28. & 29.04.2012: Groezrock Festival - Meerhout - Belgien

29.04.2012
 

 



Die Festivalsaison ist eröffnet! Einmal mehr ist das GROEZROCK-Festival in Meerhout (Belgien) der erste Halt für Fans verschiedenster Musikrichtungen: Ob nun Punker, waschechter Metaller, Post-Hardcorer oder Ska-Befürworter, wie jedes Jahr schafft diese Veranstaltung es, sie alle unter einen Hut zu bringen und alle irgendwie zu bedienen.
Wen oder was hat das GROEZROCK diesmal aufgefahren? Mit Rancid und Refused hat man sich sicherlich zwei lukrative Headliner ins Boot geholt – erstere machen seit ich auf Konzerte gehe ziemlich gekonnt einen Bogen um Europa und letztere geben nach 14jähriger Pause nun ihr umstrittenes Comeback. Desweiteren kommen dieses Jahr vor allem Punkrock-Fans der älteren Schule voll auf ihre Kosten: Trotz der Absage von Bigwig, die durch die ebenfalls nennenswerten None More Black ersetzt wurden hat man an diesem Wochenende mit Lagwagon, Face to Face, den Bouncing Souls, den wiedervereinigten Belvedere, den wiedervereinigten Good Riddance, Anti-Flag und Hot Water Music und vor allem auch Lifetime einiges zu tun. Auch Hardcore der alten Schule wird mal wieder groß geschrieben: Mit den Gorilla Biscuits, 7 Seconds, Slapshot und DYS ist da sicherlich der Sonntagabend das Interessanteste am Festival. Da Impericon seit diesem Jahr auch eine eigene Bühne (die zweite) hat und damit Eastpak ablöst, wird natürlich auch die Metalcore-Front beide Tage rund um die Uhr bedient: Parkway Drive, Heaven Shall Burn, Terror, Unearth, um nur einige zu nennen. Dass gefühlt eine dieser Bands generell in Europa auf Tour ist, tut dem Erfolg dieser Packages ja keinen Abbruch – das bekam man auch dieses Wochenende wieder zu spüren.
Auf die Frage nach dem Highlight des Wochenendes kann man sicherlich keine einfache Antwort finden, die jeden zufrieden stellt – schließlich sind Hazen Street nicht jede Woche in Europa auf Tour, geben Verse ihre erste Europashow nach ihrer Reunion, sind The Dillinger Escape Plan für ihre Liveshows bekannt. Wenn man mich fragen würde, würde ich aber Thrice antworten. Für die Jungs um Dustin Kensrue ist es schließlich der letzte Auftritt vor einer angekündigten längeren Schaffenspause – und damit vielleicht die letzte Gelegenheit, die Band überhaupt noch live zu sehen. Dass der Preis, obwohl er dieses Jahr auf 125€ stagniert, dennoch im Vergleich mit anderen Festivals (man nehme zum Beispiel Hurricane / Southside) zweifelhaft ist, lässt sich breit diskutieren. Eins steht jedoch fest: Das Line-Up ist so prall gefüllt mit Krachern, da lassen sich Überschneidungen auch dieses Jahr nicht vermeiden. Daher braucht ihr mir nicht auflisten, wen ich alles verpasst habe. Das weiß ich selbst.


SAMSTAG

Nach einer sehr komfortablen Fahrt am frühen Samstagmorgen starte ich mit AUTHORITY ZERO ins Festival. Zunächst einmal bin ich gleichsam verwundert und erfreut, dass es nicht regnet. Laut Wetterbericht sollte man ja froh sein, wenn es überhaupt einmal nicht regnet – lediglich für den Sonntagabend war „trocken“ angesagt. Im Nachhinein alles Humbug. Zum Glück. Die sommerlichen Punk-Hymnen à la „A Passage in Time“ oder „Over Seasons“ die da von der Bühne schallen, passen momentan gut zur Stimmung. Zur Mittagszeit haben AUTHORITY ZERO schon bis zur Soundbox die Leute vor die Main Stage gelockt, und das würde ich mal als eine relativ reife Leistung bezeichnen. Immer noch könnte ich mir in den Arsch beissen, dass ich für diese Band letzten Februar bis nach Luxemburg gefahren bin, weil ich dachte dass sie nie wieder nach Europa kommen würde, so rar wie sie sich seit der Gründung im Jahre 1994 gemacht hat. Weit gefehlt – bereits im Juli 2011 war es schon wieder so weit und auch die momentane Tour ist mehr als ausgiebig. Aus mittlerweile vier Alben präsentiert man eine bunte Mischung, in der auch das neuste Output „Stories of Survival“ nicht zu kurz kommt („Liberateducation“, „Brick in the Wave“). Vor allem bei „Rattlin‘ Bog“ beweist Jason DeVroe einmal mehr, dass er mehr als nur ein Schreihals in einer schäbigen Punkband ist. Dass der Sänger auch mal bei Pennywise vorsang, als diese auf Sängersuche waren, wissen die wenigsten. Es wäre sicherlich interessant zu wissen, wie sich das angehört hätte, vor allem wenn man 2010 genau so enttäuscht von dem Groezrock-Auftritt von Pennywise war, wie ich.


