Interview mit Versus The Throne

30.10.2009
 

 

Auf der Bühne beginnen sie ihre Shows nicht mehr mit „Hey wir sind Blood Spencer aus Münster“. Die Band hat für ihre Mitglieder an Bedeutung und Ernsthaftigkeit gewonnen. Deshalb wurde es Zeit den „Arbeitstitel“ Blood Spencer gegen einen wohlüberlegten Bandnamen einzutauschen. Und so beginnen Maze, Tristan, Thomas, Stening und Tommas ihre Shows von nun an mit „Hey wir sind Versus The Throne aus Münster…“




Von Blood Spencer zu Versus The Throne. Wie haben eure Fans auf den Namenswechsel reagiert?

Tristan: Die Fans haben gemischt reagiert. Einige fanden den Namen gut, andere nicht. Aber so ist das halt, man kann und sollte es ja auch nicht allen recht machen. Wir mögen den Namen!

Maze: Trotz negativer Kritik haben wir auch genug Leute getroffen, die uns sagen, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung war. Ich denke, viele Fans und Kritiker haben sich unsere Begründung für den Namenswechsel nicht durchgelesen, oder sie können sie nicht nachvollziehen. Wir belügen unsere Fans nicht mit dieser Aktion, sondern tun das, was wir schon immer getan haben: Wir sind ehrlich zu uns, unseren Einstellungen, der Musik und den Fans.

Thomas: Blood Spencer war mit Sicherheit einprägsamer, aber man muss ja nicht immer alles in mundgerechte Stücke schneiden. Uns hat er nicht mehr gefallen, da er immer eher ein Arbeitstitel war, als ein echtes Projekt. Ehrlich gesagt ist uns die Musik auch wichtiger als Namen, Styles oder sonstiges drumherum.

Wie seid ihr auf Versus The Throne gekommen?

Maze: Dafür bin ich verantwortlich. Wir hatten viele Ideen, doch keine stand für das, was wir mit der Band und mit unserer Musik aussagen wollen. Wir haben sehr lange und intensiv über den neuen Namen nachgedacht und dann habe ich in einem alten Mythologiebuch ein Kapitel mit dem Namen „Versus The Thorns“ gefunden.
In dieser Geschichte ging es um die Hinterfragung und den alltäglichen Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit gegen eine diktatorische Herrschaft. Und ich konnte mich gut damit indentifizieren. Jedoch fand ich, dass der Titel an sich noch nicht ganz ausgereift war und so entschied ich mich für „Throne“ anstatt“ Thorns“.

Ist so ein Namenswechsel nicht auch eine Art Neuanfang?

Tristan: Ja, irgendwie natürlich schon. Die Leute bezeichnen das gerne als Sellout, aber wir haben dadurch nichts geschenkt bekommen! Für uns markiert der Namenswechsel sicherlich einen Neuanfang. Wir probieren das Ganze nun etwas professioneller und ernster zu betreiben, ohne uns selbst zu ernst zu nehmen. Wir bleiben dieselben Idioten, die nicht probieren auf jeder Szene-Welle mitzuschwimmen, was uns ja die einen oder anderen Hassprediger gerne unterstellen. Aber damit lebt man. Nicht jeder kann ein Fan sein.

Maze: Definitiv! Natürlich hatten wir nicht vor, völlig andere Musik zu machen. Aber alleine durch den Ausstieg von unserem zweiten Gitarristen Tom und generell mehr Ernsthaftigkeit bezüglich der Band, konnten wir einen kleinen Neuanfang nicht vermeiden. Vor allem, wenn man bedenkt, dass uns unter diesem Namen kaum jemand kannte und nicht jeder gleich weiß, dass wir uns umbenannt haben. Wir haben heute noch Fans die nach dem Konzert auf uns zukommen und fragen, ob wir nicht mal Blood Spencer waren. Das ist generell ganz witzig, jedoch auch schwierig, da es nunmal wieder ein „von unten hocharbeiten“ ist, wenn auch mit kleiner Starthilfe.

Bereut ihr es mittlerweile euren Namen geändert zu haben? Einige sagen so ein Bandnamenwechsel ist ein großer Fehler. Bekommt ihr das irgendwie zu spüren?

