Interview mit Ashes To Ember

26.02.2008
 

 



ASHES TO EMBER heißt eine hoffnungsvolle Nachwuchsband aus dem Ruhrpott. Deren grandiose EP "Introducing The End" im CD-Player musste ich zur aktuellen Bandsituation ein paar Fragen loswerden. Here we go:




Stellt euch doch bitte kurz dem Allschool-Publikum vor: Wo kommt ihr her, was macht ihr neben der Musik?
Wir sind Ashes to Ember! Das ist auch schon eigentlich bezeichnend genug, den soempfinden wir es. Aber um es detaillierter zu gestalten ein paar Fakten mehr. Wir kommen aus dem Herzen des Ruhrgebietes. Zur Band gehören Dominik Wende (Vocals), Bent Bastl (Drums), Florian Kortenbusch (Gitarre), Ralf Baltruszat (Bass) und Dennis Roßmann (Gitarre). Wir sind eine junge, motivierte Band mit dem Blick nach vorn. In dieser Besetzung existieren wir seit Ende 2005. Unsere Musik bezeichnen wir selber als Melodic DeathCore, um die doch starken musikalischen Kontraste die wir aufweisen definieren zu können.
Neben der Musik ist Dominik mit seinem Jurastudium und Ralf mit seinem Ingenieursstudium beschäftig. Für Flo beginnt nach erfolgreicher Ableistungseines Zivildienstes nun auch bald das schöne Studentenleben. Bent und Dennis streben Ausbildungen an zum Mediengestalter bzw. Rettungsassistenten.

Wie seid ihr als Band zusammengekommen und wie sieht die Rollenverteilung innerhalb der Band aus?
Dominik, Flo und Bent sind die Gründungsmitglieder von ATE. Musikbegeisterte junge Menschen in der selben kleinen Stadt wohnend; so konnte man nur zusammenfinden. Aber schon früh versucht man den Projekt-Charakter der Band abzulegen. Flo und Dominik sind auch zum Großteil verantwortlich für die musikalischen Grundgerüste, die dann gemeinschaftlich ausgearbeitet werden. Durch gewisse Wechsel innerhalb der Band mußten zeitweise die Lücken am Bass und an der zweiten Gitarre gestopft werden. Ralf und Dennis stießen im Abstand eines Jahres deshalb zur Band. Dabei war es ein großes Glück, dass Dominik Ralf noch kannte, da er als Interimsvocalist in Ralfs alter Band aushalf. So konnte man schnell und ohne lange Suche auf ihn zurückgreifen. Auch Dennis war schnell über Dominiks Kontakte gefunden. Mittlerweile haben sich dann die vielfältigen Aufgaben gleichmäßig auf die Bandmitglieder verteilt, so dass jeder seinen Part erledigt, wie z.B Internet, Merchandise oder Booking, Komposition, etc.

Anlass des Interviews ist eure EP „Introducing The End“. Was für Reaktionen konntet ihr bisher auf dieses erste Lebenszeichen der Band einfahren?
Die Reaktionen waren überwältigend positiv. Aus der Tatsache heraus, dass einige in der Band bereits ein paar Demos veröffentlicht hatten, wußte man bei der aktuellen Qualität von Produktion und Komposition schon, dass es nicht allzuschlecht ankommen würde. Allerdings hatte man mit dem Ausmaß der jetzigen Reaktion nicht gerechnet. Riesiger Zuspruch live, viele verkaufte Merchandiseartikel und natürlich diverse gute Rezensionen ergeben da echt ein schönes Bild für uns. Da wir scheinbar wirklich eine Art „Massenkompatibiltät“ zu besitzen scheinen erhalten wir Zuspruch von Metalfans, wie sie in Alter und Musikgeschmack nicht unterschiedlicher sein könnten. Es ist teilweise wirklich verblüffend von Mitdreissiger-Trash oder Powermetal-Hörern, den selben Zuspruch zu erhalten, wie von der jungen Metalcore Generation.Wir waren in den Anfängen schon erfreut, dass es damals 3 Menschen gab, denen unsere Musik genauso so viel bedeutet hat wie uns. Wenn wir allerdings jetzt sehen, dass die Zahl dieser Leute steigt und steigt, ist dies schon gigantisch für uns. Gerade Anfangs keimte die Befürchtung, wie eine der x-beliebigen Bands zu klingen und auch als solche vom Publikum war genommen zu werden. Aber mit dem Erscheinen der EP wurden alle Zweifel beseitigt.