Die zweite Etappe einer sehr punkigen ersten Tageshälfte sind für mich THE MENZINGERS. Die Jungs aus Philadelphia eröffnen ihr erstes Konzert auf belgischem Boden mit „Good Things“ sehr gekonnt und haben ähnlich viele Leute vor die Main Stage gezogen wie das ihre Vorgänger Authority Zero getan haben. Da ich mich bisher kaum mit der Band beschäftigt habe, sind sie die erste von einigen positiven Überraschungen an diesem Wochenende. Der Sound erinnert an die frühen Tage von Against Me! und The Gaslight Anthem, wofür sich ja bekannterweise viele Leute begeistern können – so auch ich. Um ein paar aktuellere Vergleiche zu nennen seien zum Beispiel Dead to Me oder The Lawrence Arms genannt – sprich Punk mit einer ordentlichen Prise Rock und Mitsingfaktor. Weitere Songs die gespielt werden sind z.B. „Ava House“, „The Obituaries“ und „Mexican Guitars“.


NONE MORE BLACK fungieren dann im Anschluss auf der Hauptbühne als Ersatz für Bigwig. Obwohl beide Bands wahrscheinlich ein ähnliches Zielpublikum bedienen, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das Ganze für viele trotzdem ein Wermutstropfen ist. Von Bigwig hatte man seit 2006 nicht mehr wirklich was gehört, und auch für NONE MORE BLACK ist der Gig auf dem Groezrock der erste in Europa seit 2004 (zwischenzeitlich hatte man von 2007 bis 2009 auch eine Pause eingelegt). Allerdings scheint die Band nicht viel zu erzählen zu haben, denn zwischen den Songs (z.B. „Mister Artistic“ vom neusten Album „Icons“ (2010)) wird kaum geredet. Das Highlight in dem Set ist sicherlich „Dinner’s for Suckers“. Auch live fühle ich mich stimmlich immer wieder an Leftöver Crack erinnert, denn Jeff Shevchuk, der ehemalige Sänger der legendären Kid Dynamite, klingt schon eine ganze Ecke rauer als die beiden Sänger von den Menzingers.


Eine weitere Band über die man sich sehr freut – eben weil sie so lange von der Bildfläche verschwunden war – ist ohne Zweifel BELVEDERE. Wobei hier die Frage ist, inwiefern man von „weg“ sprechen kann. Schließlich hatten sich ja Steve Rawles (Sänger und Gitarrist) und Graham Churchill (Schlagzeuger) mit This is a Standoff über die letzten 5 Jahre eine zweite im Punkrock durchaus renommierte Kapelle aufgebaut, deren Sound ihrer Vorgängerband immer noch deutlich glich. 2009 beehrten This is a Standoff sogar das Groezrock Festival mit ihrer Anwesenheit. Ich muss zugeben, dass ich mich in meiner Jugend kaum mit BELVEDERE beschäftigt habe, und eher als Riesen-TIAS-Anhänger an die Sache herantrete. Auch als solcher bin ich aber von der ersten Minute an überzeugt. Mit ein bisschen Härte und Schnelligkeit, viel Melodie und unzähligen Gitarrensoli entsteht auch live das Gemisch, für das BELVEDERE bekannt geworden sind – nicht umsonst ist auf die Hälfte der Shirts am Merchstand eine Gitarre gedruckt. Die Setlist stützt sich vor allem auf die letzten beiden Alben „Twas Hell Said Former Child“ („Cellophane Coffin“, „Excuse Me, Can I Use This Chair?“, „Two Minutes for Looking So Good“) und „Fast Forward Eats the Tape“ (“Closed Doors”, “Slaves to the Pavement”, Three’s a Crowd”, “Brandy Wine”). Das macht Lust auf mehr und Hoffnung auf ein baldiges neues Album.