Tristan: Die Musik ist doch was zählt, nicht der Name. Ich finde es müßig sich immer wieder mit dem Thema auseinander zu setzen. Viele Bands wechseln die Namen. Wir waren nur relativ spät dran, weil wir unter Blood Spencer schon ganz Deutschland bespielt haben.

Maze: Natürlich gibt es Bandnamenwechsel, die aus den falschen Gründen passieren und somit ein großer Fehler sind. Aber wieso sollte es bei uns so sein? Wir haben uns weder in der Musik geändert, noch in unserer Einstellung zu Dingen. Wir sind weder in eine extreme politische oder musikalische Richtung gedriftet, noch haben wir uns „verkauft“ (an wen und was denn bitte?!)! Wir bereuen es auf keinen Fall. Klar Blood Spencer kam leichter über die Lippen als Wersches se schrown. Mit Sicherheit war der alte Name an sich auch der Grund für einige, uns erst einmal anzuhören, oder uns gerade deshalb gut zu finden. Aber genau das ist das eigentliche Ding: Wir machen diese Musik der Musik wegen und nicht für irgendein Szenegehabe. Wenn das so wäre, hätten wir auch den Inhalt der Verpackung „Blood Spencer“ geändert und würden in Jogginghose und Unterhemd ins Mikro Kinderlieder pigsqueelen und jegliche Melodien durch Breakdowns ersetzen. Für uns und natürlich für mich persönlich steht die Musik und die Aussage und vor Allem die Ehrlichkeit dieser Aussage im Vordergrund. Das wird sich auch nicht ändern, weil einige sagen, dass dies ein Fehler sei.

Thomas:Ich denke man muss jeder Band Zeit geben sich selbst zu finden und auch Veränderungen zu wagen. Wir stehen hier für uns und die Fans, weil wir gerne Shows spielen und zusammen Musik machen. Es geht hier um Metal und nicht um Millionen. Wer diese Musik macht, tut es aus Überzeugung und Leidenschaft! Dafür müssen wir als Künstler einfordern können, uns entwickeln zu dürfen und auch den Namen zu wechseln, wenn wir uns mit dem Alten nicht identifizieren können.


Steht auf eurer Verpackung nur ein anderer Name und der Inhalt ist der gleiche geblieben? Oder hat sich noch mehr bei euch verändert?


Tristan: Unser Gitarrist Tom, der nun ein Jahr dabei war, hat sich dazu entschieden auszusteigen und sich um seine berufliche Karriere zu kümmern. Wir fanden das natürlich schade, konnten es aber absolut nachvollziehen. Zufälligerweise bot es sich dann an, unseren alten vorherigen Mann an der Axt, Timo, wieder für uns zu gewinnen. Das Ganze ging dann praktischerweise nahtlos ineinander über, so dass wir immer noch zu fünft auf der Bühne stehen können.

Thomas: Ich denke schon das wir mit dem neuen Namen und der aktuellen Platte einen großen Schritt gemacht haben. Wir sind jetzt näher an unserer Vorstellung der Musik, die wir spielen möchten.

Ihr sagt, dass die Band mehr Zeit beansprucht, als ihr je für möglich gehalten hättet. Was macht ihr jenseits von Versus The Throne?


Thomas: Der Großteil von uns studiert oder arbeitet. Maze macht zum Beispiel eine Ausbildung zum Medienentwickler. Wir haben also ein Leben. Das macht uns natürlich ein Stück frei und unabhängig von kommzeriellen Ansprüchen. Daher ist es uns auch relativ egal was einige Leute erzählen...Wir gehen unseren Weg, wie er uns passt.

Kriegt ihr zeitlich gesehen alles unter einen Hut oder bleibt auch mal was auf der Strecke?

Maze: Alles in allem haben wir unsere Zeitplanung ganz gut im Griff. Natürlich muss man leider einiges zurückstecken, was das Privatleben angeht. Die Wochenenden sind meist schon verplant mit Konzerten und der Urlaub mit Touren. Da hat man privat natürlich das Nachsehen. Beruflich gesehen gab es auch schon einmal die ein oder andere heikle Situation, wo man etwas kurzfristig umlegen musste, aber bisher hat es immer geklappt!

