26.09.2008: War From A Harlots Mouth, A Life Once Lost, Sylosis, Kaishakunin - Karlsruhe - Gotec

26.09.2008
 

 

Tourstart von War from a Harlots Mouth, Sylosis und A Life once Lost im Karlsruher Gotec. Für mich ist am dem Abend so ziemlich alles schief gelaufen. Absage der Mitfahrgelegenheit, Stress mit der Organisation eines Autos, im Stau stehen, ein abstürzendes Navi und ein Blitz der nicht das machen will was ich will. Trotzdem war das Konzert und die Skateboard Ausstellung, organisiert von Titus Karlsruhe, sehr fresh. Dank der oben erwähnten Probleme kam ich leider eine Stunde zu spät und bekam nur noch das letzte Lied von Kaishakunin mit.

Kaishakunin war der lokale Opener des Abends, obwohl ich nur einen Song live miterleben durfte hat dieser mich heiß auf die anderen gemacht also myspace und purevolume abgecheckt und im Nachhinein bin ich echt angepisst die andern Songs verpasst zu haben. Nicht umsonst wurde die erste, und bisher einzige EP, der Jungs so gelobt. Ob Visions oder Uncle Sallys durchweg positives Feedback. Solche Bands sieht man gerne. Ihre EP wurde übrigens von Alan Douches gemastert, hier sieht man ihre Ambitionen aber verbissen kommen die Jungs nicht daher. Wie man schon durch die Wahl von Douches vermuten kann wird hier eher in Richtung Progressiver Hardcore, auf Englisch und Deutsch, gegangen und das gefällt! Auch Live… scheinen die Jungs gut Gas zu geben, zumindest hat der Fronter beim letzten Song richtig die Sau raus gelassen und hat sich im Publikum richtig ausgetobt.
Fazit: unbedingt anhören!

Die erste Band die zum festen Tourprogramm gehört, ist Sylosis. Die Engländer werden nach 2 EPs demnächst ihren ersten Longplayer veröffentlichen. Mit viel Kreativität wird hier leider nicht zu Werke gegangen, trotzdem spielen die Engländer einen soliden mix aus Trash und Metal. Leider klingt einfach alles zu bekannt und zu abgedroschen. Wirklich viel Bewegung, außer 2 seltsamen total betrunkenen Mädchen, die dachten sie könnten 2steppen, gab es nicht. Sylosis animierte das Publikum aber auch nicht großartig dazu sich zu Bewegen, von daher ein mittelmäßiger Auftritt einer mittelmäßigen Band.

A Life Once Lost, kurz vorm Soundcheck denkt man, dass zumindest der Sänger ziemlich gediegen aussieht. Bart, Lange Haare, Flipflops und ein bunt bedrucktes Unterhemd. Aber sobald die Amerikaner loslegen ist es aus mit dem netten Jungs von vor 5 Minuten. Wer mit Noisecore wie im Vorgänger Album gerechnet hat, wird enttäuscht. Man hat sich jetzt nämlich groovigeren, Mosh kompatiblen Tönen mit leichten Southern Einfluss verschrieben. Der Fronter bewegt sich wie eine Mischung aus Godzilla und King Kong auf der Bühne. Stampfend und auf alle Boxen kletternd. Generell sah die Band aus als ob sie alles Mögliche eingeworfen und geraucht hätten. Der Fronter bestätigt das indem er sich das Mikro mehrmals während des Konzerts gegen die Stirn schlägt und es in den Hals steckt oder seinen Kopf gegen Boxen schlägt. Auch das Publikum kommt, angestachelt vom Fronter endlich mal in Bewegung und feiert mit der Band ordentlich ab.

Nach dieser Orgie der Selbstzerstörung geht es bei War from a Harlots Mouth fast schon gesittet zu, obwohl jetzt wirklich fast das ganze Publikum, bis auf die paar Poser in Bewegung ist. Die Berliner spielen richtig groovigen, jazz beeinflussten Mathcore/ Grindcore. Auch Vocal technisch wird hier auf alt bewehrtes gesetzt. Tiefe Growls, hohe Screams oder das gefolterte Schweinchen, alles ist dabei. Wirklich Innovativ sind die Berliner zwar nicht, mag wohl auch am Gerne liegen. Dafür sind sie verdammt schnell, hart und technisch. Auch das Publikum stört die fehlende Innovativität nicht und jetzt geht richtig die Post ab, leider ist das Gotec etwas zu weitläufig für Konzerte dieser Größenordnung. Vielleicht ist das auch der Grund warum es keine Stage Diver gab… oder es hatte einfach keiner die Eier dazu seinen Arsch endlich mal hoch auf die Bühne zu bewegen.

Naja, trotz des etwas lahmen Publikums war es ein echt gutes Konzert mit ordentlichem Sound und teilweise überraschend guten Bands. Wenigstens hat sich der ganze Stress gelohnt.