Ich entscheide mich für eine kurze Mittagspause. Trotz der grauen Wolkendecke über Meerhout fällt es leicht, sich auf dem Festivalgelände zu bespaßen. Zunächst einmal fällt mir positiv auf, dass dieses Jahr die vegetarischen und veganen Essensstände gesondert gekennzeichnet und aufgestellt sind und auch einiges an Auswahl bieten (am veganen Stand beispielsweise 4 verschiedene Burger, Hot Dogs, viele Süßigkeiten). Monster Energy hat sich dieses Jahr offensichtlich dazu entschlossen, quasi eine eigene Bühne mit an den Start zu bringen: Dort kann man überdacht zu eigener Musik vom Band abdancen, Jägermeister mit Monster genießen, Xbox 360 zocken oder sogar auf das Dach Gebildes gehen, um eine gute Aussicht über das von Menschen fast platzende Festivalgelände zu haben. Jupiler hat zwei Bullriding-Maschinen aufgestellt, etnies und Macbeth günstige Waren im Angebot und auch abseits von diesem ganzen Trubel gibt es noch das reguläre Merchandising-Zelt und den Festival Market, in dem man sich dieses Jahr nicht nur wie gewohnt CD’s, Platten, Shirts, Schmuck und sonstigen Krimskrams, sondern auch Ganzkörperkostüme (z.B. Schwein oder Affe) kaufen kann. Davon abgesehen kann man sich auch wieder piercen lassen, sich ein Henna-Tattoo machen lassen oder am Impericon-Stand für 5€ ein Zufallsshirt kaufen (na da waren ja sicher die absoluten Renner dabei..). Wenn man dann noch daran denkt, dass es erstmals 5 offizielle Bühnen auf dem Groezrock gibt, kann einem echt nicht langweilig auf diesem Festival werden.




Meine erste Band auf der dritten Bühne, der etnies-Stage (nicht abgesperrt) sind THE WONDER YEARS. Mit „Came Out Swinging“, „Local Man Ruins Everything“ und „My Life as a Pigeon“ sind 3 der ersten 4 Songs (abgesehen von „Melrose Diner“) gleich mal vom neuen Album „Suburbia I’ve Given You All And Now I Am Nothing“. Da scheint jemand also ganz schön stolz auf sein neustes Output zu sein. Allerdings war die Band auch vor diesem schon mehr als nur ein Geheimtipp in der Pop-Punk-Szene. Zwar hat man nur 3 Studioalben veröffentlicht, kommt aber mit etlichen Splits und EPs auf deutlich über 10 Scheiben – von den ganzen Compilations mal abgesehen. Der Stagedive- und der Singalong-Pegel sind ganz oben und das Zelt komplett gefüllt. Als Dan „Soupy“ Campbell nachfragt, wer nicht aus Belgien angereist ist, gehen locker die Hälfte der Arme hoch. Der anschließende Song „Hostels & Brothels“ wird als Song über das homesick-sein angesagt. Dass die 6 Jungs (3 Gitarren!) aus Pennsylvania sich jetzt in diesem Moment in Meerhout nicht wohl fühlen, kann mir jedoch keiner erzählen. Kurze Zeit später betont der Sänger nämlich auch noch einmal, wie großartig es ist früh aufzuwachen und den ganzen Tag lang gute Bands wie die Menzingers sehen zu können. Getoppt wird die gute Stimmung während des ganzen Sets lediglich durch das fulminante Abfeiern von „All My Friends are in Bar Bands“ – allerdings nach Aufforderung. Ich wusste gar nicht, dass der Song anscheinend der Hit der Band ist, aber die ganze Bühne ist voll mit Leuten, was ich in diesem Ausmaß auf dem Groezrock bisjetzt nur selten gesehen habe.




Für THE GHOST INSIDE habe ich dieses Jahr leider nur sehr kurz Zeit, ich glaube jedoch nicht, dass der Auftritt vom letzten Jahr auf der nicht-abgesperrten Bühne auf der Impericon-Stage überboten werden kann. Nach einer kurzen Aufwärmphase („Greater Distance“) wird mit „Between the Lines“ auch gleich der in meinen Augen beste Song rausgehauen. Die Menge geht gut mit. Um alle Menschen unter ein (Zelt-)Dach zu bekommen, ist es sicherlich keine blöde Idee, THE GHOST INSIDE auf die zweite Bühne zu holen. Die Persönlichkeit von vor einem Jahr geht eben leider flöten. Mit „Overlooked“ geht es hochkarätig weiter, doch ich muss weiter zur dritten Bühne. Meine Zeltkollegen berichten mir später, dass mit „Outlive“ auch ein Song vom bald erscheinenden neuen Album gespielt wurde – den Track kann man sich ja auf Youtube schon zu Gemüte führen.




Noch mal mindestens doppelt so punkig wie bei den Wonder Years geht es jedenfalls mit SET YOUR GOALS auf der etnies-Bühne weiter. Deren letzter Groezrock-Besuch liegt schon vier Jahre zurück und ich verpasste ihn damals. „Goonies Never Say Die“ macht den Anfang und das erzeugt bereits viel Bewegung vor der Bühne und erste Stagedives. Meiner Meinung nach eher ein schwacher Song zur Eröffnung, aber da darauf mit „Summer Jam“, „Echoes“ und „The Fallen“ echte Kracher folgen, soll mir das recht sein. Der schmächtige Jordan und der korpulente Matt zeigen sich überwältigt von der gewaltigen Publikumsbeteiligung und fordern enthusiastisch mehr Stagedives. Das Publikum erweist sich wie zu erwarten war auch als äußerst textsicher – eine Konstante, die sich durch jeden Auftritt zieht, den ich mir auf der dritten Bühne angesehen habe und sicher für die Bands ein tolles Erlebnis. SET YOUR GOALS wissen bestens darüber Bescheid, wie ihr neues Album bei den Fans angekommen ist: Nämlich gar nicht gut. Der einzige neue Song in den ganzen 50 Minuten Spielzeit bleibt „Certain“. Mit „Work in Progress“ und „We Do it For the Money, Obviously“ geht es auf die Zielgeraden, mit „Gaia Bleeds“ und „Mutiny“ schiessen SET YOUR GOALS dann endgültig den Vogel ab und fallen für mich damit in die Kategorie: Mainstage-tauglich, aber zum Glück auf der dritten geblieben!


