22.06.2008: Bleeding Through, Job For A Cowboy, Throwdown - Köln - Underground

22.06.2008
 

 


"Aufziehende Gewitterfront über NRW" hör ich es noch aus der TV-Zauberkiste in meinen Ohren klingen. Aber egal, so schlimm wird es wohl nicht sein denk ich mir und trete meine doch recht spontane Reise nach Köln an. Vielleicht sollte ich meinen Alkoholkonsum am Wochenende ein wenig einschränken, dann würde ich mich noch dran erinnern Nachts zuvor den guten Torben darum gebeten zu haben was über die mir bevorstehende Show von "Throwdown", "Job For A Cowboy" und "Bleeding Through" zu berichten.

Nichts desto trotz stand ich jetzt im Regen vorm guten, alten Underground. Mit mir eine Schar großteils recht junger Zottelköpfe die dem Wetter trotzte und bereit war das Tanzbein, oder doch wenigstens die Mähne schwingen zu lassen.

Und ich kam keine Minute zu spät. "Throwdown" hatten so eben die Bühne betreten. Ich kann wirklich nur schwer sagen, dass mir gefallen hätte was ich da zu hören bekam. Irgendwie hatte ich diese Band ganz anders in Erinnerung. Der Sound war eher bescheiden und Lieder wie "Vendetta", die sonst vielleicht beim Publikum eingeschlagen hätten, wurden mangels Wiedererkennung schier ignoriert. Bis auf zwei Windmühlen performende Jünglinge, war nicht viel Bewegung im Publikum. Irgendwann tönte es dann Songwünsche gen Bühne: "Baby Got Back!". Doch dies wurde nur mit einem "Hell no, man!" von Sänger Dave Peters erwiedert. Dafür gab es nun endlich mal was zum mitsingen: "Forever" - Die Hymne für jedes toughe Hardcore-Kid. So mag man zumindest fast glauben wenn man dem Ruck der nun durch die Menge ging so betrachtete. Fraglich ob unbedingt alle Bühnenstürmer den Sinn hinter diesem Song so ganz verstanden hatten. Ich für meinen Teil war nicht sonderlich traurig als nach ca. 35 Minuten Throwdown die Bühne verließen. Hab durchaus schon bessere Auftritte dieser Herren gesehen.

In der Umbaupause trieb es nur wenig Leute nach draußen in den Regen. Aber im stickigen Konzertsaal wollte auch kaum wer bleiben der nicht grade den Merchandisestand plünderte. Wie gut, dass das Underground auf einer Großleinwand im Nebenraum das Spanien vs. Italien Spiel übertrug. So ließ sich die Wartezeit gediegen überbrücken. Wer nach Wiederbetreten des Konzertraums nun glaubte das laufende Intro würde "Bleeding Through" ankündigen und damit der Spielreihenfolge der aushängenden Plakate folgen, wurde enttäuscht. "Job For A Cowboy" begrüßten das derweilen ein wenig näher zur Bühne gerückte Publikum mit "Coalescing Prophecy". Jetzt durften auch endlich mal die Zottelköpfe im schicken Nightwish T-Shirt die Haare drehn lassen. Man muss schon sagen, dass die fünf Herren aus dem Sonnenstaat Arizona wesentlich mehr Anklang bei den durchgeschwitzten Konzertbesucher fanden als Throwdown. Songs wie "Entities" oder "Bearing The Serpent's Lamb" wurden als nächstes dahin geschmettert. Der Auftritt war durchaus überzeugend. Mit "Knee Deep" verabschiedeten sich "Job For A Cowboy".

Es folgen, wie sollte es auch anders sein, "Bleeding Through" die ohne jedwelche Umschweife ein "I don't give a fuck" rausschrien, und mir nichts dir nichts war auch der letzte schlaftrunkene, wettergeplagte Metaller aufgewacht und vor der Bühne wiederzufinden. Definitiv ein Aufruf dem folge zu leisten war. Perfekt gewählt für das nun folgende Programm der sechs Kalifornier, dessen Mittelpunkt nicht Sänger Brandan Schieppati, sondern die attraktive Keyboarderin Marta Peterson zu bilden schien. Es war doch stark zu merken, dass nun besonders am rechten Bühnenrand des öfteren die ein oder andere Kamera oder doch wenigstens das 2.0 Megapixel Handy gezückt wurde um von der gut gelaunten Damen einige Schnappschüsse zu erhaschen. "Love Lost In A Hail Of Gunfire" und "Confession" luden zum mitsingen ein. Textsicher wurde auch der eher traurig anmutende Song "Love In Slow Motion" mitgegröhlt. Für mich eindeutig mein kleiner, persönlicher Höhepunkt des Abends. Mit "Kill To Belive" verabschiedeten sich "Bleeding Through" um halb 11 Uhr abends dann vom Underground, man würde sich ja vielleicht auf dem Pressure Festival am kommenden Wochenende wiedersehen.

Mal davon abgesehen, dass ich dank der Unwetterschäden erst um halb 3 Uhr nachts im Bett lag, hatte sich dieser Abend aber durchaus gelohnt, zumindest im Bezug auf Bleeding Through, die einen immer wieder gern mitreißen.