UNIFY GATHERING 2018 - Review Tag 2

03.02.2018
 

 

Wie schon im Review für Tag 1 geschrieben, war es zur Hälfte des Festivals schon nahezu unmöglich, das Festival noch besser zu machen.
Und um dies gleich vorweg zu nehmen: Nach Tag 1 hat man eigentlich schon alles gesehen.

Ich denke, wir können uns das übliche Campingplatz-Gelager am Vormittag sparen. Jeder, der schonmal auf einem halbwegs großen Festival war, weiß, was abgeht. Langes rumgesitze, eine Dose nach der anderen und so weiter.. Einziger Unterschied in Australien: Hier sind "Shoeys" sehr beliebt. Ja genau, eine Dose Bier in den Schuh und runter damit. Aber gut, tut hier nichts weiter zur Sache.

Der Vormittag war bestimmt von lokalen Bands.
ARTERIES, SAVE THE CLOCKTOWER, THE BEAUTIFUL MONUMENT, DEAR SEATTLE, INTROVERT, OUTRIGHT sind allesamt lokale australische Newcomer, denen eine große Bühne auf dem Unify vor großen internationalen Headlinern geboten wird.
Leider ist es in Australien generell problematisch, konstant große Headliner aus dem Ausland einzufliegen, wenn man nicht gerade Live Nation oder Download Festival (was ja im Endeffekt das Gleiche ist) heißt. ARCHITECTS zum Beispiel sind extra für das Festival eingeflogen - immense Kosten für die Veranstalter, die auf Tour durch wenige Shows in den wenigen Großstädten (Melbourne, Sydney, Adelaide, Perth, Brisbane) wieder eingespielt werden müssen. 
Wir in Europa können uns mit einer gewaltigen Festivalsaison wirklich glücklich schätzen.

Um 15:30 Uhr kam dann die erste bekanntere Band auf die Bühne, von der man auch schon in Europa gehört hat. 
CURSED EARTH aus Perth lockten die erste größere Menge an und rüttelten die müden Knochen wach.
Definitv eine der vielen australischen Bands, die man im Auge behalten sollte.

Direkt im Anschluss war YOUNG LIONS an der Reihe - für viele ein weiteres Highlight des gesamten Festivals.
Passend zur Musik war der Himmel wieder grau bedeckt, zudem war es kühl und windig.
Die Band um Sänger Zach Britt (DREAM ON DREAMER) schaffte es, trotz ihrer recht ruhigen Musik, eine energiegeladene Show auf die Beine zu stellen und so einige Crowdsurfer zu begeistern. Spätestens jetzt hat es jeder einmal aufs Gelände geschafft, um eine Band zu sehen. Die meisten sind für YOUNG LIONS geblieben, wie hier im Video schön zu sehen.
Aktuell übrigens auf großer Local Tour durch Australien mit IN HEARTS WAKE.

Bunt gemixt im Genre war als nächstes VOID OF VISION im Programm - Hardcore aus Melbourne, also quasi Lokalmatadore.
Aktuell in Europa auf Tour mit MISS MAY I, FIT FOR A KING & CURRENTS.
Die Band um Frontmann Jack weiß zu begeistern. Weiterhin volles Haus vor der Bühne mit einigen Kratern mittendrin für wilde Mosh-Dance-Moves.
Noch eine Band aus Down Under, die unbedingt jeder auf seinem Radar haben sollte, der in dem Genre unterwegs ist.

Es folgte ein Wechsel aus Hardcore- und Pop Punk Bands, die zu dem Zeitpunkt allesamt auf Tour in Oz unterwegs waren.
ROAM aus UK und KNUCKLE PUCK aus den Staaten sowie Australia´s finest MAKE THEM SUFFER, BEING AS AN OCEAN & STICK TO YOUR GUNS aus den Staaten gaben sich gegenseitig die Klinke in die Hand.
Das Wetter besserte sich schlagartig mit Beginn des Sets von BEING AS AN OCEAN - absolut passend zu den melancholischen Klängen ihres neuen Albums "Waiting For The Morning To Come" (Impericon Records).

Nachdem das 5-er Gespann durch war, wurde es wieder Zeit für den nächsten australischen Main-Act: HELLIONS
HELLIONS haben wir schon in Europa das ein oder andere Mal auf Tour gesehen, in Australien sind sie groß genug, nahezu die kompletten 7.500 Besucher vor die Bühne zu holen.
Mit ihrem eigenen Stil aus Metalcore, Hardcore und Pop Punk verzeichnen sie ein Erfolg nach dem anderen und so wurde auch ihre Show auf dem Unify ein weiterer davon.

Im Anschluss daran kamen HANDS LIKE HOUSES. Aktuell sehr ruhig um die Band aus der Hauptstadt Canberra arbeitet zur Zeit an ihrem neuen Album im Studio und spielt daher nur wenige ausgewählte Shows. Umso besser für die Fans, dass sie die Gelegenheit kriegen, HLH in diesem Rahmen zu sehen.
Scheinbar gab es während des Sets einige Probleme mit der Gitarre des Lead-Gitarristen. Das wurde natürlich stets schnell vom bandeigenen Roadie gefixt und nun ratet, wer dieser Roadie war - genau. Josh von Northlane lief rauf und runter, um das Gitarrenproblem zu beheben. Wer hätte das gedacht!

Nun wurde es Zeit für den Headliner für Tag 2. Wie so oft, aber noch stärker als an Tag 1 hat man heute auf den Headliner gewartet.
Es wartete nämlich eine ganz besondere Show - THE AMITY AFFLICTION 15 Years Anniversary Set mit anschließender Live-Pause. Also noch einmal alles mitnehmen von Amity und sie dann in eine Pause verabschieden. So war der Plan.
Und ja, er ging auf! Beginnend mit "Severance" vom Album "Glory Days" über "Bondi St Blues" bis hin zu den neuen Sachen war alles dabei.
Viele haben sich beschwert, dass es überwiegend neue Songs waren - das ist wohl geschmackssache, ich fand es genau richtig.
Macht euch gerne selbst ein Bild mit der Setlist weiter unten.

1. Severance
2. Stairway To Heaven
3. I Hate Hartley
4. Youngbloods
5. Anchors
6. Chasing Ghosts
7. Bondi St. Blues
8. Open Letter
9. Don´t Lean On Me
10. Lost & Fading
11. Pittsburgh
12. Death´s Hand
13. All Fucked Up

Encore
14. This Could Be Heartbreak
15. I Bring The Weather With Me

Und ungefähr so sah das dann aus:




Abschließend kann ich sagen: Wenn ihr in Australien seid und die Möglichkeit habt, geht definitv zum Unify Festival. An sich ist es hier alles wie in Europa, logisch, aber die freundlichen Leute, das gute Wetter im Januar und die überragenden Bands, die das Land zu bieten hat, machen es wirklich zu einem speziellen Festival.
Hoffentlich bis nächstes Jahr!