Die Entscheidung, sich VERSE anzusehen, war anschließend nicht all zu schwer. Parallel spielen auf der Impericon-Stage Evergreen Terrace, und die sind ja wohl wirklich locker jedes Jahr in Europa zu sehen. Hinzu kommt, dass es für VERSE der erste Gig in Europa nach der Auflösung im Februar 2009 ist – also einer, auf den man wahrlich hin gefiebert hatte. Pünktlich zum ersten Song „Suffering to Live, Scarred of Love“ ist es dann wieder da: Dieses Gefühl, das man damals hatte, als es noch mehr Hardcore-Bands dieser Richtung live zu bestaunen gab. Have Heart, Carpathian, Ruiner, The Effort, um nur einige zu nennen. Dieses Gefühl, genau am richtigen Platz zu sein und dass die Worte, die man da mit schreit, einen Sinn haben, der über die Musik hinaus geht. Sean Murphy macht auch nach all den Jahren noch einen sehr charismatischen und frischen Eindruck und redet viel. Zum Beispiel über die Grunde, wieso VERSE damals aufgehört haben. Und was sich seitdem verändert hat. Mit „The New Fury“, „Start a Fire“, „Old Guards, New Methods“, „From Anger and Rage“ und „Weather to a Stone“ haut man aber auch eine gute Setlist raus. Unter diese Songs werden auch 2 ganz neue gemischt, die sich auf dem im Juli über Bridge 9 erscheinenden Album „Bitter Clarity, Uncommon Grace“ befinden werden. Der Live-Eindruck ist jedenfalls schonmal gut, besonders vom zweiten Song. Als krönender Abschluss werden alle 3 Teile der „Story of A Free Man“ aneinander gespielt, was kein Auge trocken lässt. Ähnlich überwältigend wie die Resonanz auf dem Groezrock dürfte sie für Verse auf ihrer Sommertour mit Soul Control und Ritual werden, für die man ja auch bereits einige Festivals bestätigt hat.




Für die Menge vor der 3. Bühne kaum weniger spektakulär geht es dann nach 25 Minuten Umbaupause mit LIFETIME weiter, während The Dillinger Escape Plan wahrscheinlich gerade in gewohnter Manier die benachbarte Impericon-Stage in Schutt und Asche zerlegen. Ruhiger und gemächlicher, vor allem aber auch familiärer geht es bei LIFETIME zur Sache. „Turnpike Gates“ macht den Anfang und eröffnet den erneuten Stagedive-Reigen, diesmal mit etwas angehobenem Altersdurchschnitt. Die Akteure auf der Bühne gehen äußerst routiniert, fast schon zu unangespannt an die Sache heran. Abgesehen von kurzen technischen Problemen (der Bass fällt aus) passiert zwischen den Songs nicht sonderlich viel. Weitere Songs sind „Daneurysm“, „Northbound Breakdown“ und „Hey Catrine“. Ich weiß um die Euphorie um LIFETIME, aber bei mir springt der Funke heute nicht wirklich über. Ich finde die Liveshow eher etwas unspektakulär. Das verändert zum Glück die Qualität der Songs nicht, kein Wunder dass die Band einen riesigen, bleibenden Einfluss auf zeitgemäße Bands wie z.B. Death is Not Glamorous hat. „25 Cent Giraffes“ ist jedenfalls auch ein schöner Weg, das Set zu beenden.


Gerade in den späten Abendstunden lässt sich das Groezrock-Lineup natürlich nicht lumpen und so wird es wie gewohnt zunehmend schwerer, sich für eine und gegen die andere Band zu entscheiden. Angesichts der Rarität von HAZEN STREET-Auftritten im Allgemeinen (nicht nur in Europa) fällt die Entscheidung gegen Heaven Shall Burn nicht all zu schwer. Prollig wie eh und je marschiert die Allstar-Band zum eigenen Platten-Outro auf die Bühne und lässt sich erstmal gebührend abfeiern, bevor es mit „Are U Ready?“ dann in die Vollen geht. Da nur ein Album veröffentlicht wurde, ist die Setlist nicht all zu schwer zu erraten. Das sorgt aber auf der anderen Seite dafür, dass von Anfang bis Ende jedes einzelne Wort von den ersten Reihen mitgesungen werden kann. Nix Neues für Toby Morse und Freddy Madball, neu ist für die beiden heute eher, dass es mal keine Barriere zwischen ihnen und den Fans gibt. Wenn man die Selbstabfeierei von HAZEN STREET (gegenseitiges Namennennen etc.) mal außer Acht lässt, ist der Auftritt wirklich gut gelungen und ein Sinnbild dafür, was man unter Hardcore zu verstehen hat. Es wird erwähnt, dass man sich in den Arbeiten an einer neuen EP befindet. Das stößt zu Recht auf lauten Beifall. „Trouble“ ist der letzte Song, eine Zugabe gibt es nicht und HAZEN STREET räumen das Feld für die Gallows.




