28.01.2007: Killswitch Engage, The Haunted, Bring Me Horizon - Köln - Live Music Hall

28.01.2007
 

 

KILLSWITCH ENGAGE sind sicherlich eine der wenigen Bands im Metalcore Bereich, die sich über die Jahre am treuesten geblieben sind und sich über ihre letzten Releases eine wirklich extrem solide Fanschar aufgebaut haben, die der Band selbst ein vermeintlich schwächeres Release wie „As Daylight Dies“ verzeiht. Denn trotz der durchwachsenen Reaktionen auf den Longplayer läuft die Tour verdammt gut und so kam es das bereits im Vorfeld die Show in Köln komplett ausverkauft war und man sich auf einen heißen Abend mit KILLSWITCH ENGAGE, THE HAUNTED und BRING ME HORIZON freuen durfte. Nicht dabei war leider der Gitarrist Adam Dutkiewitz, der sich in den Anfangstagen der Tour erneut operieren lassen musste und wohl noch für einige Monate ausfallen wird. Als Ersatz dafür sprang aber der ehemalige Gitarrist von Soilwork Peter Wichers ein, der seine Aufgabe mehr als ordentlich meisterte.

Recht pünktlich, wie man es aus der Medienstadt gewohnt ist, fingen die Jungs von BRING ME HORIZON mit ihrem Set um ca. 19:30 an. Im Verlauf ihres halbstündigen Sets sorgte die Band zwar nicht für viel Bewegung im Publikum, konnte aber dennoch mit ihrem leicht vertrackten und chaotisch dargebotenen Metal überzeugen. Vor allem der Sänger erwies sich als sehr aktiv und rannte wie ein besessener über die Bühne. Ich persönlich kannte die Band vorher nur vom Namen her und war recht angetan von der musikalischen Darbietung. Nettes Set von BRING ME HORIZON, die sich durchaus für höhere Aufgaben weiterempfehlen.

Als nächstes war dann die Thrash-Metal Formation THE HAUNTED dran, bei denen bekanntlich auch Leute von AT THE GATES spielen. Die Band spaltete ja gleichermaßen Fans und Kritiker mit ihrem letzten Release „The Dead Eye“, das im Nachhinein als sehr ambitioniert und mutig bezeichnet werden kann. Dementsprechend war ich gespannt, wie die Band sich auf der Bühne präsentieren würde. Doch bevor man in den Genuss des Konzertes kam war erstmal großes ärgern über die Techniker angesagt, die es nicht schafften ein einziges Mikro auf der Bühne zum funktionieren zu bringen während der ersten Songs. Da war es wirklich verständlich, dass sich der Sänger aufgeregt hat und vor Wut fasst dem Techniker in den Hintern getreten hat. Nach den viertem Song konnte man aber wieder den Sänger hören und sich an einem soliden Auftritt der Band erfreuen bei dem es viele Song s von „The Dead Eye“ zu hören gab. Die Songs überzeugten zwar Kenner der Band, aber leider war der Großteil der in Köln anwesenden Leute für KILLSWITCH ENGAGE angereist und nicht für THE HAUNTED. So kam es, dass der Auftritt recht schnell für die meisten zur Geduldprobe verkam und nur die ersten zwei Reihen sich so richtig bewegten. Schade für THE HAUNTED, die sich sicherlich mehr erhofft hatten, von dem Publikum und von der Technik.

Nach kurzer Umbaupause und Soundcheck war es nun Zeit für den Headliner des heutigen Abends: KILLSWITCH ENGAGE. Die Band zeigte sich von der ersten Minute an sehr souverän und wenn man es nicht besser wüsste, hätte man das Fehlen von Adam D. gar nicht bemerkt, so gut wie Ersatzgitarrist Peter Wichers seinen Job an den Saiten übernahm. Das Publikum war ebenfalls direkt hinter der Band und sang lautstark bei jedem Song mit und sorgte für eine einmalige Atmosphäre in der Live Music Hall. Howard Jones erwies sich erneut als gut gelaunter Entertainer und ließ einige markante Sprüche vom Stapel und sorgte bei Publikum und Band für grinsende Gesichter. An der Songauswahl gab es auch nichts zu meckern, das Publikum bekam einen guten Querschnitt aus dem bisherigen Schaffen der Band geboten. Vor allem „As Daylight Dies“, „The Rose Of Sharyn“ und „My Curse“ gefielen mir persönlich sehr gut. Zwischen den Songs wurde das Publikum über den Verbleib von Adam D. aufgeklärt und Ersatzmann Peter vorgestellt.. Nach einer knappen Stunde verabschiedete sich die Band von einem ausgelaugten Publikum, um nach lautstarken Zugaberufen wiederzukommen und mit „My Last Serenade“ auch den letzten Zweifler zum abgehen zu bewegen. Abschließend lässt sich nur von einem super Auftritt von KILLSWITCH ENGAGE sprechen der Lust auf ein weiteres Kapitel in der Live-Geschichte der Band macht, dann aber wieder mit Adam D., denn das Fehlen des zweiten Chef-Entertainers nebst Howard Jones trübte dann doch ein wenig den Auftritt.