Warum habt ihr die EP im Rape Of Harmonies einspielen lassen. Ist man dann nicht auf einen bestimmten Sound festgelegt, zumal mit Patrick W. Engel ein Mann hinter den Reglern stand, der für eine Richtung festgelegt zu sein scheint?
Nun, vorab muß man sagen, dass wir die Tracks dort haben lediglich Mixen und Mastern lassen. Wir haben uns für das ROH in erster Linie wegen der sehr guten Qualität und wegen des netten Kontakts entschieden. Zudem ist Patrick ein unglaublich fähiger Mann und definitiv nicht auf einen Sound festgelegt. Es ist viel mehr so, dass wir das Gefühl haben die Bands gehen dort hin, DAMIT sie so einen Sound bekommen, wie man ihn von der bekanntesten Produktion aus dem Hause ROH kennt. Ein weiterer Grund für die Wahl damals war, dass wir bereits früh ein Albumcover hatten und uns bewußt wurde, dass man den Gesamteindruck des Produktes zerstören würde, wenn man nun mindere Qualität aufs Ohr bekommt und so wurde dann geforscht nach Bands und deren Sound und schließlich verglichen was man mag und anstrebt und was wir uns zu dem noch leisten konnten. Mit der Produktion wurden wir aber bestätigt, richtig gehandelt zu haben.

Meiner Meinung nach ist ASHES TO EMBER stark von HEAVEN SHALL BURN beeinflusst worden. Stimmt ihr mir zu bzw. wo liegen die Einflüsse der Band?
Also bei Angel of Devastation und Awaken kann man dem wohl zustimmen, wobei das zum Teil Zufall war als auch die Tatsache, dass wir groovige Riffs und eingängige Rhythmen generell bevorzugen. Ob diese nun von Heaven Shall Burn, Illdisposed oder gar Ektomorf inspiriert wurden ist jetzt retrospektiv schwer feststellbar. Doch die übrigen Songs der EP haben ganz klar einen anderen Charakter. Zum Großteil kommt der HSB-Vergleich gerade auch auf Grund des Intros unserer Platte zustande. Dabei wollen wir gar nicht bestreiten, dass uns Echoes von der Antigone ungemein inspiriert hat. Ein Intro, das den Hörer in eine gewisse Grundstimmung bringt und das Gesamtbild der EP somit abrundet. Aber da hören für uns die direkten musikalischen Bezüge auch schon auf. Unsere Ideen schöpfen wir aus Bereichen von Klassik bis Elektrogrindcore.Wir richten uns da nach unseren eigenen momentanen Geschmäckern und Vorlieben und lassen nicht zu, dass man bei den Großen „abschaut“. Dadurch erreichen wir eine große musikalische Flexibilität. Was uns allerdings imponiert, ist die Attitüde von Bands wie HSB, Neaera oder Maroon und ganz nebenher ist ein Vergleich mit Bands auf dieser Ebene für uns natürlich sehr schmeichelhaft!

Wie seid ihr auf den Bandnamen gekommen?
Wir machen alle schon länger Musik und wie so oft sind alle vorigen Bands von uns auseinandergefallen. Wir setzen uns aus deren Trümmern zusammen und schafften es erstmals weiter zu kommen, als mit allen anderen zuvor.
Das bringt Ashes to Ember zum Ausdruck „aus der Asche zur Glut“ oder wie „Phönix aus der Asche“. Kein weiteres Bandprojekt endlich eine richtige Band!

Was steckt hinter den Texten der EP? Seht ihr wirklich das Ende auf uns zukommen?
Die Aussagen der Texte sind sehr unterschiedlich. Thematisch geht es um Dinge, wie die mediale Manipulation oder dem fast schon alltäglichen Kriegsgeschehen auf der Welt. Wenn man eine kontinuierliche Fortentwickung dieser Misstände nicht verhindert, dann ist das Ende wohl wirklich nicht mehr allzufern.
Wir sind alle in den 20gern und gerade dabei ein selbstständiges Leben aufzubauen. Da kommt man um Themen wie Umweltverschmutzung, Arbeitslosigkeit, Kriege und Attentate nicht mehr herum. Man beschäftigt sich in seinen Songs natürlich mit dem was einem selbst am nächsten steht. Man schaltet den Fernseher ein und wird bombardiert mit Informationen, die schon bereits für einen bewertet wurden. Manche verlieren somit schon ihre Fähigkeit zu individuellen Gedanken und sie stumpfen emotional ab. All diese Beobachtungen und Gedanken sind Bestandteile unserer Texte.