Meine Erwartungen an den LAGWAGON-Auftritt waren recht hoch, andererseits aber von schlechten Live-Rezensionen durch mehrere Bekannte von mir getrübt. Und auch in meinem Falle bewahrheitet sich dieses Bild: Viel mehr als ständiges Gähnen können mir LAGWAGON erstaunlicherweise nicht wirklich abgewinnen. Ich fühle mich erinnert an die zwei Jahre, in denen ich die quasi im Bühnenboden verwurzelten Bad Religion als Headliner ertragen musste. Nur, dass Joey Cape und seine Mannen nochmal eine ganze Ecke arroganter rüberkommen, vor allem durch die nach einer Zeit echt nervigen Ansagen. Der Titel der lustigsten Punkband aller Zeiten ist für NOFX jedenfalls nicht mal ansatzweise in Gefahr. Neben meiner Ansicht nach eher öden Songs wie „Angry Days“ und „Give it Back“ sind wenigstens „May 16th“ und „Brown Eyed Girl“ echte Lichtblicke.




Dass PARKWAY DRIVE es irgendwann schaffen würden, den Groezrock sogar zu headlinen, war abzusehen. Wieder einmal war bei keiner Band die Schlange bei den Signing Sessions ansatzweise so lang und auch das Rennen um das meistgetragene Merch dürften die 5 Jungs aus Byron Bay an diesem Wochenende einmal mehr für sich entschieden haben. Inzwischen spielt man also durchaus in einer Liga mit Killswitch Engage oder As I Lay Dying, was man sich vor einer halben Dekade sicherlich niemals hätte träumen lassen. „Unrest“ und „Boneyards“ dürften im Moshpit bereits für einige Prellungen und blauen Flecken gesorgt haben, dann kehrt mit „Idols and Anchors“ ein erstes Mal ein bisschen Ruhe ein. Winston und Co. merkt man die Erfahrung, die sie durch ununterbrochenes Touren gesammelt haben, wirklich an. Auch das Handlen einer solchen Menschenmasse scheint für die Australier ein Zuckerschlecken zu sein. Zu Songs wie „Anasasis“, „Sleepwalker“ oder „Karma“ lässt man riesige Circle Pits laufen und das Zelt mächtig beben. Dann ist es Zeit für mich, zu Rancid rüber zu gehen. Damit verpasse ich den neuen Song, den PARKWAY DRIVE auf der aktuellen Tour live präsentieren.




Und einmal mehr entpuppt sich es als Fehler, sich für die Helden seiner Pubertät zu entscheiden. Nach dem katastrophalen Fehler, mir 2010 Pennywise mit Zoli Teglas anstatt H2O auf der dritten Bühne anzusehen, wünsche ich mich bei RANCID schon nach wenigen Minuten zurück vor die Impericon-Stage. Warum ich nicht gehe, bleibt mir schleierhaft. Das erste Drittel des Auftritts ist für mich jedenfalls ein wirklicher Kampf durch Songs, die ich entweder nicht mag oder nicht kenne (zumindest abgesehen vom eröffnenden „Radio“). Dennoch zolle ich den Punkrock-Legenden natürlich meinen Respekt, als sie anmerken, dass es RANCID nun schon 20 Jahre gibt, und dass es von ihnen aus auch gerne nochmal mindestens 20 Jahre werden können. Klar ist solch ein Durchhaltevermögen bewundernswert. Zum Glück schlägt die Show zum Ende hin ins Gegenteil über und die letzte Viertelstunde wird noch mal richtig gut. Mit „Salvation“, „Olympia“, „Fall Back Down“ und „Time Bomb“ werden einem jetzt sämtliche Hits auf engstem Raum um die Ohren geschmeiert. „Ruby Soho“ ist dann nochmal was zum mitsingen nach einem anstrengenden Festivaltag voller sehenswerter Bands.


