22.04.2006: Waterdown, Ephen Rian - Hannover - Faust

22.04.2006
 

 

Wochenende in Hannover und endlich mal wieder ein Konzert in der Faust. Ein bisschen groß die Location vielleicht aber immerhin spielt der deutsche Victory Act WATERDOWN und obwohl mich das jüngste Album nicht wirklich vom Hocker gehauen hat, könnte es ja trotzdem voll werden. Also zu Fuß durch die Straßen von Linden gezogen und schon in gesittetem Abstand von der Faust hört man es lärmen. IN CASE OF FYR stehen ein wenig verloren auf der doch recht großen Bühne und beschallen eine fast leere Halle. Persönlich konnte ich mit dem NuMetal-Rock der Jungs aus Hannover auch nicht so viel anfangen und war ganz froh, als die letzten paar Tracks des Sets auch rum waren.

Als nächstes waren nämlich die Österreichischen Provinz-Emocoreler von EPHEN RIAN nämlich an der Reihe, die bekanntlich mit ihrer aktuellen EP "The Special Referendum" der europäischen Genreprominenz ziemlich das fürchten lernen. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Jungs lediglich mit ihrer Demo ausgestattet im Bei Chez Heinz erlebt hab und schon damals waren sie sehr gut. Befürchtete ich zuerst, dass die Jungs von EPHEN RIAN ein wenig von der großen Bühne überfordert währen, revidierte ich sofort diese Annahme. Frontmann Klaus, stürmt wie ein Derwisch von einer Seite der Bühne zur anderen Spuckt wild um sich und schlägt Saltos. Die Tatsache, dass der junge Herr in letzter Zeit scheinbar noch ein paar Kilos verloren hat, lässt ihn glatt noch ein bisschen durchgedrehter erscheinen. Schade, dass die Faust nicht wirklich voll ist, aber scheinbar wollte man eigentlich auch eine kleinere Location booken. EPHEN RIAN machen jedenfalls das Beste aus ihrem Set und hinterlassen bei der versammelten Crowd einen super Eindruck.

Nun war es jedoch an der Zeit für den Headliner des Abends, des Osnabrücker Sechser, der sich mir das erste Mal mit neuem Frontmann präsentierte. Obwohl WATERDOWN ihren Vorreitern zahlenmäßig überlegen waren zeigten sie sich auf der Bühne eher weniger agil und schritten lediglich auf und ab und von links nach rechts. Musikalisch begann man jedoch durchaus versöhnlich und legte mit "The One Thing" vom bis dato meiner Meinung nach besten WATERDOWN Album "Never Kill the Boy on the First Date" gewaltig was vor. Es folgte mit "Disassembled" der erste neue Song und dann auch schon bald der Überhit "Impress Me". Dies war der Moment als mir auffiel, dass mir trotz der guten Gesangsleistung und des prächtigen Organs von Michael "Zacken" Jancza ein bisschen was bei den Jungs fehlt. Natürlich gab es auch noch "Bulletproof" und "Fortress" von "The Files You Have On Me" bevor dann erst mit "Rather Be Dead" ein REFUSED Cover hermusste bis das ganze Publikum ausrastete. "Sleep Well" war der letzte offizielle Track bevor es noch drei Zugaben gab und mit dem schicken "Sleep Well" der Konzertabend beendet wurde.

Ich trottete mit einem gemischten Gefühl nach Hause. EPHEN RIAN hatten an diesem Abend verdammt gut gerockt und mir viel Spaß bereitet. Von WATERDOWN bleibe ich jedoch ein wenig enttäuscht, hier fehlte einfach die Spielfreude, die ich auch auf "All Riot" vermisse. Eigentlich ging ich davon aus, dass die Jungs mit neuer Besetzung richtig brennen und es der ganzen Welt zeigen wollen aber diesen Samstag wurden die Victory Recken in den Schluchten Österreichs versenkt.