29.06.-01.07.2007: With Full Force - WITH FULL FORCE XIV - Roitzschjora, Leipzig

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Mit einer Punktlandung samt Telemark startete für mich das WITH FULL FORCE Wochenende mit AS I LAY DYING, quasi mit dem ersten Ton von „Confined“ auf der Mainstage. Der Fünfer spielte ein echt starkes Set, bei dem weitere Songs wie „Meaning In Tragedy“, „Losing Sight“, „The Darkest Nights“ und „94 Hours“ nicht fehlen durften. Auch der zahlreichen Menge vor der Bühne gefiel das Ganze. Im Nachhinein eines der Highlights an diesem Wochenende, da die Band trotz reger Bewegungsaktivitäten technisch einwandfrei ihre Instrumente bediente.

Danach ging es rüber zur Zeltbühne, wo sich MAROON ansagten. Das die Fünf aus Nordhausen mittlerweile eine immer noch wachsende Anhängerschaft haben, war mir schon klar. Ich denke aber, dass es insbesondere nach diesem Auftritt noch mehr werden. Sänger Andre versteht es immer besser, das Publikum zu animieren und Songs wie „Wake Up In Hell, And If I Lose, Welcome Annihilation“, „Annular Eclipse“ sowie das SLIME-Cover und ein neuer Song taten ihr Übriges.

Dann war es an der Zeit für EARTH CRISIS. Schon öfter gesehen, aber da ich den Gig in Bremen verpasst hab, war ich sehr gespannt, wie sich der Vegan-Str8-Edge-Fünfer darstellte. Vorweg, ich war begeistert. Geile Songauswahl, souveräner Auftritt und (für mich) leichte Gänsehautatmosphäre. Mit „Born From Pain“, „Gomorrah´s Season Ends”, “All Out War”, “Unseen Holocaust” und natürlich “Firestorm”, um nur die wichtigsten zu nennen, brachten die Fünf aus Syracuse die Menge in Bewegung. Es gab viele Gesichter, die damit nicht viel anfangen konnten, aber auch eine Menge Leute, die geil fanden.

Die für mich letzte Band des Freitags war HATEBREED. Im Prinzip wusste ich, was mich erwartet. Aber das HATEBREED mittlerweile so massenkompatibel sind, dass einige dazu tanzen, als ob PEARL JAM aus dem Boxen während des Abiballs kommt, hätte ich nicht gedacht. Na ja, jedenfalls war vor der großen Bühne unglaublich viel los und es gab mindestens 15 Pits. Jamey und Co schmetterten dem Publikum “Last Breath”, “Destroy Everything”, “Live For This”, “Beholder Of Justice”, “This Is Now” oder auch “I Will Be Heard” um die Ohren. Gute Show, sympathisch, aber so langsam entfernt sich die Band von mir.

Kurz den Soundcheck von KORN angesehen und ab zum Zelt. Die Band liegt mir nicht so ganz, dennoch habe ich aufm dem Weg zu Zelt einige ihrer Hits wiedererkennen können. Der Sound war wie auf CD noch bis ca. 2 Kilometer Entfernung zu hören. War schon fett, genau wie die Tatsache, dass zwei Schlagzeuge aufgebaut worden sind.

Samstag:

BACKFIRE, die kurz vor Ladenschluss noch mit aufs Billing gekommen sind, waren meine erste Samstagsband. Seit Mitte der Neunziger dabei, braucht BACKFIRE keine große Ankündigung, um viele Leute vor die Stage zu bekommen. Solider Auftritt der Holländer, die trotz mehrmaligem Sehen wieder Spaß machen. Mit "Still Dedicated" wurde das Set beendet.

Dann wurden für CALIBAN auf der großen Bühne die Instrumente “warmgemacht”. Nach kurzem Intro legte der viel diskutierte Fünfer aus dem Ruhrpott los. Ich habe mir nur zwei Songs angesehen, aber was ich von „I Will Never Let You Down, Nowhere To Run“ und „No Place To Hide“ gehört habe, war schon dick. Hat ne Menge Anwesende bestimmt auch begeistern können, ich bin aber lieber zur Zeltbühne gegangen um mir WALLS OF JERICHO anzusehen.

Wie schon in Hannover machte die Band einen sehr agilen Eindruck und wusste auch das Publikum zu begeistern. Hätte echt nicht gedacht, dass WALLS OF JERICHO so viele Leute in ihren Bann ziehen. Auch hier richteten sich meine Mundwinkel eher bei den alten Songs nach oben, dennoch fand ich das komplette Set ziemlich gut. Sängerin Candace war wie ihre Kollegen pausenlos unterwegs und mit der Mitgröllhymne "Revival Never Goes Out Of Style", bei der das ganze Zelt mitmachte, wurde das Set beendet.

