25.03.2008: Tribute To Nothing, Klay, Clubkids - Koblenz - Circus Maximus

25.03.2008
 

 


Koblenz am 25.03.2008 zeichnet sich durch totales Schneechaos, frostige Kälte und eine ungemütliche Atmosphäre aus, so dass es am besten ist im Bett zu bleiben und eine gefährliche Autofahrt auf glatten Straßen zu vermeiden. Allerdings zeichnet sich Koblenz an diesem Abend auch durch gleich zwei stattfindende Konzerte aus, die große Unterhaltung bieten.

Da sich der Schreiber aber nicht teilen kann macht er sich auf den Weg in die Katakomben des Circus Maximus. Hier werden die Engländer von TRIBUTE TO NOTHING mit ihren befreundeten Labelmates von KLAY und dem lokalen Support der CLUBKIDS mächtig Dampf machen und dafür sorgen, dass niemand an das Schneechaos denkt.

Die CLUBKIDS aus Neuwied bezeichnen ihre Musik selbst als „Blink-Core“. Ahja. Aber tatsächlich. Bei jedem ihrer Fun-Punk Songs merkt man mehr als deutlich, dass Blink 182 hier Vorbild sind bzw. waren. Eine nette Show aber irgendwie doch etwas unscheinbar. Vielleicht etwas besser klauen oder einfach etwas eigenständig musizieren, dann wird das ganze auch von „nett“ zu „gut“.

Als nächstes betreten die Dame und die Herren von KLAY die Bühne um mit ihrer Mischung aus progressivem Screamo und einer Brise Postcore die Besucher zu verzücken. Der Sound im Circus ist wie immer laut, aber erstaunlich gut was KLAY noch besser tut. Ihre, anfänglich noch anstrengende, Musik entwickelt sich zu einem atmosphärischen Brett dass, nicht zuletzt durch die Drums, zu einem intensiven Konzerterlebnis wird. Nach etwas mehr als einer halben Stunde verabschieden sich die sympathischen KLAY allerdings um die Bühne für den Hauptact zu räumen.

TRIBUTE TO NOTHING sind nämlich mal wieder im Lande und das lockt gut 80 Besucher ins sonst so konzertkarge Koblenz. TTN’s neues Album wird derzeit hochgelobt und ist ein würdiger, wenn nicht sogar noch besserer, Nachfolger von „How many Times did we live“.
TTN sah ich bereits Ende 2007 in Köln und war hinsichtlich aller bisherigen Liveberichte etwas enttäuscht, was dazu führte, dass meine Erwartungen heute nicht allzu hoch gesteckt sind. Als die vier dann die Bühne betreten und mit „Breathe how you want to Breathe“ loslegen bin ich hin und weg. Den Spaß an diesem Abend merkt man dem höchst sympathischem Vierer ohne Frage an. Kraftvoll, mit viel Power und Energie hauen sie gleich zu Anfang fast alle Hits raus. TRIBUTE TO NOTHING sind so eine Band, bei der man erst Live merkt, wie viele Hits hier überhaupt vorhanden sind. Besonders „Every Word’s a Whisper“ wird hier besonders intensiv vorgetragen, was aber im Laufe der Show immer und immer wieder getoppt wird.

Highlight der Show ist wohl „Something I can trust“. Ein unheimlich energischer Song der mit fliegenden Mikroständern und umherwirbelnden Gitarren zelebriert wird. Das Publikum zeigt sich textsicher, zwischen den Songs aber so leise, dass es fast beängstigend ist wie Sänger Sam feststellt. Am Ende gibt es dann noch das großartige „Day In, Day Out“ und schon war es das für diesen verschneiten Dienstag Abend. Wer die Chance hat das Bandpaket KLAY / TRIBUTE TO NOTHING auf ihrer aktuellen Tour zu sehen sollte hingehen, koste es was es wolle. Großartiges Konzert.