29.11.2015: KMPFSPRT, JOHN COFFEY, ITCHY POOPZKID - Stuttgart - LKA Longhorn

30.11.2015
 

 

Für ITCHY POOPZKID ist Stuttgart ja quasi ein Heimspiel. Die drei Jungs aus Eislingen heizten dem LKA Longhorn auch diesmal wieder richtig ein. Kurz nach Beginn begibt sich Panzer mitten ins Publikum und singt „As Long As I Got Chords“. Nach einer weiteren Akustiknummer war’s das aber mit Ruhe an diesem Abend. Schon zuvor hatten KMPFSPRT und JOHN COFFEY die Stuttgarter angefeuert. Erstere machen deutschen Punkrock. Das kommt beim Publikum gut an. Von Anfang an werden die Hände in die Lüfte geworfen. Auch die Bühnenpräsenz der vier Kölner lässt keine Wünsche offen. Sie wissen wie man rockt.

JOHN COFFEY tun sich erst etwas schwer mit dem Publikum warm zu werden. Sie machen aber auch eine andere Musik als KMPFSPRT. Daran müssen sich die Stuttgarter erst einmal gewöhnen. Man wartet ab ob die da oben auch was können. Mit ihren gelegentlichen Screams  wirken die Holländer fast schon etwas bedrohlich. Die langen Haare von Sänger und Gitarristen geben aber den Takt vor. Schließlich gibt sich auch das Publikum einen Ruck und macht mit. Nach der allseits beliebten „setzt euch mal hin“ und auf-Kommando-hochspringen-Maßnahme bewegt sich dann auch tatsächlich das ganze LKA. Schade nur, dass die Stimmung kurz danach wieder etwas abebbt. Insgesamt zeigen JOHN COFFEY eine gute Show, die aber etwas eintönig ist und runtergeleiert wirkt. Ob man sich denn auf ITCHY POOPZKID freue fragt der Sänger noch kurz vor dem letzten Song und erntet Freudenschreie.

Schon zuvor konnte man ITCHY POOPZKID durch den verglasten Backstage Bereich im ersten Stock des LKAs beobachten. Da die drei um die Ecke wohnen, haben sie auch einige Familienmitglieder mit dabei. Songs werden dementsprechend dem Opa und Papa gewidmet, was unendliche Sympathiepunkte beim Publikum bringt. Mit der gewohnten Power geben ITCHY POOPZKID alles für das heimische Publikum. Die Temperatur steigt. Das verträgt nicht jeder Kreislauf: Nicht selten sieht man ein kreidebleiches Gesicht an sich vorbei laufen. Aber auch Wehwehchen anderer Art sieht man an diesem Abend: Ein verstauchter Knöchel und blutende Nasen. Sibbi, Panzer und Max spielen einen bunten Mix aus alten und neuen Songs. „Why Still Bother“ und später „Down Down Down“ treffen auf  das neue „Never Say Die“. Bei „Silence Is Killing Me“ wird ein Drummer aus dem Publikum ausgewählt, der die Band begleiten darf. Daniel, der Auserwählte, bekommt das auch bravourös hin und erntet Lob. ITCHY POOPZKID bringen das LKA zum kochen und rocken zwei Stunden lang. Ein gelungener Tour Abschluss für die Fans, aber sicher auch für ITCHY POOPZKID selbst.