24.02.2007: Comeback Kid, Rise And Fall, Black Friday 29, Justice, Final Prayer - Bochum - Matrix

24.02.2007
 

 

Comeback Kid haben pünktlich zum bald anstehenden neuen Release „Broadcasting“ im Rahmen einer kleinen Tour zum Tanz gebeten und am vergangenen Samstag ließen sich die HC-Kids auch nicht lange bitten und strömten bereitwillig in die enge Tube der Bochumer Matrix.

Doch bevor COMEBACK KID die Bühne betraten, stand mit RISE AND FALL, BLACK FRIDAY 29, JUSTICE und FINAL PRAYER noch ein ansehnliches Line-Up im Vorfeld auf dem Programm. FINAL PRAYER machten dann auch direkt den Anfang und sorgten mit ihrem metallisch angehauchten New School Hardcore für eine ordentliche Stimmung am Anfang dieses langen Abends. Zwar waren nicht viele Leute am abgehen, dennoch kann man von einem gelungenen Auftritt der Band sprechen der bei vielen einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben dürfte.

Als nächstes standen die Belgier von JUSTICE in den Startlöchern, die mit ihrem aktuellen Release „Escapades“ durchaus einen eher schleppenden Stil fahren, der ein wenig sogar an Underdog erinnert. Leider kamen die neuen Songs nicht so richtig gut bei den anwesenden Leuten an, die sich eher abwartenden, bis verhalten in ihren Reaktionen gaben. Erst bei den alten Stücken kam mehr Stimmung auf. Allen voran der letzte Song im halbstündig andauernden Set „Light In The Dark“ konnte richtig begeistern und wurde durch viele Sing-A-Longs und Stagedives getragen. Bemerkenswert war auch der Unterhaltungsfaktor des Sängers, der freudig auf und abtanzte und bei dem einen oder anderen sicherlich für ein Grinsen sorgen konnte.

Nach kurzer Umbaupause waren dann BLACK FRIDAY 29 bereits an der Reihe um das Publikum zum kochen zu bringen. Sicherlich hatten BLACK FRIDAY 29 einen kleinen Heimbonus auf ihrer Seite zu verzeichnen und so verwunderte es eigentlich gar nicht, dass die Menge bereits beim Opener „Kill This Dream“ am toben war und nur den Weg nach vorne kannte.Der Sänger der Band hatte reichlich damit zu tun seine eigene Haut vor der wilden Meute zu retten und selten hab ich so einen guten Auftritt der Band gesehen, der richtig Spaß machte und die Temperaturen in der Matrix in ungeahnte Höhen schnellen ließ. Nach einer halben Stunde war auch hier Schluss und man kann davon ausgehen, dass jeder weitere Song zu diversen Erschöpfungsanfällen bei manch einem in der Crowd hätte führen können.

Nach BLACK FRIDAY 29 waren RISE AND FALL an der Reihe um das bereits ausgelaugte Publikum mit ihrer Definition von Punkmetal mal so richtig einzuheizen. Leider klappte das nicht so, wie sich das wahrscheinlich viele gewünscht hätten. Zwar gab es vereinzelt diverse Grüppchen die sich der brachialen Musik der Belgier annahmen, aber der Großteil sah es anscheinend lieber vor aus sicherer Entfernung dem Treiben seine Aufmerksamkeit zu schenken. Eigentlich schade, denn RISE AND FALL boten bei ihrem Auftritt eigentlich alles was diese grandiose Band auszeichnet. Vor allem der Sänger ging mal wieder ab, wie sonst kein anderer. Die Setlist bestand aus einem guten Mix beider Alben der Band und so kann man eigentlich nur von einem gelungenen Auftritt sprechen, bei dem nur der undifferenzierte Sound das Gesamtergebnis trüben konnte.

Nun war es soweit, der Headliner des heutigen Abends, COMEBACK KID stand nun bereit, um auch dem letzten im Publikum den Rest zu geben. Wider erwartent erwiesen sich die Kids ausdauernder als ich nach diesem Mammutprogramm im Vorfeld erwartet hätte. Die Kanadier wurden begeistert empfangen und von der ersten Minute an ging es ab. Neben massig vielen Stagedivern verschwand auch das eine oder andere Mal das Mikrofon für längere Zeit im Publikum, das fleißig alle Texte mitbrüllte und sich als sehr textsicher zeigte. Im Gegensatz zu den Bands im Vorfeld, brachen wirklich alle Dämme bei COMEBACK KID, die einen ausgesprochen guten Mix aus den letzten zwei Alben und ihrem bald erscheinenden Release „Broadcasting“ spielten. Obwohl Sänger Andrew Neufeld während einer Ansage über Schmerzen klagte, gab er alles in Bochum und man merkte ihm und dem Rest der Band die Spielfreude während des gesamten Sets an. Erwähnenswert ist sicherlich noch der recht junge Altersschnitt in der ersten Reihe, der ein wenig den Hype um die Truppe verdeutlicht. Mit ‚Wake The Dead’ und der Zugabe ‚Final Goodbye’ verabschiedete sich die Band dann von der Bühne und hinterließ neben Sauna-ähnlichen Verhältnissen auch einen Haufen zufriedene und verschwitzte Gesichter in der Matrix.