SONNTAG




Einen guten Start in den Sonntagmittag versprechen MAKE DO AND MEND. Auch heute war der Wetterbericht nicht weniger als der absolute Fail, denn heute scheint lange Zeit über sogar die Sonne. Vom Regen keine Spur. Da ist man fast schon traurig, dass man sich eine halbe Stunde in ein dunkles Zelt stellen muss. Ein neuer Song eröffnet das Set, wodurch die Menge erst beim zweiten Lied „Unknowingly Strong“ in Fahrt kommt. Der erwähnte neue Song weist natürlich wieder die typischen rockigen Powerchord-Strukturen durchmischt mit Licks auf der Lead-Gitarre auf, allerdings auch eine erhöhte Länge – zieht sich fast etwas. Als Vorgeschmack auf das bald erscheinende Album „Everything You Ever Loved“ fungiert das Stück aber zumindest in der Hinsicht gut, dass es neugierig macht. Der weitere Auftritt stützt sich ganz klar auf das letzte Werk „End Measured Mile“ – mit Songs wie „Transparent Seas“, „Oak Square“ (hierzu gibt es ja auch ein Video) und „Firewater“ hält man den Hymnenfaktor weit oben. Mit den aneinanderhängenden Songs „Shambles“ und „Winter Wasteland“ verleugnet man aber auch sein vorheriges Schaffen nicht. MAKE DO AND MEND, zurzeit mit Ersatzbassist auf Tour, zeigen sich dankbar solch einen Gig spielen zu dürfen, aber keinesfalls aufgeregt. „Night’s the Only Time of Day“ ist der letzte Song, sehr cool finde ich die eingestreuten Modern Life is War Lyrics („It’s our life, we do what we choose, black jeans, black shirt, black shoes, mom and dad still don’t approve“). Und in mir steigt natürlich die Freude auf den anstehenden Hot Water Music Auftritt, an deren Sound sich MAKE DO AND MEND ja unüberhörbar anlehnen.




Um 15:35 vielleicht etwas verfrüht stehen HOT WATER MUSIC dann schon auf der Main Stage. Da man nach 8 Jahren Durststrecke endlich wieder ein Album veröffentlicht, machen sich die Herren nochmal interessanter, als sie es ohnehin schon sind. „Exister“ wird am 15. Mai 2012 auf Rise Records erscheinen. Die Erwartungen könnten kaum höher sein. Live halten HOT WATER MUSIC jedenfalls was sie auf Platte versprechen, der duale Gesang von Chuck Ragan und Chris Wollard sowie die tighte Rhythmussektion Black/Rebelo sind einfach unverkennbar gut. Highlights der Dreiviertelstunde sind der Opener „One Step to Slip“ und sicher auch „Trusty Chords“, bei dem Dave Hause am Mikrofon aushilft. Bei sowas werden sogar großartige Songs wie „Rooftops“ oder „Paper Thin“ irgendwie zur Nebensache. Ragan verkündet, dass man bereits seit längerer Zeit mit dem neuen Album fertig geworden ist und daher auch live neue Songs wie „State of Grace“ präsentieren möchte. Alles in allem liefern HOT WATER MUSIC einen Auftritt ab, an dem ich nichts misse und so freue ich mich, dass Chuck heute auch Headliner auf der Acoustic-Stage sein wird.


Von dem Status der Gainesviller träumen SUCH GOLD sicher nachts, dennoch ist es mehr als nur beachtenswert in welch jungem Alter die Jungs um die Welt reisen und die Mengen vor der Bühne bewegen. Auch dass man die letzten vier Tage mit Zebrahead in Deutschland auf Tour war, dürfte eine ziemliche Ehre gewesen sein. Im Grunde genommen ist das hier mehr als nur Pop-Punk (auch dieses Genre ist ja mittlerweile überlaufen von Bands, die sich gegenseitig kopieren – davon sind SUCH GOLD sicher abzugrenzen), man hört ganz klar heraus, dass der Vierer aus den Staaten auch eine Vorliebe für oldschooligen Hardcore zu haben scheint (vor allem was das Tempo der Songs angeht). Ich kriege zwar nur noch zwei Songs mit, die haben es aber in sich. „Four Superbowls, No Rings“ ist durchzogen von Stagedives und zu „Sycamore“ wird kurzerhand die Bühne gestürmt und die Ordner sollten froh sein, dass diese nach dem Song noch steht. Es sind dermaßen viele Leute, dass sogar Crowdsurfen auf der Bühne selbst möglich ist. SUCH GOLD müssen ein bisschen auf ihr Equipment aufpassen, sind aber sichtlich erfreut über diesen gigantischen Anklang. Augen offenhalten – pünktlich zum Sommer erscheint das erste Album „Storyteller“. Ich bin gespannt.




Zurück zu den Legenden des modernen Punkrock: Das ALKALINE TRIO konnte man bereits 2008 auf dem Groezrock Festival bewundern. Zur Diskographie der Band haben sich seitdem 2 neue Alben, „This Addiction“ und „Damnesia“ gesellt. Mindestens ebenso markant wie Hot Water Music ist der Sound der drei Herren aus Illinois, in unsere Generation getragen unter anderem durch die Tony-Hawks-Pro-Skater-Reihe. Obwohl das Trio mittlerweile schon mehr als 15 Jahre auf dem Buckel hat, wirkt es, als sei es noch längst nicht am Ende (mit seinem Latein). Durch den guten Sound auf der Hauptbühne kommt der hohe melodische und auch melancholische Anteil in der Musik des ALKALINE TRIOs gut zur Geltung. Auf der Setlist stehen beispielsweise „We’ve Had Enough“, „97“, Nose Over Tail“, „In Vein“, aber auch Ohrwürmer wie „This Addiction“ und „Time to Waste“. Spätestens jetzt dürfte der Groezrock für die Hauptacts aufgewärmt sein.




