu verwandeln.

Und nicht nur vor der Bühne tut sich etwas. Schon nach wenigen Songs wächst der „Proberaum“ zu einer kleinen, aber feinen Bühne. Die Wände im Hintergrund werden zur Seite geklappt und das Schlagzeug nach Hinten verlegt. Raus aus dem Proberaum, rauf auf die Bühne.

Und auch wenn sich das Publikum etwas bitten lässt, kommt spätestens bei „Open Your Eyes“ erstmals Bewegung in die Menge. Vielleicht auch weil die Band nicht gerade mit Komplimenten für Hamburg geizt. Sandra plaudert aus dem Nähkästchen, erzählt dass ihr Vater Matrose war und u.a. in Hamburg gestrandet ist, sie gerne (wenn sie nicht schon in Berlin leben würde) in Hamburg wohnen würde und im Anschluss noch ein paar Tage bleibt, weil ihr die Stadt so gut gefällt.

Für die nötige Abwechslung sorgt die Band selbst. Sandra schminkt sich, genau wie ihren Bassisten Stefan kurzerhand auf der Bühne nach und versucht im Anschluss seine Schwester davon zu überzeugen, den nächsten Song am Bass zu begleiten, verschiebt es dann aber lieber auf das nächste Mal.

In der Zwischenzeit wurde aus der „kleinen“ Bühne eine „große“ Bühne. Die Stellwände sind Scheinwerfern gewichen und die GUANO APES sind im Jahr 2017 angekommen. Damit jedoch auch am Ende,... Nach etwas mehr als einer Stunde wird es leer auf der „großen“ Bühne, ehe die Band ohne Sängerin wieder zurückkehrt, um rein instrumental etwas zum Besten zu geben und der angeschlagenen Sandra eine Verschnaufpause zu gönnen.

Um die 90 Minuten Spielzeit noch voll zu machen, gibt die Band noch einige Zugaben u.a. ein Cover zu „Big In Japan“ zum Besten, was dem mittlerweile wirklich heißen Große Freiheit 36-Publikum mehr als gefällt.

Zum Abschluss gibt es das fast schon typische Selfie und die Zuschauer werden in eine noch junge Samstag-Nacht verabschiedet.