29.06.2009: Hatebreed, All Shall Perish - Wiesbaden - Schlachthof

29.06.2009
 

 


Vom ersten Album Hate.Malice.Revenge wird der Song Deconstruction zum Besten gegeben und die ersten Reihen zeigen sich sehr textsicher.
Eddie grüßt die in Wiesbaden stationierten Amerikaner im Publikum, welche sich styltechnisch mit kahl geschorenen Haaren und Kopftuch für diesen Abend an Mr. Jasta orientiert haben. Hits der Band wie Black Gold Reign oder Eradication werden gut abgefeiert und entsprechend honoriert. Je länger die Show dauert, desto besser füllt sich der Raum und die Temperaturen kommen dem Siedepunkt mittlerweile spürbar näher. In diesem Sinne werden die Frischluft-spendenden, langhaarigen Headbanger erfreut begrüßt. Eddie fordert mehrere Circle-Pits und sieht erfreut zu, wie sich einige Motivierte im Kreis bewegen. Das traditionell letzte Lied Wage Slaves vom meiner Meinung nach gelungensten Album The Price of Existence setzt den Schlusspunkt unter eine gute, aber nicht spektakuläre 35 minütige Show.

Anschließend erfrischt man sich vorm Schlachthof mit kühlen Getränken um sich dann wieder nach Innen zu begeben um Hatebreed aus guter Sicht zu sehen. Der erwartete Ansturm auf die Plätze vor der Bühne bleibt etwas überraschend aus und so pilgern nur nach und nach kleine Grüppchen in die Halle. Nach stolzen 35 Minuten Umbau- und Wartezeit betreten Hatebreed die Bühne, frenetisch gefeiert vom Anhang und sobald sie die ersten Töne vom Opener Doomsayer spielen ist der freigebliebene Platz vor der Bühne weg und ca. 80 Leute stoßen, drücken und pressen sich von links nach rechts. Textsicher wird jede Passage mitgegröhlt und die Band um Frontmann Jasta präsentiert sich voller Energie und guter Laune. Nach Straight to your Face wird der Slayer Song Ghosts of War, vom Coveralbum For the Lions, gespielt.
Die Menge zeigt sich unbeeindruckt von den Temperaturen vor der Bühne und hüpft und schreit auf Jastas Anweisung hin. Allgemein agiert die Band sehr publikumsbezogen und gibt den Fans immer wieder die Möglichkeit ihre Textsicherheit zu demonstrieren. Auch der Song Pollution vom, im September erscheinenden, siebten Album der Band erfreut sich großer Zustimmung im Publikum. Jamey bedankt sich fürs rege Erscheinen und lobt die Fans. Man merkt einfach, wie lange die Band schon im Geschäft ist. Alle Mitglieder sind Fachmänner in puncto Bühnenpräsenz und Ausstrahlung. Hatebreed spielen sich durch alle Hits der vergangenen Jahre wie To the Threshold, This is Now, oder Perseverance. Meiner Meinung nach ein bisschen zu viel Show („Let me hear your scream: Hate – Breed“), aber trotzdem eine gelungene und zufriedenstellende Darbietung. Nach Live for This verlassen Hatebreed die Bühne, doch jeder weiß, dass die noch auszustehenden Songs ein nochmaliges Erscheinen zwingend notwendig machen. So übernehmen einige der Fans die Aufgabe, eine Zugabe zu fordern und die 5 Jungs stehen wieder auf der Bühne. Weiter gehts mit einem Song der 2000er EP Under the Knife und The most Truth. Vor der Bühne wird niemand müde und die meisten zelebrieren jeden geforderten Circle Pit. Der Klassiker I will be heard wird von wirklich allen in den vorderen Reihen mitgesungen und macht das Mikrofon überflüssig. Die Show endet mit einer gewaltigen Darbietung von Destroy Everything und die Zuschauer mobilisieren noch einmal die letzten Kräfte und niemand schont seine Stimmbänder.

Alles in allem war es ein gelungener Abend mit guten Bands und einer guten Organisation der Veranstalter. Lediglich die lange Wartezeit zwischen den beiden Bands und das andauernde Abfeuern von vollen Bierbechern (auch auf die Bühne) trübten den Abend ein Wenig.

BY MARCEL