Über viele Reunions konnte man sich dieses Wochenende erfreuen, ganz oben auf der Liste stehen definitiv auch GOOD RIDDANCE. Nach 5 Jahren Pause bringen die Sunnyboys aus Santa Cruz ein bisschen klassischen Skatepunk nach Belgien. Russ Rankin leitet als Koryphäe des Genres souverän durch 50 Minuten reinste Bandgeschichte: Angefangen bei „Weight of the World“, über sehr alte Songs wie „Mother Superior“, etwas weniger alte Songs wie „Last Believer“ und relativ neue (das heißt im Falle von GOOD RIDDANCE allerdings 2006) Songs wie „Darkest Days“ bis hin zum finalen Song „Libertine“, der einer Band vom Vortag gewidmet wird, nämlich: Lifetime. Das klingt zwar stellenweise so, als könnte man es mit Bad Religion und Millencolin vergleichen, doch in Sachen Bewegung und Spielfreude schneiden GOOD RIDDANCE etwas besser, wenn auch nicht makellos ab. Sollte eine neue Veröffentlichung erscheinen, bin ich sehr gespannt, wie diese wohl klingen wird. Unwahrscheinlich ist das wohl nicht, schließlich lässt Only Crime, das andere Projekt von Russ Rankin, ja auch seit Jahren nichts mehr von sich hören.




Nachdem Dustin Kensrue gestern bereits einen Soloauftritt im Acoustic-Zelt hingelegt hatte (den ich wegen Set Your Goals leider ausfallen lassen musste), war es nun endlich so weit: THRICE legen ihren vorerst letzten Europa-Auftritt hin. Für mich, der die Band vorher nie live sehen konnte, nochmal deutlich spannender. Los geht’s mit „Yellow Belly“ als langsamen Einstieg. Der Song findet kaum Anklang, was daran liegen könnte, dass er vom neusten Album „Major/Minor“ stammt. Bei den darauf folgenden „Image of the Invisible“ und „The Artist in the Ambulance“ gibt es natürlich kein Halten mehr, die Fans gehen deutlich mehr mit. Anhänger des Albums „Beggars“ werden mit „The Weigth“ und „In Exile“ bedient. Bei „Promises“ kehrt dann wieder Ruhe ein. „Phoenix Ignition“ ist heute das Schmankerl für die Fans der ersten Stunde, dann schütteln THRICE wieder einige ihrer Asse aus dem Ärmel: „Stare at the Sun“ besticht durch seinen unheimlich schönen Refrain, „Deadbolt“ durch seine rockige Schnelligkeit und „The Earth Will Shake“ durch seine düstere Grundstimmung. In gekonnt künstlerischer Weise vermitteln THRICE so verschiedenste Gefühle auf engem Raum, was wirklich beeindruckend anzusehen ist. Mit „Red Sky“ und „Anthology“ führt man die Zuhörerschaft wieder sanft auf den Boden der Tatsachen zurück und beendet einen wirklich sehenswerten Gig. Hoffen wir, dass es „nur“ bei einem Hiatus bleibt.