Wann kann man mit dem ersten Full Length rechnen? Habt ihr euch schon Gedanken gemacht, wie das Album klingen soll?
Sehr viel können wir dazu noch gar nicht sagen.
Geplant ist die erste LP Mitte 2009. Der Charakter des Albums wird sich dann formen, alsbald wir anfangen die Songs dafür auszuwählen. Wir möchten vor allem weiterhin abwechslungsreich sein und die LP dennoch mit einem hohen Widererkennungswert behaften. Natürlich wird das qualitative Nivau der EP deutlich überboten werden, davon ist schonmal festzuhalten. Das FullLength wird reifer klingen und beweisen, dass wir nicht auf der faulen Haut liegen. Zudem wird für die Produktion wieder das ROH bemüht; soviel steht fest!

Haben aufgrund der EP bereits Plattenfirmen an eure Tür geklopft?
Leider noch nicht. Allerdings werden wir uns bemühen, dass diverse Labels sich unsere EP mal anhören können. Es wäre natürlich ein Traum, wenn es eine Zusage gäbe, vor allem könnten wir dann wirklich an die Albumproduktion gehen.Wir hoffen in dieser Hinsicht natürlich das Beste, aber uns ist auch bewußt, dass die Aussichten nicht gerade rosig sind in dem völlig überlaufenen und teils einseitig wirkenden Metalcorebereich. Wir sind aber nach dem Erfolg bisher doch recht guter Dinge und arbeiten fieberhaft daran das man auf uns aufmerksam wird.

Wie sieht die nahe Zukunft des Bandgeschehens aus? Ist eine Tour geplant?
Vorrangig ist für uns im Moment das Material für die anstehende LP. Es sind natürlich auch noch jede Menge Gigs in Planung, wobei eine Tour eher auf Eis liegt, da wir alle sehr viel zu tun haben und dabei sind unserer Repertoire zu vergrößen, um auch live Abwechslung bieten zu können. Unsere Bemühungen werden sich aber nach dem doch unerwarteten Erfolg jedoch drastisch erhöhen auch mal längere Strecken für Gigs zu fahren.

Ihr seid erst relativ kurz im Musikbusiness unterwegs. Welche Erfahrungen (mit Webzines, anderen Bands, Zuschauern) konntet ihr bis jetzt machen?
Wie schon gesagt, wir haben bisher fast nur gute Erfahrungen machen können, es stehen nun zwar noch viele Rezensionen aus, aber wir sind guter Dinge. Unsere Erfahrungen sind sehr positiv in Hinsicht auf Feedback von On- oder Offline Magazinen. Hier wird auch sehr ehrgeizig gearbeitet. Was Zuschauer und andere Bands angeht haben wir persönlich nie Probleme gehabt. Wir sind da auch sehr umgänglich, was unser Aufreten gebenüber anderen angeht. Was wir nur leider festellen ist, dass es auch in der Musikszene immer mehr Ellenbogen gibt. Was Bands betrifft ist es so, dass viele sich nur nur noch dadurch definieren können sich GEGEN andere Bands auszusprechen. Auch die helfende Hand , die ich (Ralf) früher immer beobachten konnte, ob nun Metaller oder Punk, es gab da einen gemeinsamen Verbund an Leuten die extreme Musik schätzen und andere Formen davon auch duldeten. Dies ist heutzutage eher selten. Heute sehen wir es leider auch zu oft , dass Zuschauer Konzerte nur für eine Band besuchen. Was nicht heißt, dass man sich jetzt gezwungen fühlen muß alle Bands eines Abends anzuschauen, aber doch vielleicht mal gerade den jüngeren Bands, die sich in Vorprogrammen ihren Arsch abspielen, eine Chance zu geben sich zu profilieren

Welche Ziele habt ihr für ASHES TO EMBER gesteckt?
Als Band noch viel Zeit durch Proben und Auftritte miteinander zu verbringen.
Viele Shows zu spielen und somit viele nette Leute und Bands kennenlernen.
Gute Musik zu schaffen, die von vielen gemocht wird und für die man uns respektiert.
Getreu unserem Bandnamen lautet unser Motto zur Zielsetzung;
„Aus einer kleinen Glut können verheerende Brände entstehen“.
Wir wollen in diesem Sinne schwer daran arbeiten unseren Namen zu etablieren.

Die letzten Worte gebühren Euch:
Bist jetzt bleibt uns nur zusagen: DANKE ! und kommt zahlreich zu unseren Gigs. Auf das ein paar weitere tolle Momente in unser Bandleben platzen.
Danke auch an Allschools für die Möglichkeit zu diesem Interview.

Dafür nicht! Euch alles Gute und vielen Dank für das Interview!