27-28.06.2009: Pressure Festival - JZ Papestr. - Essen

28.06.2009
 

 

Kommt man hier drumherum Vergleiche anzustellen zwischen dem Pressure in der Gysenberghalle und dem ersten Teil der Club-Edition? Hmmm...wohl nicht! Na gut. Dann will ich das Thema mal in aller Kürze abhandeln:
Positives: es gab vor der Bühne keine Absperrung, der Sound war besser (und das im JZ Papestraße – eine Location die nicht gerade für guten Sound bekannt ist), die Merch- und Essensstände waren nicht direkt mit in der Halle, sondern separat eine Etage tiefer, wo man den Merch auch mal anständig sehen und ohne Gebrüll kommunizieren konnte.
Negatives: zunächst mal die fehlende Möglichkeit zu Zelten, vor allem für diejenigen, die von weiter weg kamen (Niederlande, Belgien, England, Schweden, Spanien...). Hotels sind nunmal doch viel teurer als Camping und als Alternativangebot auf der Homepage des Pressure eigentlich ein Witz. Ein Biergarten draußen wäre nicht schlecht gewesen, aber so war es auch okay, denn man konnte sich sowohl oben als auch unten zwischendurch mal auf der grünen Wiese ausruhen.
Dass es nicht so besonders voll war, fand ich persönlich sehr angenehm (die Veranstalter wahrscheinlich weniger). Sicherlich war die geringe Besucherzahl auch der Tatsache geschuldet, dass im August die Fortsetzung folgt und viele am ersten Teil gar nicht interessiert waren. Was das Line-Up angeht, so werden in Teil 2 auf jeden Fall die größeren Headliner präsentiert: BLACK FRIDAY 29, HAVE HEART und SHATTERED REALM vs. EVERGREEN TERRACE, WALLS of JERICHO, H2O, MADBALL, AGNOSTIC FRONT, CEREMONY, CASEY JONES, DEATH BEFORE DISHONOR (…). Man kann sie gar nicht alle nennen. Dass viele sich deshalb – sicherlich auch aus finanziellen Überlegungen heraus – auf den Spätsommer beschränken, ist daher nachvollziehbar. Nicht ganz zu unrecht könnte man behaupten, dass am vergangenen Wochenende nur ein kleines Warm-Up stattfand, dass dafür vergleichsweise kostspielig war.
Nun zum eigentlichen Bericht: ich will hier nicht die Running Order runterrattern und jede Band kommentieren. Diejenigen, die sich im Nachhinein für den Schedule interessieren können auf der Homepage des Pressurefests nachschauen. BUN THEM OUT hatten allerdings abgesagt.
Man kann jeden fragen: die Stimmung war gedrückt und das lag nicht allein an der schwülen Hitze, die bis in die kühlste Ecke hineinkroch. Es wollte einfach keine gute Laune aufkommen und leider hielt sich das bis in den späten Sonntag hinein. Es fehlte einfach die sonst beim PRESSURE so selbstverständliche Euphorie.
Nun zu den schönen und traurigen Highlights des Festivals:
Definitiver Freitagsburner war die Show von BLACK FRIDAY 29 – wie immer wenn die Jungs in ihrem eigenen Revier spielen: textsichere Singalongs, Stagedives und Wohnzimmeratmosphäre. Traurig war der Auftritt von SHATTERED REALM – dabei meine ich noch nicht einmal die Bühnenshow, sondern mehr die 3 gebrochenen Nasen von eher Unbeteiligten.
Am Sonntag war das Festival-Flair insgesamt etwas besser. Die meisten Slam-Dancer hatten sich wieder in ihre Löcher zurück verkrochen und denjenigen Platz gemacht, die den Spaß und nicht die sinnlose Gewalt und Zerstörungswut im Pit suchen. Happy Birthday nachträglich an den Sänger der MONGLOIDS, der seinen Geburtstag dort verbrachte, wo er zuhause ist: auf der Bühne. Dementsprechend wurde er auch abgefeiert. BHs und Tangas flogen zu seinem großen Bedauern aber leider nicht als Geschenke auf die Bühne... Wirklich zum Heulen traurig war die Tatsache, dass HAVE HEART als Headliner ohne ihren Frontmann Patrick Flynn daherkamen. Es hatte sich zwar rumgesprochen, aber es war wohl nicht bis zum letzten Besucher durchgedrungen, was man an den irritierten Gesichtern ablesen konnte. Zwar machte Ersatzmann Sam Yarmouth einen guten Job, aber es war einfach nicht dasselbe! Sicherlich wäre das Drama auch nicht ganz so schlimm gewesen, befänden sich die Jungs nicht auf Abschiedstour vor angekündigter Auflösung. Aber naja...die Kids machten das beste draus und sprangen trotzdem immer wieder üder die Klippe des Bühnenrandes, wo sie mehr oder weniger zuverlässig aufgefangen wurden. Eine halbe Stunde Programm und 3 Zugaben später gingen alle heim der neuen Woche entgegen. Im August wird alles besser – hoffentlich!