Gleicher Ort, andere Band. SWORN ENEMY betraten als nächstes die Bühne. “Sworn Enemy”„Forgotten“, „As Real As It Gets“, „Scarred Of The Unknown“ und das “Domination”-Songoutro (PANTERA), Dimebag Darrell gewidmet, waren unter anderem in der Songauswahl mit enthalten. Solide Show, nicht mehr, nicht weniger.

Der nächste und an diesem letzte Act unterm Zelt war TERROR. Zu den Livequalitäten und der Songauswahl muss eigentlich nicht mehr viel gesagt werden. Beides sehr gut. Mittlerweile weiß ich auch nicht mehr, wen TERROR am meisten begeistern; den Oldschool-Metaller, den Hardcore-Kid, das 15 jährige Betty Page-Verschnitt Mädel oder den Punk. Egal, alle machten mit. Mit der Anweisung von Scott Vogel, die Masten des Zeltes zu erklimmen und von dort aus zu diven, machten sich einige zum Leidwesen der Ordner auf den Weg und kletterten. Auch hier gute Show, ne ordentlich wühlende Crowd und viel Spaß.

Noch schnell zur großen Bühne gelaufen, da ich AMON AMARTH noch nie gesehen habe. Leider konnte ich nur noch einen Song wahrnehmen, „Pursiut Of Vikings“. Wie mir erzählt wurde, spielten sie auch ihren anderen Hit „Runes To My Memory“. Schade, denn die fünf Wikinger hätte ich gerne etwas länger gesehen.

Später noch mal in Richtung Zeltbühne gegangen, wo gerade KNORKARTOR ihre Vorstellung gaben. Ich fand es richtig schlecht, aber unglaublicher weise machte das komplette Publikum unterm Zelt mit sowie noch sehr viele, die aufgrund von Platzmangel außerhalb des Zeltes standen.

Sonntag:

Heute waren im Grunde nur drei Bands auf meiner Liste. Die erste war FINAL PRAYER. Die Berliner sind ebenfalls auf dem richtigen Weg. Mit fetten Sound versehen machte der sympathische Fünfer eine gute Show. „Anthem“, “No Place To Turn, Best Of Times”, “First World Down First” und “Annihilation” waren unter anderem Bestandteil der Setlist, die auch beim Publikum gut ankam. Freu mich auf das kommende Release.

Schnell rüber zur großen Bühne. UNEARTH standen in den Startlöchern. Bei denen war nach mehr Feuer im Hintern als bei den anderen Bands an diesem Wochenende. Leck mich fett! Gestartet mit „Giles“ folgten Hits wie „Endless”, “This Glorious Nightmare” oder “Sanctity of Brothers”, um nur einige zu nennen. Beide Gitarristen wechselten ständig die Seite, der eine machte Liegestütze während des Songs. Sänger Trevor moshte mit seiner Mähne, dass ich dachte da fliegt die Schädeldecke gleich weg. Also ich hätte dabei komplett die Orientierung verloren, ihm schien das nichts auszumachen. UNEARTH also ein weiteres Highlight des Festivals.

Die für mich letzte interessante Band ist die reingerutschte Combo THE SETUP. Leider schien das nur wenige zu kümmern, so dass während des Auftritts recht wenig Publikum zugegen war. Mir wars egal, ich freute mich über „Sniper“, „Winter“, „Out Of Sin“ und „Post Mortem Blues“. Möglicherweise kennen THE SETUP einfach nur zu wenige, denn an der Musik kann es nicht gelegen haben, dass nur einige wenige das Set der Belgier begutachteten. Schade. Der Band machte es nichts, ließ sich ihre Spielfreude nicht nehmen und legte ein tightes Set hin.

Danach war für mich das FULL FORCE gelaufen. Zwar habe ich Bands wie SLAYER, DROPKICK MURPHYS und SICK OF IT ALL verschmäht, dennoch hörte ich, dass die Sets allesamt recht gut gewesen sein sollen. Wird geglaubt, denn bislang waren die Shows der drei Combos gut, bis auf, dass mir SLAYER auf der Bühne einfach zu statisch agieren. Ist Geschmackssache. Gut organisiertes Wochenende, fast ohne Zwischenfälle und mit bestem Festivalwetter. Was will man mehr?

by Sebastian