Interview mit Matt von HATEBREED

09.05.2016
 

 

Hi Matt, "The Concrete Confessional" steht kurz vor der Veröffentlichung. HATEBREED gibt es ja nun schon eine ganze Weile; ist die Veröffentlichung einer neuen Platte immer noch etwas Aufregendes oder ist das inzwischen mehr oder weniger Routine für euch?

 

Hallo! Wir freuen uns total auf den Release dieses Albums.  Bis jetzt haben wir der Öffentlichkeit zwei Songs präsentiert - vor ein paar Wochen ein Lyric Video für “A.D.” und ein offizielles Video zu “Looking Down The Barrel Of Today” vor ein paar Tagen.  Die Reaktionen waren sehr positiv und deshalb sind wir jetzt natürlich sehr aufgeregt.  Die Mundpropaganda zu den beiden Songs ist überwiegend großartig; ich bin also gespannt, wie der Rest der Tracks ankommt.

 

"The Concrete Confessional" ist jetzt euer zweites Album für Nuclear Blast; seid ihr zufrieden mit der Zusammenarbeit?

 

Ich denke Nuclear Blast haben sich wirklich gut für uns eingesetzt und ich mag die Zusammenarbeit.  Sie haben viele große Bands und ein großes Team, dass uns großartig unterstützt.  Wir haben viel Pressearbeit gemacht und sie haben gute Arbeit damit geleistet, Neuigkeiten zum neuen Album unter die Leute zu bringen und die Werbetrommel für uns zu rühren.  Unser letztes Album wurde ja auch nur in Europa über Nuclear Blast veröffentlicht, diesmal übernehmen sie das weltweit.

 

Mir ist beim ersten Hören des neuen Albums direkt aufgefallen, dass ihr den Metal-Anteil diesmal stark erhöht habt. Ich höre da ziemlich viel Thrash Metal raus, was euren Sound nochmal ein ganzes Stück aggressiver macht. Habt ihr euch bewusst in eine Metal-lastigere Richtung bewegt oder ist das einfach so passiert? Gab es bestimmte Einflüsse?

 

Ich sehe HATEBREED schon immer als Metal-Band.  Einflüsse aus dem Bereich Metal gab es ja schon immer auf unseren Alben, ich versuche aber uns nicht zu sehr in eine Schublade zu stecken.  Ich sehe uns als Crossover-Band.  Eine gute Mischung aus Metal und Hardcore.  Wir stehen alle auf Oldschool-Metal und Hardcore, die Einflüsse kommen also ganz natürlich. Es gibt da keine vordefinierte Absicht wenn wir ins Studio gehen, außer unseren Fans zu bieten was sie erwarten. Jedes Bandmitglied bringt verschiedene Ideen mit.  Chris schrieb z.B. die Musik zu “Slaughtered In Their Dreams” und für mich hat der Song einen starken Mid-Tempo-CARCASS-Vibe.  Mehr Metal geht nicht.  Und dann ist da so eine Nummer wie “A.D.”, das ist der schnellste Song den wir bisher gespielt haben und hat dieses SLAYER-Feeling.  Aber es gibt halt auch oldschoolige, schnelle Hardcore-Nummern wie “Us Against Us” und “Dissonance” mit kürzeren, simpleren Songstrukturen und den typischen HATEBREED-Breakdowns, wie zu “Satisfaction…”-Zeiten. Ich bin stolz darauf, dass es ein konsistentes und starkes Album von Anfang bis Ende geworden ist.  All pit, no shit!

 

War der verstärkte Einsatz von Metal-Parts eine Herausforderung für euch als Musiker?

 

Was das Drumming angeht werden die schnellen Parts live sicher eine Herausforderung. Aber das mag ich!  Mit hohem Adrenalinspiegel spiele ich sowieso etwas schneller; ich werde mich also etwas zurückhalten müssen, damit sich die anderen nicht die Arme abspielen, haha.
Ich denke auch, dass die Riffs mit jedem Album etwas komplexer werden und wir das Tempo stetig steigern.  Aber wie gesagt, wir sind alle alte Metalheads und für uns ist es schön, von Album zu Album neue Stärken präsentieren zu können, die wir vorher vielleicht nicht so gezeigt haben.  Aber ob nun Metal oder Hardcore, am wichtigsten ist das Proben damit die Songs wirklich gut sitzen und wir live 110% geben können.

 

Mir sind auch noch ein paar andere kleine Experimente aufgefallen, z.B. der melodische Gesang bei "Something's Off". War euch ein Kontrast zum vornehmlich harten Songmaterial wichtig?

 

 

Ich finde als Band ist es wichtig Grenzen auszuloten und ein paar neue Sachen auszuprobieren, aber nicht unbedingt so sehr, dass man die eigene Identität verliert und treue Fans abschreckt. Aber die Musik bleibt auch frisch wenn man ein paar Risiken eingeht. Es ist gesund ein bisschen herumzuexperimentieren und der bestehenden Formel etwas Kontrast hinzuzuzufügen, sei es nun durch Shredding oder durch neue Gesangsmelodien.  So erreicht man auch ein breiteres Publikum und wirkt nicht zu eindimensional.  Wir waren mit DROPKICK MURPHYS, FIVE FINGER DEATH PUNCH, SLIPKNOT und SLAYER auf Tour, all diese Bands haben unterschiedliche Fanbases und spielen verschiedene Stile. Wir schnappen uns Fans aus all diesen Genres und nehmen sie mit auf die Reise.

 

HATEBREED sind für Ihren vollen Tourplan bekannt. Wie sehen eure Pläne für die kommenden Monate aus und wann können wir euch in Europa, besonders natürlich in Deutschland, sehen?

 

Momentan sind wir auf der Impericon Festival Tour mit EMMURE, BLESS THE FALL, CALLEJON und ein paar anderen. Bisher war es großartig und es sind viele Oldschool-HATEBREED-Fans gekommen um mit uns abzugehen.  Aber es ist auch toll vor einer neueren Szene mit jüngeren Kids zu spielen. Danach haben wir vier Tage Pause in den Staaten, bevor wir auf eine einmonatige US-Tour mit DEVILDRIVER, DEVIL YOU KNOW und ACT OF DEFIANCE gehen. Sowohl unser Album als auch das von DEVILDRIVER kommen am 13. Mai raus. Es ist schon ein paar Jahre her, dass wir uns wirklich auf das Touren durch die USA konzentriert haben. Diese Tour fällt genau mit dem Release des Albums zusammen, das Timing ist also perfekt um mal wieder an Orten aufzutreten, wo wir schon länger nicht mehr gespielt haben. 
Danach werden wir den Rest des Sommers damit verbringen, zwischen den USA und Europa hin und herzureisen um auf vielen Festivals zu spielen.
Nach der Impericon Tour werden wir im Sommer auf dem With Full Force und den Out And Loud Fest spielen.

 

Vielen Dank für das Interview, ich drücke euch die Daumen für den Release der neuen Scheibe. Hast du zum Abschluss noch eine Botschaft für eure deutschen Fans?

 

Danke fürs Interview!  Deutschland schenkt HATEBREED immer jede menge Liebe, wir freuen uns auf den Sommer und die Festivalsaison.