In letzter Minute habe ich mich dafür entschieden, TERROR doch anzuschauen. Klar hat man die Band mehr als oft genug gesehen. Theoretisch wäre das so. Wenn nicht jeder Auftritt etwas Besonderes wäre. Und das gilt insbesondere für Festivals. Dass diese Entscheidung im Nachhinein die Beste des Wochenendes werden würde, weiß ich in diesem Moment noch nicht. Aber dazu später mehr. Einmal mehr statuieren TERROR auf der Impericon Stage ein Exempel dessen, was Hardcore auch 2012 noch sein sollte. Authentizität, Energie, Aggression. Das gilt nicht nur für die Akteure auf der Bühne, sondern auch für die davor. Ein riesiger Moshpit klafft zwischen den Säulen des riesigen Zeltes, mit Circle Pit, Side-to-Side-Parts, allem drum und dran. Ein Minuspunkt ist vielleicht die sehr vorhersehbare Setlist („Out of My Face“, „Overcome“, „Spit My Rage“, „Last of the Diehards“, „Always the Hard Way“, „Lowest of the Low“ und „Keep Your Mouth Shut“ werden doch wirklich seit Jahren ausnahmslos auf jeder Tour gespielt..), die Songs der neuen Platte können das Ganze zumindest ein wenig auflockern („Stick Tight“, „Your Enemies Are Mine“, „You’re Caught“ (wenn man mich fragt der schlechteste TERROR-Song aller Zeiten!), „Return to Strength“). Auch die Ansagen kennt man alle irgendwo schon, bis dann Refused ins Gespräch kommen. Scott Vogel, den Andere wahrscheinlich viel mehr als HC-Ikone sehen, als dass er das selbst tut, führt die Band um Dennis Lyxzen als Negativ-Beispiel dafür auf, wie sich eine echte Hardcore-Band zu verhalten hat. Er bemängelt, dass Refused sich einfach aus der Szene verdünnisiert hätten, ohne sie weiterhin zu unterstützen (Demos zu kaufen, neue Bands zu supporten etc.), und jetzt nur aus Geldgründen wieder kämen. Sicherlich ist Vogel nicht der Erste, der die Reunion so interpretiert. Sicher sind TERROR auch aus ähnlichen Gründen angreifbar. Und vielleicht war das Ganze auch nur dazu gedacht, zu polarisieren und so noch mehr ins Gespräch zu kommen. Funktioniert hat es jedenfalls. Mit „Keepers of the Faith“ ist die nicht übersehbare Leitparole der Band der letzte Song. Warum hört man schon um 20.45 auf, wenn man bis 21.00 spielen soll? Ganz einfach. Um neue Bands zu supporten. Ganz spontan treten TERROR die letzte Viertelstunde ihres Sets an ihre momentanen Tourmates TAKE OFFENSE ab. Eine große Geste in meinen Augen. Das vollends gefüllte Zelt dürfte mit Abstand die größte Menschenmasse sein, vor der die Band aus Chula Vista ihr Können unter Beweis stellen darf. Doch trotzdem merkt man ihnen kein Stück Nervösität an. Zwar bleibt nur Zeit für 3 Songs („Power in Our Hands“, „Under the Same Shadow“ und „No Tomorrow“ mit Nick Jett-Feature), doch die werden wirklich perfekt dargeboten.




UNEARTH wirken eine knappe halbe Stunde später dagegen etwas fehl am Platze. Das Zelt ist vielleicht bis zur Hälfte gefüllt, so wie es bei den Bands ist, die vormittags spielen. Die Mehrzahl der Groezrock-Besucher scheint sich für die Gorilla Biscuits und für Refused, zumindest gegen UNEARTH entschieden zu haben. Eigentlich würde ich jetzt auch Chuck Ragan schauen, doch ins Acoustic-Zelt war kein Hereinkommen, so konnte man sich Songs wie „For Broken Ears“ von draußen anhören. Das macht auf Dauer natürlich keinen Spaß. Zurück zu UNEARTH: Nicht nur die Zuschaueranzahl, auch der Sound auf der Impericon-Stage sprechen heute leider klar gegen die Metalcore-Band. Reinster Matsch, das schlichte Erkennen fällt bei den meisten Songs schwer, viele erkenne ich bescheuerterweise am Gitarrensolo. Schlechte Umstände für die Groezrock-Premiere der Bostoner Jungs. Wenige Lichtblicke in dem Set sind für mich „Endless“, „This Glorious Nightmare“, „Zombie Autpilot“ (das Solo ist immer noch unter meinen Top-5-Soli!), „Black Hearts Now Reign“ und „My Will Be Done“ inklusive krassem Drumsolo von Nick Pierce. Man kann auch nicht sagen, dass gar nichts los war. Oder der Auftritt ein Griff ins Klo war. Die Professionalität bleibt auch heute natürlich gewahrt. Es ist einfach viel weniger, als man erwartet hatte.




Die letzte Viertelstunde REFUSED verfolge ich dann nur mit einem Ohr – ich hatte mich nie sonderlich mit der Band beschäftigt. Der Auftritt überzeugt aber, sodass ich mich definitiv nach dem Groezrock mit dem Schaffen der Schweden auseinandersetzen werde. Immerhin haben REFUSED damals etwas erreicht, dass Scott Vogel mit seinen Kumpanen 100%ig nie erreichen wird: Sie haben die Grenzen eines Genres ausgelotet und tausende von Künstlern damit beeinflusst. „The Shape of Punk to Come“ wird nicht nur von Fans des Punk, Hardcore und Metal oft als eines der besten Alben der Musikgeschichte bezeichnet. Lyxzen macht auf mich jedenfalls nicht den Eindruck eines hochnäsigen Rockstars, sondern eher einen ziemlich hellen. Er bemängelt unter Anderem, dass bei 81 Künstlern (die von der Macbeth-Stage nichtmal mitgezählt) gerade mal ein Musiker weiblichen Geschlechts ist. Meine Nachforschungen ergeben, dass es mindestens zwei waren, aber der Kern dieser Aussage bleibt natürlich ein wahrer. Lyxzen sagt es mit den Worten einer Band, die er sehr bewundert, und die auch auf dem Groezrock 2012 zu sehen war: „It’s Not Just Boys Fun“ (7 Seconds). Man kann sich kaum einen besseren Abschluss für das Wochenende vorstellen, als es „New Noise“ dann einige Minuten später ist.