24.06.2009: Trivium - Köln - Underground

24.06.2009
 

 


"Ausverkauft! Sold Out!" steht es auf einem Blatt Papier am Eingang des Undergrounds geschrieben. Seit geraumer Zeit sind alle Tickets zur heutigen Show der Thrash-Metal Giganten von Trivium vergriffen. Glück für all diejenigen die früh genug den Weg zum Ticketdealer ihres Vertrauens angetreten haben und Karten für das rund 17 Euro teure Event erwerben konnten. Vor dem Club drücken sich trotz allem allerhand Gestalten rum die versuchen ein Ticket zu ergattern. Man gibt die Hoffnung nicht auf. Denn nicht oft hat man die Chance eine Band wie Trivium in einem so relativ kleinen, intimen Rahmen zu sehen wie im rund 450 Gäste fassenden Underground.

Im Vorfeld der Show hatte es Diskussionen über den Support des heutigen Abends gegeben. Erst sollten Phoenix Cry aus Dortmund performen, dann hieß es deren Drummer habe sich verletzt und somit seien Black Thoughts Bleeding für sie eingesprungen. Dabei konnte noch Niemand ahnen, dass am Ende Trivium selbst sich gegen einen Supportact entscheiden würden. Und so stehen vier Herren aus Florida ganz ohne Vorprogramm um 20:20 Uhr auf der Bühne. Das Meer von Metalhorns heißt sie unter Jubelgeschrei willkommen. Vom ersten Song, Kirisute Gomen, an gibt sich die Menge äußerst textsicher und singt aus voller Kehle jeden Song mit. Trivium haben sich nicht lumpen lassen und fahren eine sehenswerte Show aus powergeladene Riffs, lauten Singalongs und Drumgewitter auf, über die hinweg man die Absperrung vor der Bühne glatt vergessen könnte. Für den geneigten Dauergast des Undergrounds bietet sich ein etwas ungewohntes Bild. Außer der Absperrung haben Management und Veranstalter auch für weitere Sicherheitsmaßnahmen und Annehmlichkeiten gesorgt. Plastikbecher statt Glasflaschen, Sanitäter und extra Security Mitarbeiter sind anwesend, eine große Roadcrew kümmert sich um Backline und Co und es gibt schicke blaue Backstageaufkleber Marke Lieberberg für den Dunstkreis der Band. Alles läuft in einem strikt geregelten Rahmen ab. Aber Trivium sind ja auch nicht irgendjemand, geben sich aber dennoch keinesfalls unnahbar. Noch während der laufenden Show verlässt der Sänger die Bühne, tritt vor den Club und gibt bereitwillig Autogramme. Auch für einen Schluck Bier unter Musikerfreunden bleibt noch Zeit ehe er wieder zurück Richtung Bühne stürmt. Besonders die weiblichen Trivium Fans, die deutlich in der Unterzahl sind, möchten ihn am liebsten gar nicht wieder loslassen. Im Club will der Jubel nicht abreißen, die Stimmung ist mit nur einem Wort perfekt zu beschreiben: Gigantisch! Auch Sound und Licht können überzeugen. Es scheint ganz als habe die Band nichts dem Zufall überlassen. Aus voller Überzeugung verkündigen sie, dass man nicht immer eine "fucking Supportband" braucht. Das sieht die Menge vor der Bühne ganz ähnlich und gibt ihrerseits alles. Da stört man sich auch nicht an der Raumtemperatur die einer Sauna gleicht oder den wehenden Haaren der Metalheadfraktion die einem auch in den hintersten Reihen ins Gesicht fliegen. Das gehört heute Abend absolut dazu. Trivium legen fast 2 Stunden(!) lang eine durch die Bank weg überzeugende Show hin. Erst gegen 22:10 Uhr verlassen Sie die Bühne, sind aber noch gern für ihre Fans da um ihnen Rede und Antwort zu stehen.


Setlist:
Kirisute Gomen
Down From The Sky
Becoming The Dragon
Into The Mouth Of Hell We March
Suffocating Sight
Like Light To The Flies
When All Light Dies
A Gunshot To The Head Of Trepidation
Fugue
Insurrection
If I Could Collapse The Masses
Metallica
Maiden
Anthem (We Are The Fire)
Throes Of Perdition
Rain
Pull Harder On The Strings Of Your Martyr
One Winged Angel (Outro)