Interview mit Polar Bear Club

29.09.2011
 

 



Jimmy, an dem Tag an dem „Clash Battle Guilt Pride“ veröffentlicht wurde, warst Du mit POLAR BEAR CLUB bereits wieder auf Tour – u.a. mit BALANCE AND COMPOSURE, MAKE DO AND MEND und FIREWORKS. Wie machen sich die neuen Songs denn live bisher?

Sie kommen ziemlich gut rüber. Die Leute haben wirklich Bock auf das Album – und wir sowieso. Neue Songs live vorzutragen ist mit das beste Gefühl, wenn Du in einer tourenden Band spielst. Wenn das Publikum die Songs abfeiert, ist das noch ein weiterer Bonus.

Wie verlaufen die Shows mit Tyler? Er ist ja erst seit 3 Monaten Trommler bei Euch – ist er schon ein fester Bestandteil der Band?
Er ist ein Spitzentyp. Und er haut echt hart drauf. Es ist immer noch ein neues Gefühl, aber wir lieben es und ihn.

Was genau hat Euch zu Brian und seinen Salad Days Studios geführt? Gab es eine bestimmte von ihm produzierte Platte, die Euch überzeugt hat? Und inwiefern wurde er in den Prozess mit eingebunden?

Wir sind praktisch mit seinen Platten aufgewachsen. Von CAVE IN bis HOT WATER MUSIC – alle haben dort aufgenommen und klangen immer fantastisch. Er wurde voll mit einbezogen und kitzelte heraus, was bereits in uns verborgen war. Er ist in erster Linie Songwriter, dann erst kommt der Engineer in ihm. Das meine ich als Kompliment!




Wenn Du eine Linie von „The Redder The Better“ 2006 Richtung „Clash Battle Guilt Pride“ ziehen würdest – wie würdest Du die Entwicklung hinsichtlich Eurer Musik und Eurer Texte beschreiben?

Musikalisch versuchen wir einfach, zusammen bessere Songs zu schreiben und diese handwerklich stimmiger abzuliefern – was gar nicht so einfch ist. Was die Texte angeht, versuche ich mich klarer auszudrücken aber stets meine Stimme und meine Ansichten beizubehalten.

Beim ersten Durchhören von „Clash Battle Guilt Pride“ fallen das eröffnende „Prawner“ oder Songs wie „Religion On The Radio“ ins Auge, die eine Brise frischer, erwachsenerer POLAR BEAR CLUB in sich tragen. Gibt es bereits Songs auf dem neuen Album, zu denen ihr das meiste Feedback erhaltet?


Definitiv „Prawner“. Der Song zieht die Leute an. „Screams In Caves“ wäre ein weiterer. Um ehrlich zu sein, habe ich schon Leute über alle Songs reden gehört. Das ist natürlich ein gutes Gefühl.

Welcher der vier Titelbegriffe „Clash“, „Battle“, „Guilt“ und „Pride“ hat Eure Band in letzter Zeit am meisten beeinflusst?

Alle von ihnen gleichermaßen. Deswegen musste das Album unter anderem einfach so genannt werden. Es stellt keine einfache Gewohnheit dar, es ist unser Leben. Wir stecken Blut, Schweiß und Tränen in diese Band.




In letzter Zeit sind schwulenfeindliche Organisationen wie die „Westboro Baptist Church“ in den USA häufiger auf die Musikszene losgegangen. Zuletzt reagierten die FOO FIGHTERS mit ihrer persönlichen Note auf einen Protest in Kansas City. Meinst Du, solche Reaktionen oder Protestantworten machen aus Sicht des Künstlers Sinn?

Das hängt von der Situation ab. Generell erlaubt die Redefreiheit ja alles, aber manche Ansichten sind einfach bekloppter als andere. Die „westboro Baptist Church“ ist eine der beklopptesten. Sie haben einst an meiner Highschool protestiert und war beinahe surreal, sie real und so nah zu erleben. Sie sind berühmt!

Verrätst Du, welche Platte in Eurem Van hoch und runter läuft?

Klar. Third Eye Blind - Self Titled.

Ihr tourt mit unterschiedlichsten Künstlern – von FRANK TURNER bis BRING ME THE HORIZON war schon alles dabei. Entwickelt ihr mittlerweile noch bestimmte Erwartungen oder Hoffnungshaltungen gegenüber den Bühnenkollegen, wenn ihr von einem neuen Billing erfahrt?

Nein, heutzutage ist das bei jeder Tour dasselbe. Wir waren mit so vielen unterschiedlichen Künstlern unterwegs und haben uns mit allen bestens verstanden – da mache ich mich nicht mehr verrückt. Ich versuche immer, meine Erwartungen eher tief zu halten, damit ich nicht von einer Band enttäuscht werde.

Wie geht es jetzt bei POLAR BEAR CLUB weiter?

Wir spielen einige Supportshows für RISE AGAINST in England. Dann: TIME OFF!