26.01.2008: Bring Me The Horizon, Maroon, From Autumn To Ashes, Architects, Blessed By A Broken Heart - Hasselt (B) - Muziek-O-Droom

26.01.2008
 

 


Hingegen unserer Erwartung stand kurz darauf die wohl schrägste Band des Abends auf der Bühne: Blessed By A Broken Heart. Mit "Show Me What You Got" begrüßten die wilde, Fokuhila-Haarschopf gekrönte Truppe aus den Staaten das leicht unsicher wirkende Menschenmeer des ausverkauften Saals. Und so befand sich Sänger Tony nach einem beherzten Sprung ins Publikum doch recht schnell auf der Bühne wieder. Gitarrengefrickel trifft auf 80's Riffs, Screamo-Geschrei und harte Drums. Wow, eine Mischung die Aufgeht. Spätestens beim zweiten Song wachten auch die letzten auf und folgten dem Aufruf "Move Your Body". Gefolgt von "Carry On". Die wenigen, textsicheren Fans, bekamen besonders mit dem letzten Song einen Leckerbissen der verrückten Art aufgetischt. Denn welche Band kommt schon auf den Gedanken das Alphabet runterzusingen, entschuldigt, zu shouten? Proudly presented: "Mic Skillz"! Sehr zur Freunde der weiblichen Generation in den ersten Reihen begaben sich hierzu zwei Herren von Bring Me The Horizon auf die Bühne um BBABH zu unterstützen. Unter anderem Weiberschwarm Oli Sykes. Da bleibt mein Augenmerk doch lieber auf der Hoffnung um eine Zugabe von Blessed By A Broken Heart die leider nicht erfüllt wurde.

In Bochum halb verpasst, hier komplett genossen: Architects betraten kurz darauf die Bühne. Erst mal Platz vor der Selbigen schaffen dachten sich die Alteingesessenen Double-Bass-Fanatiker. Die Opfer: Haarsprayturmfrisuren und einige erschrockene, brav wartende Bring Me The Horizons Fans. Songs wie "To The Death" und "Buried At Sea" wurden dargeboten und die erste Wall Of Death des Abends angezettelt. Durchaus eine gelungene Vorstellung dieser doch recht jungen Truppe. Wenn auch ein bisschen kurz geraten.

Es folgten From Autumn To Ashes die gerade selbst auf einer eigenen Tour durch Deutschland und Co sind. Drummer Jeff hatte sich unglücklicherweise ein paar Tage zuvor in England den Fuß gebrochen und musste somit ersetzt werden. Sänger Francis übernahm diesen Job, vernachlässigte jedoch keinesfalls seine gesangstechnischen Beiträge. Kaum merkbar war, dass er über 1 1/2 Jahre nicht mehr ernsthaft an den Drums gesessen hatte. "I''ve Got Everything I Need" wurde kräftig vom Publikum gefeiert. Es kam einer Art "ach die sind das" Stimmung auf. Spätestens beim letzten Song wusste sich scheinbar jeder wieder zu erinnern. "The After Dinner Payback" krönten Ihren Auftritt gebührend.


Maroon im Anschluss. Intro gefolgt von 24Hourhate. Deutlich merkbar das diese Band wieder die ältere Generation ansprach, denn der Saal hatte sich bis zur Hälfte geleert. Dafür wurde es nun merkbar eng vor dem Merchandiseständen, denn mind. jeder zweite musste diese schöne, kritzegelbe und urlangweilige Shirt von Bring Me The Horizon sein Eigen nennen. Maroon hatte ich für meinen Teil fast schon zu oft gesehen um mir noch ein neutrales, neues Bild ihrer Showdarbietungen machen zu können. Wenigstens der Haarschnitt von Sänger Andrè hatte eine Neuerung erfahren und präsentierte sich als wenig schmuckhafter Undercut. Aber genug zur Frisurenmisere. Viel schlimmer für den ursympatischen Ossi, der sich schwer tat eine treffende Bezeichnung für das Publikum zu finden (Zitat: ...ähh... bitches...), war, dass teils sein Mikro ausfiel, welches er irgendwann recht wütend in die Ecke pfefferte ehe der verpatzte Song noch einmal neu vorgetragen wurde. Einige hatte wohl etwas zu heftig ihre Windmühlen gedreht und so musste die Band ein paar Kampfhähne dazu ermahnen sich bitte doch nicht zu bekriegen. "Wake Up In Hell" und einige neue Songs wurden dargeboten und einige ließen die Band nur ungern gehen und forderten Zugabe.

Kaum waren Maroon von der Bühne runter ging das Gedrängel, Geschrei und Geheul los. Wer also glaubt leicht fanatische, kreischende Mädels mit Kinderwunsch vom schönen Oli, wäre ein Phänomen, dass es nur auf deutschen Boden gäbe und sich somit nach Belgien versuchte zu retten um eine recht "humane" Show von BMTH zu sehen, der hatte sich schwer geschnitten. Die zutattovierten Publikumslieblinge legten direkt schweres Geschütz auf. "Braille", der einzige Song der Band den ich wirklich kannte. Denn bisher hielt ich nicht all zu große Stücke auf dieses Produkt der Myspacewelt, obgleich ihre Darbietung einen leicht zum umdenken anregen könnte. "Medusa" oder "A Lot Like Vegas" überzeugten zumindest mehr als das mehr schlecht als rechte "Slipknot Cover". Den Fans störte das kaum. Sie kletterten lieber zu mind. 5 Mann auf die Bühne um kurz darauf vom Team der Band wieder runter geschoben zu werden. Eine kleine Gruppe Schuh-loser Mädels war allerdings erst dazu zu bewegen doch bitte vor der Bühne zu bleiben nachdem man ihnen eine kleine Dusche verpasst hatte. Auch BMTH hatten sich wieder Unterstützung aus den anderen Bands für einzelne Songs geholt. Ehe man sich versah waren sie auch nach knapp 30 Minuten wieder von der Bühne verschwunden bevor man sich nochmal zur einer kleinen Zugabe herab ließen.

Für mich persönlich hat sich der Trip trotz kleiner Hindernisse allemal gelohnt. Auch wenn mich Bring Me The Horizon am Ende nicht ganz überzeugt haben und Architects sowie Blessed By A Broken Heart zu kurze Spielzeiten hatten. Ein gutes Lineup in einer echt schnieken Location, ganz ohne die ganzen Leute denen man jedes Mal in Köln oder im Pott über den Weg läuft, obgleich man es doch gar nicht will. Hasselt - We will be back!