Tristan: Das größte Problem ist eigentlich, dass man für andere Planungen nie hundertprozentig zusagen kann. Es kann immer spontan mal ein Konzert dazwischen kommen.



Thomas: Wir haben aber mittlerweile gelernt, unsere Zeit besser zu planen. Natürlich bleiben einige private Verpflichtungen zurück. Wenn die meisten Freunde feiern oder Zeit haben, am Wochenende, ist man eben oft unterwegs. Aber ich erlebe mit der Band so viel, auf das ich nicht verzichten möchte. Wenn man etwas verpasst, ist es das auf jeden Fall wert!

Vor kurzem habt ihr bei BASTARDIZED RECORDS unterschrieben. Wie kam es dazu?

Maze: Das klassiche „Vom Demo zum Deal“ Szenario. Band macht Demo, schickt es rum. Manche Labels finden es gut, manche nicht und einige wenige geben dir eine Chance. Und so war es auch bei uns. Wir sind sehr zufrieden mit dem Deal und freuen uns sehr ein Mitglied der Bastardized Familie geworden zu sein, vor allem, da wir mit einigen Bands auf dem Label auch gut befreundet sind bzw. andere schon seit Jahren hören.

Tristan: Anfangs haben wir allerdings von Bastardized eine nicht komplett verbindliche Zusage bekommen. Sie haben jedoch gemerkt, wie viele Shows wir in der letzten Zeit gespielt haben und haben uns letztendlich doch zugesagt. Vom Ergebnis der Platte waren sie dann positiv überrascht.


Euer Debütalbum „Ruins Afire“ steht in den Startlöchern. Wie lange habt ihr daran rumgebastelt?

Tristan: Das ging eigentlich fast schon Hals über Kopf. Wir hatten einige Songs schon fertig, aber die meisten noch nicht vollendet. Dann ging es in eine sehr intensive Schreibphase und wir haben dann alle Songs doch noch kurz vor Studioantritt fertig gestellt.

Maze: Allerdings haben wir einige Arrangements noch spät geändert, bis wir das Gefühl hatten, dass nun alles perfekt ist.

Was wird da musikalisch genau auf uns zukommen?

Tristan: Eine gesunde Mischung aus Metal und Hardcore, wie ich finde. Einige Songs sind etwas oldschoollastiger wie z.B. Catalyst. Andere Songs sind mehr dem Metal zugewandt (Heresy). Andere sind wieder irgendetwas dazwischen. Ich finde Metalcorebands sollten aufhören zu leugnen, was sie sind: Nämlich Metalcore-Bands!

Maze: Kerniger, lauter, schwerer, aber melodiöser Metal mit Breakdowns. Wir!



Bier vs. Cola
Tristan: Bier
Maze: Bier
Thomas: pussylike Cola-Bier

Action vs. Abenteuer
Tristan: Abenteuer...ist ja fast dasselbe
Maze: Action
Thomas: vs.

Tag vs. Nacht
Tristan: Ich liebe den Tag...bin aber eher nachtaktiv...verdammt
Maze: Nacht!
Thomas: Die Nacht! Da sehen wir auch besser aus!

Anruf vs. E-Mail
Tristan: E-mail
Maze: E-Mail
Thomas: Anruf. E-Mail ist unpersönlich. Ich will eine Stimme.

Band vs. Arbeit
Tristan: Na was wohl?!
Maze: Band, was für eine Frage
Thomas: Solange die Band nicht zur Arbeit wird, ist alles gut...

Mc Donalds vs. Burger King
Tristan: Burger King
Maze: Burger King
Thomas: SUBWAY...Tod den Tyrannen!

Sommer vs. Winter
Tristan: SOMMER!
Maze: Sommer
Thomas: SOMMER!

Clubs vs. Hallen
Tristan: Hallen
Maze: Hallen
Thomas:Hallen sind schlagzeugerfeindlich. Clubs bitte, ich möchte etwas sehen können....

Singen vs. Shouten
Tristan: Shouten
Maze: Singen
Thomas: Shouten! Singen darf Lady Gaga...

CD vs. MP3
Tristan: MP3
Maze: CD
Thomas: MP3 ist die neue CD...